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Neumond: Kriminalroman (German Edition)

Neumond: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Neumond: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Larcher
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aus dem Wald kommen sehen.«
    »Ich war nur ein bisschen an der frischen Luft spazieren. Das ist gut für die Lungen.« Sie atmete extra tief ein. »Ihr wisst schon, der gute Sauerstoff.«
    Frau Hanauer schüttelte den Kopf. »Isabella hat recht. Deine Raucherei ist äußerst auffällig.«
    Gruber lief rot an. »Stehe ich jetzt vor Gericht, oder was? Dann habe ich halt hie und da mal eine geraucht, na und? Von drei Schachteln am Tag auf Null ist nicht so einfach, wie ihr euch das vorstellt, darum gewöhne ich mir das Rauchen lieber stufenweise ab.«
    Morell, dem die Streiterei der drei Damen unangenehm war, betrachtete den Gummibaum, der in einer Ecke stand: Er war riesengroß, hatte dicke, sattgrüne Blätter und war äußerst gerade und symmetrisch gewachsen. Sein Exemplar zu Hause, das er schon seit Jahren hegte und pflegte, sah nicht halb so gut aus. Er schlenderte hinüber, begutachtete ihn von allen Seiten und stellte erleichtert fest, dass er nicht echt war. Alles andere hätte ihn an seinen gärtnerischen Fähigkeiten zweifeln lassen.
    »Das sind doch alles nur faule Ausreden. Wenn du nicht endlich damit aufhörst, wirst du dich noch umbringen«, sagte Salm. Sie und Gruber waren so in ihren Wickel vertieft, dass sie gar nicht bemerkten, dass Morell ihnen keine Beachtung mehr schenkte.
    »Besser das Nikotin bringt mich unter die Erde, als dass ich mich hier zu Tode langweile.« Gruber warf ihre Karten auf den Tisch. »Und je schneller, desto besser.«
    »So was darfst du nicht sagen.« Salm zog ein Gesicht wie eine traurige Weihnachtselfe. »Das Leben kann so schön sein.«
    Morell wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Streithennen zu.
    »Pah, das sagt genau die Richtige. Todkrank, nie Besuch und hoffnungslos in Dr. Bertoni verschossen. Was soll denn daran so schön sein?«, rief Gruber gerade.
    Obwohl Morell nie im Leben gedacht hätte, dass es möglich war, wurde Isabella Salm noch blasser. Sie lehnte sich zurück und fing an, an ihren Nägeln herumzukauen. »Nur weil dein Mann dich betrügt und deine Kinder sich einen Dreck um dich scheren, musst du deinen Frust jetzt nicht an mir auslassen.«
    Gruber setzte zum Gegenschlag an, doch Morell unterbrach sie. »Meine Damen, könnten wir die Streitereien bitte sein lassen?«, bat er. »Frau Gruber. Was rauchen Sie denn jetzt für eine Marke? Ich frage das ganz wertfrei und ohne jeden Vorwurf.«
    Sie griff unter den dicken Baumwollrock, den sie trug, zog eine Schachtel Gauloises heraus und knallte sie auf den Tisch. »Bitteschön. Zufrieden?« Sie stand auf, ging zur Panoramawand und nestelte an einem Hebel herum.
    Frau Hanauer griff mit spitzen Fingern nach der Zigarettenschachtel und reichte sie Morell. »Nehmen Sie dieses fürchterliche Zeug bitte weg. Sie wissen ja, ich bin auf Zigaretten nicht gut zu sprechen.«
    Morell öffnete die Packung und verglich die Filter mit dem, den er eingesteckt hatte – es waren die gleichen.
    »Mein Gott! Was machst du denn?«, rief Hanauer, als plötzlich ein eisiger Windhauch durch das Zimmer blies.
    Gruber hatte eine der Glasscheiben beiseite geschoben und stand nun vor einer Öffnung in der Panoramawand, hinter der es mehrere Meter in die Tiefe ging.
    Morell starrte sie erschrocken an. »Machen Sie bitte keinen Blödsinn. Wir können über alles reden. Hier, Ihre Zigaretten.« Er hielt ihr die Packung hin.
    »Jetzt machen Sie sich doch nicht gleich ins Hemd. Ich lüfte ja nur. Hier drinnen ist es stickig, und komisch riechen tut es auch. Ich hasse diesen Weihnachtsgestank.« Sie kam zurück an den Tisch und nahm Morell die Zigaretten aus der Hand. »Du musst mich jetzt gar nicht so blöd anschauen«, sagte sie zu Salm, die immer noch an ihren Nägeln kaute. »Ich falle nicht auf dein ach so armes Getue rein. Ich weiß, wie frustriert
du
in Wirklichkeit bist.« Sie stapfte nach draußen, blieb in der Tür stehen und drehte sich noch einmal um. »Ich gehe jetzt eine rauchen.«
    »Halt!«, rief Morell und lief hinter ihr her. »Warten Sie!«
    »Sie können mich nicht aufhalten. Ich werde rauchen. Und zwar mit Genuss.«
    »Von mir aus können Sie sich die ganze Schachtel auf einmal reinziehen«, sagte Morell, der sie auf dem Flur erreicht hatte. »Ich will nur wissen, ob Ihnen am Sonntag in der Garage irgendetwas Verdächtiges aufgefallen ist.«
    »In der Garage?«
    »Ich weiß, dass Sie sich da drinnen ab und zu mal eine gönnen.« Er packte den Zigarettenstummel aus und hielt ihn ihr unter die Nase.
    »Jetzt machen Sie

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