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Neumond: Kriminalroman (German Edition)

Neumond: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Neumond: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Larcher
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gewonnen. Beim Spielen. Nichts Illegales. Nur ein bisschen Poker mit Freunden. Alles klar?«
    »Dann geben Sie uns doch bitte die Namen Ihrer Mitspieler, damit die das bestätigen können.«
    »Kein Problem, ich ruf’ Sie später an und geb’ Ihnen die Kontakte. Kann ich jetzt bitte weiterarbeiten? Der Alte macht mir sonst die Hölle heiß. Sie haben ja miterlebt, wie er sein kann.«
    »Warum nicht jetzt gleich?«
    »Ich hab’ zu tun. Sehen Sie das denn nicht?!«
    Morell entging nicht, dass Rainer immer zittriger wurde.
    »Was ist denn hier los? Wo bleibt das Bier? Die Gäste haben Durst.« Rainer Senior warf einen missmutigen Blick auf die Biere, die in Reih und Glied auf dem Tresen standen. »Was soll denn das sein?« Er zeigte auf ein paar Gläser, die fast nur aus Schaum bestanden. »Bist du jetzt sogar zu blöd zum Zapfen?«
    »Die Zapfanlage spinnt schon wieder …«, setzte Rainer an, doch sein Vater ignorierte den Einwand einfach.
    »Was ist mit denen? Warum haben wir die Kieberei schon wieder im Haus? Was hast du jetzt ausgefressen?«
    »Nichts Papa. Ich weiß auch nicht, was die wollen.«
    »Von wegen.« Der Senior wandte sich an die beiden Polizisten. »Was gibt’s?«
    »Ihr Sohn ist vor kurzem an eine größere Menge Bargeld gekommen. Sobald er uns schlüssig beweisen kann, woher das Geld stammt, sind wir auch schon wieder weg.«
    »Eine größere Menge Bargeld? Interessant.« Rainer Senior sah seinen Sohn an. »Was sagst du dazu?«
    Rainer zitterte nun so sehr, dass er fast nicht mehr in der Lage war, ein Bierglas zu halten. »Ich weiß nicht, wovon die reden.« Die Lüge war offensichtlich.
    Der Vater schob seinen Sohn ruppig beiseite, fing an, Bier zu zapfen und wandte sich dann an die Polizisten. »Von mir aus können Sie sich gern umsehen. Wenn Sie was brauchen, sagen Sie Bescheid. Im Grunde bin ich froh, wenn ich einen Grund kriege, diesem Nichtsnutz den Laden wieder wegzunehmen.«
    »Aber …« Rainer stand mit offenem Mund neben seinem Vater.
    »Nichts aber! Geh mir aus den Augen. Ich schwör’ bei Gott – wenn du irgendeinen Mist gebaut hast, dann überschreib’ ich den Hexenkessel deinem Cousin.«
    Rainer schnappte sich ein volles Bier und verschwand, ohne noch etwas zu sagen.
    »Dass du mir aber auch immer Kummer machst, Sepp …«, schrie der Senior ihm hinterher und drehte sich dann zu Morell. »Worauf warten Sie denn noch? Gehen Sie ihm hinterher, bevor er alles unter den Teppich kehrt.«
    Das ließ Morell sich nicht zweimal sagen. Er schaute kurz hinter sich, um sicherzugehen, dass Danzer noch da war, und folgte Rainer ins Büro.
    »Gehen Sie weg! Sie haben kein Recht hier zu sein. Das ist privat!«, lallte der. Er stand vor einem offenen Aktenschrank und hielt etwas hinter seinem Rücken versteckt.
    »Was wollen Sie tun? Die Polizei rufen?«, fragte Morell.
    Danzer kicherte leise.
    »Sie haben keinen Durchsuchungsbeschluss. Hauen Sie ab!«
    »Wir haben die Erlaubnis Ihres Vaters, also seien Sie vernünftig und kooperieren Sie. Was auch immer Sie da hinter Ihrem Rücken verstecken – legen Sie es auf den Schreibtisch.«
    Rainer versuchte unauffällig, das Ding in seiner Hose verschwinden zu lassen und wedelte dann mit einer leeren Hand herum. In der anderen hielt er immer noch das Bierglas, das aber mittlerweile halbleer war. »Nix. Da ist nix.« Er trat einen Schritt zur Seite und gab den Blick auf den Inhalt des Aktenschranks frei. »Nur ein paar Buchhaltungsunterlagen. Die können Sie gern anschauen. Ich habe nichts zu verbergen. Hicks.« Ein heftiger Schluckauf schüttelte ihn, was zur Folge hatte, dass das Ding, das er sich hinten in die Hose gesteckt hatte, durch das Hosenbein rutschte und mit einem leisen ›Pling‹ auf den Boden fiel.
    »Das letzte Bier hätten Sie sich wohl besser gespart.« Morell bückte sich und griff nach dem kleinen Ding, das sich als Brosche entpuppte. »Das ist aber interessant. Viel interessanter als Ihre Buchhaltung.« Er hielt sie Danzer hin. »Ich würde meinen Hintern darauf verwetten, dass die mal Frau Weigl gehört hat.«
    »Ich weiß nicht, was das ist«, schrie Rainer. »Das haben Sie mir doch gerade untergejubelt!«
    Die beiden Polizisten ignorierten ihn einfach. Danzer nahm die Brosche und nickte. »Ich werde gleich mal Frau Weigls Schwester anrufen, damit sie sich das Stück ansieht.«
    »Gute Idee. Und den dort …«, Morell deutete auf Rainer, der wie Rumpelstilzchen herumstampfte und vor sich hin fluchte, »… den nehmen wir

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