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Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition)

Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schröder
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Währendem.
    »Idiotisch«, murmelte Klarisse. Dabei war es im Grunde nur folgerichtig und selbst für jeden Hobbypsychologen einfach zu durchschauen. Derjenige, den sie sofort haben konnte, wurde ihr nach kurzer Zeit langweilig, jener jedoch, der sich ihr entzog, war so aufregend, dass sie sich ein langes gemeinsames Leben mit ihm vorstellen konnte.
    Dieses wundervolle, aufregende und gemeinsame Leben mit Rouben war nun Jolin vergönnt, bitter für Klarisse, aber nicht zu ändern. Niemals käme sie auf die Idee, einen neuen Versuch zu starten. So verrückt es sich auch für sie noch immer anfühlte, aber Klarisse hatte Jolin ins Herz geschlossen. Es war auf eine plötzliche, unerklärliche Weise geschehen, und es hatte nicht nur mit der Tatsache zu tun, dass Jolin ihr das Leben gerettet hatte. Genau das war nämlich etwas, an das Klarisse sich partout nicht mehr erinnern konnte. Sie wusste nur noch, dass nahezu die ganze Stufe auf Roubens Burgparty gewesen und es laut und schrill zugegangen war. Der volle Mond hatte vom Himmel in den Hof hinuntergeschienen, als jemand sie in den Arm genommen hatte.
    »Es ehrt mich, dass du das nicht vergessen hast«, sagte eine samtweiche Stimme neben ihr.
    Klarisse zuckte zusammen, öffnete die Augen aber nicht gleich, sondern genoss die elektrisierende Anwesenheit des Unbekannten für einen Moment. »Du kannst also Gedanken lesen«, sagte sie so, als ob dieser Umstand nichts wirklich Überraschendes hätte.
    »Reduzieren wir es auf deine.«
    »Hm«, machte Klarisse, wandte sich ihm langsam zu und sah direkt in seine Augen. Sie waren so dunkel, wie die von Rouben einmal gewesen waren, und auch sonst sah er ihm frappierend ähnlich. »Der Tod bist du nicht«, sagte sie. »Obwohl du sehr blass …«, mit einer lässigen Geste berührte sie seine Hand, »… und eiskalt bist.«
    »Was macht dich da so sicher?«, fragte er.
    Klarisse zuckte die Schultern. »Kann ich nicht erklären.«
    »Du meinst, du hast es im Gefühl?«
    Wieder zuckte sie mit den Schultern.
    »Dann täuscht es dich, dein Gefühl«, erwiderte er, legte seinen Arm um ihre Schultern und drückte seine kühle Stirn gegen ihre Schläfe. »Es gibt mich nur, weil sich jemand danach sehnt zu sterben.«
    Sein Atem streifte ihr Ohr, fuhr an ihrem Hals entlang und legte sich auf ihr Dekolletee.
    »Und dieser Jemand bin ich?«, keuchte sie.
    »Du?« Aus den Augenwinkeln sah Klarisse, dass er lächelte. »Nicht dass ich wüsste. Es sei denn, du änderst deine Meinung noch.«
    Klarisse beschloss, nicht darauf einzugehen. Auch wenn es ihr durchaus gefiel, dass der Tod ihr seine Spielregeln aufzwang, war sie nicht bereit, sich ihm vollkommen unterzuordnen.
    »Ist Rouben dieser Jemand?«, fragte sie.
    »Wie kommst du ausgerechnet auf den?«
    »Weil ihr wie Brüder ausseht.«
    »Nun ja … das sind wir auch … gewissermaßen.«
    Klarisse runzelte die Stirn. »Gewissermaßen?«
    Der Tod schüttelte den Kopf. »Weißt du, es gibt nichts, was mich mehr langweilt als dieses Thema.«
    Klarisse bemerkte ein leises Flackern in seinen schwarzen Augen, mit überwältigendem Verlangen registrierte sie das schwarze Mal auf seiner Wange, das auch Rouben zierte, und seinen atemberaubend schön geschwungenen Mund.
    »Oder findest du ihn etwa interessanter als mich?«
    »Ganz und gar nicht.«
    Klarisse biss sich auf die Unterlippe. Die Antwort war eindeutig zu schnell gekommen. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie bereits in wenigen Augenblicken die Kontrolle verloren haben.
    »Gut«, sagte der Tod. »Würdest du mir vielleicht verraten, warum du dich auf dieses Treffen eingelassen hast?«
    »Nun, ich war neugierig … gewissermaßen«, versuchte Klarisse sich interessant zu machen.
    »Neugierig?«
    Sie senkte ihre Augenlider auf Halbmast und nickte.
    »Das ist ein ziemlich … langweiliger … Grund«, sagte der Tod.
    Klarisse spürte sofort die Enge in ihrem Hals. Sie musste sich zwingen, ihm weiter in die Augen zu sehen, ihm zu zeigen, dass sie nicht gewillt war, sich von ihm demütigen zu lassen. »Was ist denn deiner?«, erwiderte sie.
    »Hab ich dir das nicht gesagt?«
    »Scheint zumindest nicht überzeugend rübergekommen zu sein«, erwiderte sie betont träge.
    »Liebe«, sagte der Tod.
    Klarisse hörte auf zu atmen. Er hatte ihr exakt den richtigen Köder vor die Füße geworfen. Sie konnte sich nicht erklären, woher und warum, aber offensichtlich kannte er sie sehr gut. Ihr Widerstand brach, weil sie es nicht anders wollte. Ihr

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