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okay, egal, du musst mir etwas erklären: die wunde, die du mir zugefügt hast, brennt wie der teufel.
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mach dir keine gedanken, es war nur mein fingernagel.
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aber es wird schlimmer.
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kein grund, gleich hysterisch zu werden, vertrau mir einfach.
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das kannst du vergessen, solange ich deine pläne nicht kenne und nicht weiß, welche rolle ich darin spiele …
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das ist auch gar nicht nötig, entscheidend ist vielmehr, dass du im richtigen moment das richtige tust, alles andere braucht dich nicht zu interessieren.
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tut es aber!
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ich verstehe dich nur zu gut, aber glaub mir, es ist wirklich besser für dich, wenn du nicht zu viel weißt. es reicht völlig aus, wenn du tust, was ich dir sage. ich verspreche dir hoch und heilig, dass du es nicht bereuen wirst.
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denkst du im ernst, dass ich darauf etwas gebe? – auf das versprechen eines vampirs!
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moment mal … ich habe nie behauptet, einer zu sein.
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dann sage ich dir jetzt mal was, er-punkt, vau-punkt: für einen menschen bist du viel zu stark. wärst du der tod, wüsstest du besser über menschen bescheid, dann wärst du auch sehr viel geschickter und würdest dich nicht ständig in widersprüche verwickeln.
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das ist mein spiel.
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ich habe aber keine lust auf dein spiel, jedenfalls nicht, solange du mir nicht verrätst, welche rolle du mir zugedacht hast. warum ziehst du dein ding nicht einfach allein durch?
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hör zu, klarisse, du bist nun wirklich nicht diejenige, die fragen zu stellen hat.
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aber deinen anweisungen soll ich folgen?
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genau.
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ich tu’s aber nicht, kapiert?
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dir wird gar nichts anderes übrigbleiben.
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ich habe keine angst, vampir, solange du mich brauchst – wofür auch immer –, wirst du mir kein haar krümmen.
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irrtum, prinzessin, deine zeit läuft bereits, ich brauche dich, das ist wahr, aber du brauchst mich ebenfalls, denn nur ich kann dich vor dem sicheren tod bewahren.
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ach, das ist doch auch wieder nur leeres geschwätz.
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wenn du meinst – ich an deiner stelle würde jedenfalls diese kleine, nahezu unbedeutende wunde gut im auge behalten … die wunde und den mond …
9
Ich bin nicht sicher, ob sie mich erkannt hat. Der Wunsch, dass die innere Verbindung zwischen ihr und mir niemals zerreißt, sitzt wie ein quälender Schmerz in meinem Herzen, und gleichzeitig empfinde ich bei der bloßen Vorstellung, dass sie nun womöglich weiß, was aus mir geworden ist, tiefe Scham.
Noch bin ich fest entschlossen, ihr Leben, das mir von Tag zu Tag kostbarer erscheint, zu bewahren, aber ich spüre auch, wie die Gier in mir wächst. Ich bin süchtig danach, sie zu sehen und ihren Duft zu atmen, der mir die Sinne raubt und mich an fast nichts anderes mehr denken lässt als an das