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Neun Zehntel (Deutsch) (German Edition)

Neun Zehntel (Deutsch) (German Edition)

Titel: Neun Zehntel (Deutsch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meira Pentermann
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benutzen? Könnte es dasselbe sein, das auch der Reale–Welt–Leonard verwendete? Er hatte verschiedene Passwörter, je nachdem wie komplex das Programm oder die Webseite war. Für die höchste Sicherheitsstufe verwendete er den Namen seines Haustiers aus seiner Kindheit und schrieb ihn rückwärts, gefolgt von der Nummer 3981.
    Leonard tippte sein Lieblings–Hochsicherheitspasswort ein. Seine Hand schwebte über der Enter –Taste. Schließlich hielt er die Spannung nicht mehr aus. Klick. Das Gerät summte und ein blassgrünes Menü erschien auf dem Bildschirm. Leonard sah kurz an die Decke und atmete erleichtert auf.
    Die Auswahlmöglichkeiten des Menüs schienen ziemlich selbsterklärend. Einige betrafen das Stasi–Projekt. Leonard sah sich die Verweise, die zu Programmen, grafischen Darstellungen und Berichten führten, ganz genau an. Bei den dreidimensionalen Darstellungen konnte Leonard einzelne Abschnitte anklicken und sich weitere Details anzeigen lassen. Er bewunderte, wie reibungslos das Programm lief, und nahm den virtuellen Satelliten noch etwas genauer unter die Lupe, bevor er sich die restlichen Informationen ansah.
    Ein Verweis mit dem Namen Stasi–Durchführung skizzierte den Projektverlauf. Leonard überflog die einzelnen Abschnitte und sein Herz fing an, schneller zu schlagen. Südlich der I–70 war alles in Installationszonen eingeteilt. Im südwestlichen Bereich der Karte waren WLN–Teams schon im Begriff, von Tür zu Tür zu gehen. Unter dem Vorwand, die Häuser müssten mit neuen, energiesparenden elektrischen Anschlüssen ausgestattet werden, installierten oder ersetzten Techniker die Deckenbeleuchtungen in jedem einzelnen Zimmer eines Hauses, sogar in den Badezimmern. Abgesehen davon, dass für diese Vorrichtungen nur noch von der Regierung zugelassene Neonlampen zugelassen waren, würden diese zusätzlich bewegliche Mini–Kameras beinhalten, die darauf programmiert waren, jeden Zentimeter der betreffenden Bereiche zu überwachen. Leonard legte seinen Kopf in die Hände und rieb sich energisch die Schläfen; schließlich verließ er die Seite der Stasi–Durchführung und sah sich weiter um.
    Andere Verweise führten zu einem E–Mail–Programm und einer Mitarbeiterliste. Die Mitarbeiterliste beinhaltete Standardinformationen: Name, Titel und eine genaue Beschreibung des Aufgabengebiets. Leonard neigte seinen Kopf zur Seite, während er die Dateien sorgfältig durchsah. Eine davon hieß: Leonard Tramer, Stasi–Projektleiter. Irgendwie gefiel es Leonard, dass er sich so einen Titel erarbeitet hatte und er lächelte. Als Nächstes sah er seine E–Mails durch. Nichts Interessantes. Versammlungstermine, vorläufige Deadlines und Anfragen bezüglich Fakten und Zahlen füllten seinen Posteingang.
    Der letzte Verweis auf der Seite des Hauptmenüs hieß System. Leonard richtete sich auf und klickte auf den Verweis. Ein weiteres Mal erschien Benutzername und Passwort auf dem Bildschirm, aber diesmal gab es drei leere Felder. Über Benutzername befand sich ein weiteres Feld mit dem Namen Standort , über dem der Mauszeiger blinkte. Unter dem Passwort–Feld gab es einen großen Button, auf dem Zurück zu SSP02 stand . Leonard klickte auf den Button und befand sich wieder im Menü der Hauptseite. Neugierig ging er wieder zurück auf System . Aus einer Ahnung heraus tippte er SSP01 zusammen mit seinem Benutzernamen und Passwort ein. Auf seinem Bildschirm erschien ein neues Menü mit grauem Hintergrund. Leonard grinste und betrachtete die neuen Auswahlmöglichkeiten.
    Drei Verweise weckten sein Interesse. Mitarbeiter, Beta–Einsatzorte und Primärziele.
    Der Mitarbeiter –Verweis beinhaltete detaillierte Informationen zu jedem einzelnen Mitarbeiter, inklusive Foto und einem Haufen von Zahlen zum jeweiligen Namen.
    Der Beta–Einsatzorte– Verweis beinhaltete die verschiedenen Standorte der ersten Stasi–Satelliten während ihrer Testphase. Die Adressen umfassten den gesamten Großraum Denvers südlich von Commerce City. Leonard sah sich einige der Standorte genauer an. Neben den Einträgen stand überall Keine Aktivität vermerkt, aber hinter jedem Namen war ein vorgeschriebener Starttermin aufgeführt – der früheste war in nur einem Monat. Leonard bemerkte, dass Sandy Littles Name und Adresse auf der Liste war.
    Ich frage mich, ob sie sich wohl freiwillig als Beta–Einsatzort gemeldet hat.
    Er lehnte sich zurück, strich sich mit der Hand durch das Haar und holte tief Luft. Als

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