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Neuromancer-Trilogie

Titel: Neuromancer-Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Gibson
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telefoniert. Ich bringe sie mit meinem Mann drüben zusammen, der das … Mädchen besorgt hat. Und Sie gehen auch wieder rüber?
    LANIER: Heute Abend.
    SWAIN: Also dann, machen Sie sich keine Sorgen.
    LANIER: Wiedersehen, Swain.
    PETAL: Das ist wirklich ein mieser Typ.
    SWAIN: Die ganze Sache gefällt mir gar nicht.
    PETAL: Aber die Ware, die gefällt Ihnen doch, oder?
    SWAIN: In der Beziehung kann ich mich nicht beklagen, aber was meinst du, warum sie auch Sally haben wollen?
    PETAL: Das weiß nur der liebe Gott. Von mir aus sollen sie …
    SWAIN: Sie. Ich hab was gegen sie’s .
    PETAL: Die werden nicht gerade begeistert sein, wenn sie erfahren, dass sie auf eigene Faust rübergegangen ist, und dann auch noch mit Yanakas Tochter.
    SWAIN: Nein. Aber Miss Yanaka haben wir ja wieder. Morgen sage ich Sally, dass Prior in Baltimore ist und das Mädchen in Form bringt.
    PETAL: Das ist eine hässliche Geschichte, aber wirklich …
    SWAIN: Bring mir eine Kanne Kaffee ins Arbeitszimmer.
     
    Sie lag mit geschlossenen Augen auf dem Rücken, während sich Colins direkt in die Hörnerven eingespeiste Aufnahmen in ihrem Kopf abspulten. Swain wickelte offenbar den Großteil seiner Geschäfte im Billardzimmer ab, was bedeutete, dass sie Leute kommen und gehen hörte und jeweils den Anfang und das Ende der Gespräche mitbekam. Zwei Männer,
einer davon vielleicht der mit dem roten Gesicht, unterhielten sich zwischendurch endlos lange über Hunderennen und die Gewinnquoten für den nächsten Tag. Besonders gespannt lauschte sie, als Swain und der Mann von der Special Branch (von der SB, wie Swain sie nannte) direkt vor der Marmorbüste handelseinig wurden, während der Mann schon im Begriff stand zu gehen. Sie unterbrach diesen Abschnitt ein halbes Dutzend Mal und bat um nähere Erläuterungen. Colin stellte einige wohlbegründete Vermutungen an.
    »Das ist ein sehr korruptes Land«, sagte sie schließlich zutiefst schockiert.
    »Vielleicht nicht mehr als deins«, meinte er.
    »Aber womit bezahlt Swain diese Leute?«
    »Mit Informationen. Ich würde sagen, unser Mr. Swain ist vor kurzem in den Besitz einer sehr hochkarätigen Informationsquelle gelangt und nun eifrig damit beschäftigt, sie in Macht zu verwandeln. Nach allem, was wir gehört haben, würde ich die Vermutung wagen, dass er wahrscheinlich schon eine ganze Weile daran arbeitet. Ohne jeden Zweifel ist er auf dem aufsteigenden Ast, und er expandiert. Es gibt innere Beweise, dass er gegenwärtig ein viel wichtigerer Mann ist als noch vor einer Woche. Und das erweiterte Personal spricht auch dafür.«
    »Das muss ich meiner … Freundin sagen.«
    »Shears? Was willst du ihr sagen?«
    »Was Lanier gesagt hat. Dass sie zusammen mit Angela Mitchell kassiert werden soll.«
    »Wo ist sie denn?«
    »Im Sprawl. In einem Hotel …«
    »Ruf sie an. Aber nicht von hier. Hast du Geld?«
    »Einen Mitsu-Bank-Chip.«
    »Nehmen die Telefonzellen hier nicht an, tut mir leid. Irgendwelche Münzen?«

    Sie stand vom Bett auf und sortierte sorgfältig die verschiedenen englischen Münzen, die sich in den Tiefen ihrer Geldbörse angesammelt hatten. »Hier«, sagte sie, als sie eine dicke goldene Münze herausfischte, »zehn Pfund.«
    »Davon braucht man zwei für ein Ortsgespräch.«
    Sie warf den glänzenden Zehner in die Börse zurück. »Nein, Colin. Nicht telefonieren. Ich hab eine bessere Idee. Ich will weg von hier. Jetzt gleich. Heute. Hilfst du mir?«
    »Aber sicher«, sagte er, »obwohl ich dir davon abrate.«
    »Ich werde es trotzdem tun.«
    »Also gut. Wie willst du’s anstellen?«
    »Ich sage ihnen, dass ich einen Einkaufsbummel machen muss.«

27
    Böse Frau
    Die Frau musste irgendwann nach Mitternacht eingedrungen sein, überlegte sie später, denn vorher war Prior schon mit den Krabben – der zweiten Tüte Krabben – zurückgekommen. In Baltimore hatten sie echt leckere Krabben, und da sie immer einen Mordsappetit entwickelte, wenn sie vom Wiz runterkam, hatte sie Prior überredet, noch welche holen zu gehen. Gerald kam immer wieder rein, um die Derms an ihren Armen zu wechseln, und jedes Mal schenkte sie ihm ihr dämlichstes Lächeln, quetschte den Tranquilizer aus den Derms, sobald er gegangen war, und klebte sie wieder dran. Schließlich sagte Gerald, sie solle jetzt ein bisschen schlafen; er knipste das Licht aus und schaltete das falsche Fenster auf die niedrigste Einstellung runter, einen blutroten Sonnenuntergang.
    Als sie wieder allein war, schob sie die Hand

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