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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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um die Ecke. »Was stinkt hier denn so?«
    Evan wirbelte herum. »Mist, die Eier.« Als er die Pfanne auf eine andere Flamme schob, sah er erneut über die Schulter zu mir. »Mach, was du willst, Sara. Aber du weißt genau, was dann passiert.«
    Ich schaltete das Telefon aus und legte es auf den Tisch.
    Evan ergriff meine Hand. »Es ist der einzige Weg, wie du dein Leben zurückbekommst.«
    Ich setzte mich, zog eine zappelnde Ally auf meinen Schoß und vergrub mein Gesicht in ihrem Haar. Ich war krank vor Angst – und Schuldgefühlen. Wessen Leben hatte ich gerade zerstört?
     
    Nachdem wir Ally zu Meghan gebracht hatten, fuhren wir wieder nach Hause, und Evan werkelte im Haus herum. Ich machte endlich das Kopfteil fertig, mit dem ich mich schon ewig abmühte, aber es fühlte sich an, als würde ich mit schweren Felsbrocken an den Füßen bergaufklettern. Billy hatte angerufen, um mir mitzuteilen, dass John von einem Münztelefon in der Nähe von Lillooet angerufen hatte, etwa drei Stunden südlich von der Stelle, von der er sich zuletzt gemeldet hatte – und drei Stunden von Vancouver entfernt. Als ich weiterarbeitete, fragte ich mich die ganze Zeit, ob John, während ich das Holz abschliff, nach seinem nächsten Opfer Ausschau hielt.
    Ein Streifenwagen der Polizei fuhr zu jeder Pause an Allys Schule vorbei. Die Lehrerin glaubte, es ginge um einen erbitterten Sorgerechtsstreit mit Allys Vater – zum Glück habe ich den Lehrern nie erzählt, dass er tot ist –, aber ich überlegte, ob ich Ally zu Hause behalten sollte. Evan und ich sprachen darüber, beschlossen jedoch, für sie alles so normal wie möglich weiterlaufen zu lassen. Das Problem bestand darin, dass
ich
mich so normal wie möglich verhalten musste. Den Großteil meines Lebens war ich nur einen Schritt vom Wahnsinn entfernt gewesen, konnte in null Komma nichts auf hundertachtzig kommen, aber jetzt? Ich weiß nicht einmal mehr, was eigentlich normal ist.
     
    Evan und ich aßen zu Mittag. Ich versuchte, ein interessiertes Gesicht zu machen, als er mir erzählte, wie er den Holzschuppen neu organisiert hatte, aber er merkte, dass ich nur an meinem Sandwich herumzupfte.
    Er sagte: »Warum fährst du nicht einfach für ein Weilchen zu Lauren rüber?«
    »Ich weiß nicht.« Ich zuckte die Achseln. »Wir haben in der letzten Zeit nicht viel geredet, weil ich das Gefühl hatte, die ganze Zeit zu lügen. Und ich habe niemandem erzählt, dass du zu Hause bist. Sie werden sich wundern, warum ich es nicht erwähnt habe.«
    »Sag ihnen einfach, eine Gruppe hätte abgesagt, und dass ich bei dir sein wollte, damit wir ein paar Hochzeitsvorbereitungen erledigen können.«
    »O Gott, die Hochzeit. Wir müssen noch die Torte bestellen, die Blumen, deinen Smoking leihen, den Wein kaufen und die Tischkarten machen.« Ich warf die Hände in die Luft. »Wir haben noch nicht mal die Einladungskarten verschickt.«
    »Es wird alles gut, Sara.«
    »Die Hochzeit ist in dreieinhalb Monaten, Evan. Wie soll das gut sein?«
    Evan hob eine Braue. »Hey, Brautzilla, du könntest etwas netter zum Bräutigam sein.«
    Ich seufzte. »Tut mir leid.«
    »Was ist der wichtigste Punkt auf deiner Liste?«
    »Ich weiß nicht … die Einladungen, schätze ich.«
    Er überlegte kurz. »Du besuchst Lauren, und ich suche nach einer Vorlage für die E-Mail und aktualisiere die Seite. Wenn du wieder da bist, machen wir uns an die Feinheiten, und morgen können wir unsere Mail-Adressen durchgehen und den Link verschicken.«
    »Aber …«
    »Aber was?«
    »Sobald die Einladungen draußen sind … ich weiß nicht, vielleicht hast du recht. Aber was, wenn die Sache mit John noch übler wird, und …«
    »Das wird sie nicht. Er ist raus aus unserem Leben. Und du wirst ihn draußen lassen, stimmt’s?« Ich nickte. »Es sei denn, du hast es dir anders überlegt und willst mich nicht mehr heiraten?«
    Ich fasste mich ans Kinn. »Hm, da müsste ich noch mal nachdenken.«
    Er packte mein Haar und zog mein Gesicht dicht zu sich, um mich zu küssen. »Ich lasse dich nicht entwischen. Nicht, wenn schon ein Cop bereitsteht, um meinen Platz einzunehmen.«
    Ich boxte ihn gegen die Schulter. »Daran ist Billy nicht interessiert. Und im Moment hasst er mich wahrscheinlich eh, weil ich den Fall vermasselt habe.«
    Evan grunzte nur. »Gut. Und jetzt besuch deine Schwester.«
     
    Als ich wieder nach Hause kam, fühlte ich mich mit dem Leben wieder fast ausgesöhnt, nachdem ich ein halbes Dutzend von Laurens

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