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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Mordant Technologies, einem der wenigen überlebenden Internetdienstleistungsanbieter, nicht auch ohne sie die nächsten acht Wochen lang in der Lage sein würden, Updates für die Website zu schreiben und Presseerklärungen herauszugeben.
    Sie nieste wieder, wischte sich die Hände an der Jeans ab und stapfte hinunter zum Schlafzimmer. Als sie die Tür öffnete, schlug ihr warme Luft entgegen, und sie atmete den leichten Moschusgeruch ein, der Davids Anwesenheit verriet. Unter der Steppdecke schauten nur ein paar Haare heraus.
    Lass den armen Kerl in Ruhe - wenn das Baby erst
geboren war, würde es nur selten vorkommen, dass einer von ihnen ausschlafen konnte.
    Sie ließ die Tür offen stehen und ging die Treppe hinunter. Am Fuß der Treppe stand eine etwa dreißig Zentimeter hohe weibliche Bronzestatue auf dem fein geschnitzten Abschlusspfosten des Treppengeländers. Am erhobenen Arm der Statue hing Davids schweißbefleckte Mütze mit dem Logo von Rose Gardens. Ivy strich mit dem Finger über eine staubige Falte im fließenden Gewand der Statue. Sie hatte Bessie, wie David die kleine Figur nannte, eigentlich von ihrem Platz herunterholen und säubern wollen. Vielleicht später.
    Sie ging in die Küche und schüttete Milch direkt aus dem Karton in sich hinein. Es war erstaunlich, wie der menschliche Körper nach dem verlangte, was er brauchte. Sie nahm sich eine Handvoll gesalzener Nüsse. Welche wichtigen Vitamine oder Mineralstoffe in den Cashewnüssen machten sie in diesem Jahr zu ihren Favoriten, während ihr von ihrer dunklen Lieblingsschokolade übel wurde?
    Das grün-weiße Plakat, das Theo vorbeigebracht hatte, lehnte am Küchenschrank. SPYRIDIS IN DEN SENAT, war in großen Buchstaben darauf zu lesen. In der oberen Ecke befand sich ein Porträt von Theo, das Ernsthaftigkeit und nüchterne Entschlossenheit ausstrahlte. Theo, der versuchte, nicht wie der ausgesprochene Egoist auszusehen, der er war. Theo ohne seine Individualität und ohne seine besten und schlechtesten Eigenschaften. Für seine Wahlkampagne hatte er sich sogar seinen langen Pferdeschwanz abschneiden lassen.

    »Wo hast du den Hochstapler her, der für dieses Foto posiert hat?«, hatte Ivy ihn gefragt.
    Theo hatte grinsend abgewinkt. »Hast du nicht gewusst, dass ich einen bösen Zwilling habe?«
    Ivy nahm das Wahlplakat, trug es zur Haustür und trat auf die Veranda hinaus. Der Himmel war wolkenlos, und die Luft hatte eine kristallene Klarheit, wie es sie nur im Herbst in Neuengland gab.
    Sie steckte die Latte mit dem Plakat in den Rasen, beschattete die Augen mit der Hand und blickte zu ihrem Haus zurück. Es stach tatsächlich ins Auge. Als ihnen der Makler das Haus zum ersten Mal gezeigt hatte, waren die Außenwände so lange mit nichts anderem als dem Wetter in Berührung gekommen, dass sie aussahen, als hätte man sie mit einem Sandstrahlgebläse behandelt. Ein neuer Anstrich - drei Schichten Farbe waren nötig gewesen - hatte Wunder gewirkt. Malvenfarbe für die Fensterumrandung, Maisgelb für den schindelgedeckten Absatz zwischen dem Erdgeschoss und dem ersten Stockwerk, ein gedämpftes Grün für das hölzerne Gitter unter der Veranda und im Giebel unter dem prachtvollen, mehrfach unterteilten Bogenfenster, das in die Welt hinausblickte wie ein freundliches Auge.
    Vollkommen anders verhielt es sich mit dem Zustand des Inneren. Wie in der Zeitungsanzeige angekündigt, waren die Innenräume »makellos«. Das hatte daran gelegen, dass der frühere Besitzer, Mr Vlaskovic, sich schon vor Jahrzehnten wie ein lichtscheuer Maulwurf in die Küche zurückgezogen hatte. Dort hatte er sich mit einem Bett und einem Holzofen eingerichtet und
sich mit einer einzigen Glühbirne begnügt. Im übrigen Haus hatte er Strom und Wasser abgeschaltet. In dem Jahr bevor das riesige Haus auf dem Markt angeboten wurde, hatte die Stromrechnung insgesamt erstaunliche $ 96,31 betragen. Die Wasserrechnung war noch niedriger gewesen.
    Als Ivy und David vor drei Jahren eingezogen waren, hatten sie nicht die geringste Vorstellung gehabt, was es kosten würde, das Haus zu beheizen. Sie hatten nicht einmal die Toilettenspülung betätigen oder die gusseisernen Heizkörper entlüften können, bevor sie den Kaufvertrag unterzeichneten. Die Anzahlung hatte ihre gesamten Ersparnisse aufgezehrt und ungeheuren Optimismus erfordert.
    Ivy hob die Zeitung vom Rasen auf und ging auf die Veranda zurück. Sie zog den Schaukelstuhl an einen sonnigen Fleck und ließ sich darin

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