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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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David und sie zu Hause eingetroffen waren
und einen Polizeibeamten am Straßenrand entdeckt hatten. Sie dachte daran, wie er sie wehrlos gemacht und in die Falle gelockt hatte. Ihre Gedanken wanderten weiter zu der Gestalt an der offenen Truhe, aber jetzt war sie sich nicht mehr sicher, ob sie nicht doch nur ihr eigenes Spiegelbild gesehen hatte. Schließlich wanderten ihre Gedanken zu dem Radfahrer, der seine Handykamera auf ihr Haus gerichtet hatte.
    Ivy versuchte, ein Stück aus dem Kinderbuch Madeline aufzusagen, aber als sie sich Miss Clavel aus der Geschichte in ihrer langen Ordenstracht mit dem Kreuz auf der Brust vorstellte, fiel ihr wieder ihr verlorenes Amulett ein.
    Sie drehte sich auf die andere Seite. Das Kopfkissen unter ihrer Wange fühlte sich kühl an. Wo konnte Melinda hingegangen sein? Wenn sie geweint hatte und verzweifelt war, als sie das Haus verließ, hatte sie vielleicht nicht bemerkt, dass ihr jemand gefolgt war. Hatte ihr Auto seit Samstag in ihrer Straße gestanden, oder war jemand damit fortgefahren und hatte es später wiedergebracht? Sprach die Polizei mit Melindas Freunden und Kollegen? Versuchte sie, den Vater ihres ungeborenen Kindes zu identifizieren?
    Unzählige Fragen schwirrten in Ivys Kopf herum. Wie, zum Teufel, war Melindas Umstandsbluse in die Truhe gekommen? Wie lange würde die Polizei brauchen, um festzustellen, ob die Blutflecken darauf von Melinda stammten?
    Ihr Gehirn ließ sich nicht ausschalten.
    Schließlich drehte sie sich auf den Rücken, stopfte
sich die Kissen unter den Kopf, griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Sie zappte durch mehrere Kochshows, von denen ihr übel wurde, und probierte es mit zwei Krimis, die sie sich an jedem anderen Abend gern angesehen hätte. Aber das Thema Mord hatte seinen Unterhaltungswert verloren.
    Sie schaltete kurz die Nachrichten ein, zappte erst weiter und schaltete wieder zu den Nachrichten zurück. Eine Reporterin mit ernstem Gesicht und eng anliegendem hellblauem Kostüm stand vor ihrem Haus. Ivy war plötzlich hellwach und stützte sich auf den Ellenbogen auf.
    »Eine Frau aus Brush Hills wird zur Stunde noch vermisst. Melinda White wurde zuletzt am Samstagvormittag bei einem Flohmarkt vor diesem Haus gesehen.« Die Kamera schwenkte zu ihrer Haustür, die von einem Polizeibeamten bewacht wurde.
    Ivy setzte sich auf und warf die Bettdecke zur Seite.
    »Sie ist schwanger mit ihrem ersten Kind.« Ein Foto von einer pummeligen Frau mit dicken Wangen, rundem Kinn und dunklen Augenbrauen erschien auf dem Bildschirm. Es war das gleiche Foto, das die Polizei ihnen gezeigt hatte - Melinda auf der Highschool. »Jeder, der sachdienliche Hinweise geben kann, wird dringend gebeten, diese Nummer anzurufen.« Am unteren Rand des Bildschirms erschien die Telefonnummer.
    Unmittelbar darauf war ein fröhlicher Meteorologe zu sehen. »Anhaltend wechselhaftes Wetter kommt auf uns zu …« Ach was.
    Ach was.

    Ivy schaltete den Fernseher aus, schwang die Beine über die Bettkante und presste sich die Fingerspitzen gegen die Augen. Dann stand sie auf und ging durch den Flur in ihr Büro. Im obersten Fach ihres wandhohen Bücherregals fand sie ihr Jahrbuch aus dem Jahr 1993 von der Highschool von Brush Hills. Sie schlug die letzte Seite auf.
    Unter den letzten Eintragungen im Inhaltsverzeichnis fand sie, was sie suchte. WHITE, MELINDA. Neben dem Namen standen fünf Seitenzahlen.
    Ivy schlug die erste der aufgelisteten Seiten auf. Darauf befand sich Melindas Abschlussfoto, das gleiche, das die Polizei ihnen gezeigt hatte und das Ivy gerade in den Fernsehnachrichten gesehen hatte. Sie schlug die nächste Eintragung auf. Melindas Name war in einem zweiseitigen Who’s Who verzeichnet - sie war zur freundlichsten Schülerin gewählt worden. Ivy zuckte bei der Erinnerung an den grausamen Scherz zusammen, den Melinda als Einzige nicht durchschaut hatte. Auf der nächsten Seite war auch David aufgelistet. Für den besten Körperbau. Er hatte sich für die Kamera in eine eindrucksvolle Muskelmannpose geworfen, während er gleichzeitig die üppig ausgestattete Marla Ward mit den Augen verschlang.
    Ivys Name stand gar nicht auf der Liste. Sie war intelligent, aber nicht die Beste. Gut auf der Aschenbahn und in der Fußballmannschaft, aber kein Sportass. Ivy hatte auch Artikel für das Jahrbuch geschrieben, den ersten Unterverband von Amnesty International an der Schule gegründet und Kulissen für den Theaterclub gemalt.

    David war ein

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