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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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merrily, merrily, merrily …«
    » Row, row, row …«, sang Ivy aus voller Kehle.
    Als sie in den nicht ausgebauten Teil des Speichers hinübergingen, brüllte sie mehr, als sie sang: » Ollie ollie oxen free, free, free! « Der Speicherraum sah genauso aus, wie Ivy ihn vom letzten Mal in Erinnerung hatte, als sie hier staubgesaugt hatte.
    »Das war’s«, stellte Jody fest. Sie drehte sich zu Ivy um und stemmte die Hände in die Hüften. »Ich glaube, wir haben’s geschafft. Keine großen haarigen Monster.«
    Ivy war ganz schwindlig vor Erleichterung, als Jody ihre erhobene Hand gegen die ihre schlug. Bevor sie wieder hinuntergingen, sah sie sich noch einmal um. Ihr Blick blieb an der Bücherkiste hängen, die auf dem Treppenabsatz stand.
    Hatte David ihr beim Flohmarkt nicht gesagt, dass sich ein Käufer für die letzte Bücherkiste interessierte? War das nicht seine Begründung dafür gewesen, dass er sowieso ins Haus hatte gehen müssen und es deshalb keine Mühe gemacht hatte, Melinda rasch herumzuführen?
    Warum stand die Bücherkiste dann immer noch da?

20
    Ivy ging wie betäubt die Treppe hinunter.
    David hatte gesagt, er hätte diese Bücher für einen Käufer hinausgetragen, aber offensichtlich hatte er das nicht getan. Er hatte behauptet, er hätte gesehen, wie Melinda das Haus verließ, aber es stimmte nicht. Er beteuerte, er hätte kein Ticket zu den Kaimaninseln gebucht …
    Jody wartete am Fuß der Treppe auf sie. »Was ist los?«, rief sie aus. »Du siehst aus, als hättest du Schmerzen.«
    Ivy legte eine Hand auf ihren Bauch. »Nur wieder mal Scheinwehen. Sie kamen unerwartet, das ist alles.«
    »Bist du sicher, dass es nur Scheinwehen sind?«
    »Ganz sicher.«
    »Wie wäre es mit einer Kleinigkeit zum Mittagessen oder …«, fing Jody an.
    Ivy fiel ihr ins Wort: »Du warst großartig. Danke. Im Ernst, ich bin dir wirklich dankbar. Mir ist jetzt sehr viel wohler. Ich fühle mich wieder sicher, und ich habe definitiv keine Wehen. Es geht mir gut.«
    »Gut?« Jody zog die Augenbrauen hoch.
    »Oder wenigstens so gut, wie es mir gehen kann.«
    »Und du willst, dass ich gehe?«
    »Und ich will, dass du gehst. Ich mag dich wirklich, aber …«

    »Das werde ich dir heimzahlen.« Jody ging zur Tür und öffnete sie. Dann wandte sie sich noch einmal um.
    Ivy hielt ihr die Hände mit aufwärts gestreckten Daumen entgegen und winkte ihr zu. »Geh!«
    »Schick mir eine E-Mail. Und vergiss nicht, etwas zu essen«, ermahnte Jody sie und marschierte hinaus zu ihrem Wagen.
    Ivy stand in der offenen Tür und sah zu, wie der VW fortfuhr. Die Frau, die Ivy am Sonntagmorgen von ihrer Veranda aus gesehen hatte, schob auf dem gegenüberliegenden Gehsteig den Kinderwagen mit den Zwillingen vor sich her. In ihrer Jeans, dem weiten, weißen T-Shirt und dem roten Kopftuch, das sie sich nach Indianerart um die Stirn gebunden hatte, sah die Frau vollkommen normal aus. Sie blieb stehen und musterte Ivy mit einem unverhohlen neugierigen und nicht gerade freundlichen Blick.
    Ivy erschauerte. Sie schloss die Tür und drehte den Schlüssel zweimal um.
    Auf dem Fußboden in der Eingangshalle lagen die Koffer verstreut, die Jody aus dem Schrank gezogen hatte, darunter auch Davids Seesack. Ivy zog ihn zur Seite und verstaute die übrigen Gepäckstücke wieder im Schrank.
    Als Letztes kam Ivys Krankenhaustasche an die Reihe, die sie vor ein paar Wochen gepackt und sich dabei strikt an die Anweisungen der Lehrerin ihres Schwangerschaftskurses gehalten hatte. In der Tasche befanden sich ein Nachthemd, das vorn geknöpft war, eine Zahnbürste, ein paar rote Lutscher für die Pausen zwischen den Wehen
und ein Still-BH. Ihr Plan sah vor, dass sie David sofort anrufen würde, wenn ihre Fruchtblase platzte oder regelmäßige Wehen einsetzten. Sie hatte sich darauf verlassen, dass er bei ihr sein und ihre Wehen mit verfolgen würde, dass er die Ärztin anrufen und sie ins Krankenhaus fahren würde, dass er während der ganzen Tortur ihre Hand halten und sie ermahnen würde, sich zu entspannen, sich zu konzentrieren und das Atmen nicht zu vergessen. Sie hatte damit gerechnet, dass er für die Mutter ihres kleinen Mädchens die Rolle des Vaters spielen würde.
    Sie und David …
    Ivy wischte sich mit dem Handrücken eine Träne von der Wange. Dann warf sie die Tasche in den Schrank zurück und schob die Mäntel auf der Stange wieder zusammen. Sie wollte gerade die Schranktür zuschlagen, als sie Davids Football-Jacke aus der Highschool

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