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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Kabel. Vom Heizungsbrenner im Keller zog Ölgeruch herauf. Sie schloss die Schiebetür und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.
    »Auf in den Keller«, sagte Jody. Sie knipste das Licht oberhalb der Treppe an und ging, gefolgt von Ivy, hinunter.
    Der Kellerboden bestand aus gestampftem Lehm. Ein schwacher, grauer Lichtstrahl fiel durch die kleinen Fenster, die unmittelbar unter der Decke lagen. Röhren und elektrische Leitungen führten kreuz und quer über die Decke, und Glühbirnen hingen an schwarzen Kabeln herunter.
    Jody zog im Vorbeigehen an den Schnüren zum Einschalten des Lichts, und eine nackte Glühbirne nach der anderen leuchtete auf. Es sah aus wie beim Malen nach Zahlen. Über ihnen hingen die Isoliermatten aus Glasfasern durch, die David zwischen den Balken angebracht hatte, um zu verhindern, dass Kälte und Feuchtigkeit von unten in die Wohnräume drangen. Dicke Stützpfosten zeigten an, wo sich die tragenden Wände des Hauses befanden.
    Jody ging einmal ganz durch den Raum. Ivys Rücken schmerzte vor Anspannung, als sie hinter ihr herlief. Eine Seitenwand entlang und am Öltank vorbei, einem Metallbehälter auf Beinen von der Größe von Jodys Volkswagen. Dann kam die Rückwand mit dem Werkzeugschrank, den Ivy und David bei Sears gekauft hatten, einem glänzenden
roten Metallschrank auf Laufrollen mit fünf Schubladen und der Aufschrift HANDWERKER auf dem obersten Fach. Nachdem sie das Gerümpel für den Flohmarkt hinausgeräumt hatten, bot der Keller nicht mehr viele Winkel, in denen sich jemand verstecken konnte.
    Sie gingen an der gegenüberliegenden Wand entlang. Jody schob ein paar alte Paneele zur Seite, die am Ende des kaminartigen Schachts für den Speiseaufzug lehnten. Und da war auch der Speiseaufzug selbst, ein nach einer Seite hin offener Würfel, der vermutlich schon seit Jahrzehnten nicht mehr bewegt worden war.
    Die Wand auf der Vorderseite des Hauses war fensterlos. Fenster in dieser Wand hätten sich unter der vorderen Veranda befunden.
    Sie stiegen wieder die Treppe hinauf. In der Eingangshalle drehte Ivy Bessie um, so dass die Bronzestatue wieder nach vorn sah. Dann folgte sie Jody in den ersten Stock.
    Sie warfen einen Blick in das Babyzimmer und in den schmalen Schrank, der sich darin befand. Die kleinen, zweimastigen Segelboote, die Ivy an die Wand gemalt hatte, schienen friedlich vor dem gelben Hintergrund zu schaukeln.
    Ivy blickte aus dem Fenster. Der Ohrensessel hinter Mrs Bindels Wohnzimmerfenster war leer. Von draußen waren Vogelstimmen, das gedämpfte Röhren eines Laubbläsers und Hundegebell zu hören.
    Sie lief hinter Jody her über den Treppenabsatz in das Gästezimmer. Es sah unberührt aus. Die Schlafzimmermöbel aus Mahagoni, die Ivy von ihren Eltern geerbt hatte,
und die rosa-gelbe Patchwork-Steppdecke aus den dreißiger Jahren, die Ivy bei einem Flohmarkt entdeckt hatte, wirkten tröstlich vertraut. In dem zweiten unbenutzten Schlafzimmer befanden sich nur ein zerlegtes Kinderbettchen, ein Wickeltisch, Schachteln mit Pampers und Tüten mit Babykleidung und Spielzeug. Genug für Drillinge.
    Das Waschbecken im Badezimmer fühlte sich trocken an. Ein Handtuch war sauber zusammengelegt, ein zweites lag zusammengeknüllt auf einem Deckelkorb, wo David es hingeworfen hatte.
    Dann stand Ivy neben Jody in der Tür ihres Schlafzimmers und spähte hinein. Die Kopfkissen waren kunstvoll auf dem Bett arrangiert - hatte sie sie jemals so hinterlassen? Aber wenigstens waren die Jalousien noch geschlossen.
    »Jetzt rieche ich es auch«, sagte Jody und rümpfte die Nase. »Parfüm.«
    Ivy knipste die Deckenbeleuchtung an und sah zu, wie Jody das Schlafzimmer betrat, die Flasche Opium -Parfüm von der Frisierkommode nahm und den Stöpsel herauszog. »Das ist es«, sagte Jody und schwenkte den Stöpsel in Ivys Richtung. »Definitiv.«
    Eine Duftwolke wehte zu Ivy herüber.
    Jody verschloss die Parfümflasche. Sie sah unter das Bett, dann öffnete sie sämtliche Schränke und wühlte darin herum.
    Als sie wieder auf dem Treppenabsatz im ersten Stock standen, war das Haus still, zu still, fand Ivy, als sie hinter Jody die Speichertreppe hinaufstieg.

    » Row, row, row your boat …«, begann Ivy zu singen.
    Jody ging vor ihr die Treppe hinauf und fiel händeklatschend in ihren Gesang ein. Im Vorbeigehen knipste sie die Lichter an und erfüllte das große Speicherschlafzimmer mit ihrer Stimme, während sie unter dem Bett und im Schrank nachsah.
    » Merrily,

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