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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Sandelholz und Nelken. Sie beugte sich vor und hob eine von Mrs Bindels leblosen Händen an. Der Geruch schien an den Fingern der alten Frau zu haften.

21
    Innerhalb weniger Minuten, nachdem Ivy die 911 angerufen hatte, trafen ein Streifenwagen und ein Krankenwagen ein. Die Sanitäter untersuchten Mrs Bindel und zogen ihr rasch eine Sauerstoffmaske über das blasse Gesicht. Sie sah so klein und gebrechlich aus, als könnte allein ein kräftiger Windstoß sie forttragen.
    »Wird sie sich wieder erholen?«, fragte Ivy einen der uniformierten Sanitäter.
    »Sind Sie mit ihr verwandt?«, wollte er wissen.
    »Ich wohne gleich nebenan. Ich habe sie gefunden und Sie angerufen.«
    »Ihr Puls ist gleichmäßig.« Er wirkte nicht sehr optimistisch. »Aber sie ist ziemlich alt.«
    Sie ist aber auch ganz schön zäh , hätte Ivy beinahe geantwortet.
    Der Sanitäter und sein Kollege hoben die Trage an.
    Ivy saß im Schneidersitz neben Phoebe im Gras und sah zu, wie Mrs Bindel in den Krankenwagen geladen wurde. Die Hündin schaute mit ihren großen, dunklen Augen ängstlich zu ihr auf und legte ihr eine Pfote auf das Knie.
    Ivy kraulte das Tier hinter den Ohren.
    Noch bevor die Sanitäter die Hecktüren des Krankenwagens geschlossen hatten, fuhr Detective Blanchard in seinem goldfarbenen Crown Victoria vor. Er stieg aus,
nickte Ivy zu und begann, mit einem der Sanitäter zu reden. Dieser zeigt auf die Stufen vor der Hintertür und dann auf die Stelle an seinem eigenen Kopf, an der Mrs Bindel verletzt worden war.
    Blanchard zog Block und Kugelschreiber aus der Tasche und ging auf Ivy zu. »Was hat Sie veranlasst, hierherzukommen?«
    »Ich wohne gleich nebenan, schon vergessen?« Die Feindseligkeit in ihrer Stimme war nicht zu überhören, aber das war ihr egal. »Ich wollte gerade in mein Auto steigen, als …«
    »Wo wollten Sie hin?«, fiel Blanchard ihr ins Wort.
    Das geht Sie einen Dreck an . »Zu meinem Mann. Soviel ich weiß, gibt es kein Gesetz, das das verbietet.«
    Blanchard reagierte auf Ivys herausfordernden Ton mit unbewegtem Gesicht. »Aha. Anscheinend ist Ihre Nachbarin ziemlich schwer verletzt.«
    »Ich weiß. Ich habe sie schließlich gefunden.« Ivy sah zu, wie der Krankenwagen mit heulender Sirene davonfuhr.
    Blanchard wartete mit gezücktem Kugelschreiber darauf, dass sie weiterredete.
    »Ich hörte Lärm auf der Straße«, berichtete sie. »Ein Mann in einem Geländewagen hupte wie verrückt, und Phoebe - die Hündin - bellte ihn an. Phoebe ist niemals ohne Mrs Bindel auf der Straße - ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte.«
    Phoebe hatte ihre Schnauze auf Ivys Schoß geschoben.
    »Hat sonst noch jemand diesen Mann gesehen?«

    »Das weiß ich nicht. Ich glaube nicht.«
    »Haben Sie weitere Personen oder irgendetwas Ungewöhnliches gesehen? Zu diesem Zeitpunkt oder vielleicht auch vorher?«
    Ivy durchforstete ihr Gedächtnis. Als Jody sie vor ihrem Haus abgesetzt hatte, war die Straße verlassen gewesen. Sie erzählte Blanchard von der Frau mit dem Kinderwagen. »Sie ist die Einzige, die ich bemerkt habe, ich sehe sie ständig auf der Straße.«
    Blanchard frage nach dem Namen der Frau, und Ivy musste zugeben, dass sie weder ihren Namen kannte, noch wusste, wo die Frau wohnte.
    »Aber sie hat den Mann im Range Rover nicht gesehen«, stellte er fest.
    »Er trug eine Yankee-Mütze«, sagte Ivy.
    »Tapferer Mann.« Blanchard schrieb etwas auf seinen Notizblock, dann sah er auf sie hinunter.
    »Ich nehme an, dass Sie sich die Autonummer nicht gemerkt haben?«
    »Warum hätte ich das tun sollen? Und warum sollte er …« Ivy wollte gerade fragen, warum jemand, der Mrs Bindel angegriffen hatte, hinterher noch auf die Hupe drücken und Aufmerksamkeit erregen sollte. Dann wurde ihr klar, dass Detective Blanchard ihr nicht glaubte. Er war der Meinung, dass sie den Mann im Range Rover erfunden hätte, genauso, wie er glaubte, dass sie die Frau erfunden hätte, die draußen am Straßenrand neben der Korbtruhe gestanden hatte.
    »Sie glauben doch nicht etwa, dass ich …?«, stammelte sie. Sie sollte Mrs Bindel angegriffen haben?

    »Da war ein Mann. Das habe ich mir nicht aus den Fingern gesogen.«
    »Die Reifenspuren auf der Straße sind eindeutig«, antwortete Blanchard. »Und sie sind breiter als die Reifen Ihres Autos. Vielleicht hat dieser Mann etwas gesehen, das uns helfen könnte, herauszufinden, was Ihrer Nachbarin passiert ist.«
    Das klang vernünftig. »Also gut, ich habe nicht auf das Nummernschild

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