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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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bemerkte. Die einst so weichen Lederärmel waren rissig, und das Satinfutter hatte sich fast aufgelöst, aber Ivy hatte nicht zugelassen, dass er die Jacke fortwarf.
    Sie zog sie vom Kleiderbügel, hielt sie in den Armen und atmete tief den Geruch ein, den sie so sehr mit dem Mann verband, den sie liebte. Ivy hatte die Jacke bei so vielen Football-Spielen getragen, hatte sie sich um die nackten Schultern gelegt, nachdem sie sich zum ersten Mal geliebt hatten.
    Sie stellte sich das Baby und sich selbst in sechs Monaten vor, sah das Baby an einer Schmusedecke nuckeln, während sie die rot-weiße Jacke um sie beide legte.

    Ivy hängte die Jacke in den Schrank zurück. Dann trug sie Davids Seesack hinauf und stellte ihn auf dem Treppenabsatz ab. Sie setzte sich an den Computer in ihrem Büro und bewegte die Maus. Mit einem statischen Knistern leuchtete der Bildschirm auf.
    Sie öffnete den Browser und klickte auf VERLAUF. Am seitlichen Bildschirmrand öffnete sich ein Fenster und zeigte die zuletzt aufgerufenen Internetseiten an. Sie klickte auf DIENSTAG und scrollte durch die Liste. Gmail. Google. The Boston Globe. Das Wetter. Lauter Internetseiten, die sie fast täglich aufrief. MapQuest hatte sie für die Wegbeschreibung zu Mr Vlaskovic aufgerufen.
    Und dann sah sie es. Ivy saß da und versuchte, sich zu fassen, versuchte den Beweis zu akzeptieren, der ihr da ins Gesicht starrte. In der Mitte der Liste stand genau das, von dem sie gehofft hatte, sie würde es nicht finden - Caymanislands.com und gleich danach Travelocity.
    Ivy schloss das Browserfenster und wich zurück. Von diesem Computer aus hatte David ein Ticket gebucht, das ihn aus diesem Alptraum herausholen würde. Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, seine Spuren zu verwischen.
    Sie an seiner Stelle hätte Tickets für zwei Personen gebucht.
    Kaum fähig, etwas durch den Tränenschleier vor ihren Augen zu erkennen, wankte Ivy ins Schlafzimmer, ohne auf den geisterhaften Parfümgeruch zu achten. Sie warf Davids Seesack auf das Bett und stopfte saubere Unterwäsche, ein Paar Socken, eine Hose und einen
Pullover hinein. Dann ging sie ins Badezimmer und holte seine Zahnbürste.
    Sie presste die Hand auf den Mund, um ihr Schluchzen zu ersticken. Wer war dieser Mann, den sie seit ihrer Highschool-Zeit bedingungslos geliebt hatte? Sie suchte nach Anzeichen in der Vergangenheit und konnte keine finden. Das ist einer, der bleibt - so hatte Großmutter Fay David eingeschätzt.
    Konnten sie sich beide so geirrt haben?
    Zum Teufel mit ihm. Was hatte er sich dabei gedacht? Dass er sie mit dem Baby sitzenlassen und es ihr überlasssen könnte, allein mit den Folgen fertig zu werden? Sie stopfte Davids Rasierapparat und seine Zahnbürste in seinen Kulturbeutel, warf alles in den Seesack und zog ihn zu. Die Verzweiflung und Verwirrung in ihrem Inneren waren wie ein harter Klumpen.
    Rasch zog sie saubere Kleidung an, wusch sich das Gesicht und bürstete ihr Haar, bis ihre Kopfhaut wehtat. Das Gesicht, das ihr aus dem Spiegel entgegenstarrte, sah angespannt und entschlossen aus.
    Sie trug den Seesack zur Treppe und ließ ihn über das Geländer fallen. Mit einem dumpfen Knall schlug er in der Mitte der Eingangshalle auf.
    Und vergiss nicht, etwas zu essen , hatte Jody gesagt. Sie brauchte alle Kraft, die sie aufbringen konnte, um zu bewältigen, was dieser Tag noch für sie bereithielt.
    Ivy ging in die Küche und stürzte ein Glas Orangensaft hinunter. Er hinterließ einen medizinischen, bitteren Geschmack in ihrem Mund, den sie mit einer Handvoll Nüsse vertrieb.

    Dann überzeugte sie sich davon, dass die vordere Haustür doppelt abgeschlossen war, und verließ das Haus durch die Seitentür. Sie warf den Seesack auf den Rücksitz ihres Wagens und wollte gerade einsteigen, als das Kreischen von Autoreifen sie zusammenfahren ließ.
    Sie hörte frenetisches Hundegebell und dann ein Heulen. Eine Autohupe plärrte.
    Noch vor einer Woche hätten solche Geräusche sie veranlasst, zur Straße zu rennen und nachzusehen, was los war. Jetzt musste sie das Bedürfnis unterdrücken, ins Haus zurückzuflüchten. Sie zwang sich, zum Rand des Vordachs zu schleichen.
    Mrs Bindels Hund Phoebe saß knurrend mitten auf der Straße und starrte mit angelegten Ohren auf den Kühlergrill eines schwarzen Range Rovers. Das Fenster auf der Fahrerseite wurde heruntergekurbelt, und aus dem wütenden Gesicht und der Yankee-Mütze des Fahrers - eine solche Mütze im Territorium der Red Sox zu

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