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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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berührt und mit den
Fingern tiefer gleitet. Und im Radio singt Cyndi Lauper ›Girls Just Wanna Have Fun‹.« Melinda wiegte sich, als hörte sie die Musik tatsächlich. »Und ich habe Spaß. Es ist einfach toll. Wirklich.
    Und dann, bevor ich weiß, was passiert, ist alles voll Bier. Ich bin voller Bier, der Salonlöwe ist voller Bier. Und David steht mit den anderen da, die tropfenden Bierflaschen in der Hand, und alle krümmen sich vor Lachen.
    Davids Freund schnappt sich eine neue Bierflasche, öffnet sie und drückt sie mir in die Hand. ›Na los‹, sagt er. ›Gib’s ihnen.‹ Ich denke, warum eigentlich nicht? Ich halte die Flasche mit dem Daumen zu und schüttle sie. Kräftig. Dann lasse ich los.« Melinda beschrieb mit dem erhobenen Messer einen weiten Bogen in der Luft. »David sieht so verdattert aus, als hätte er einen Hamster verschluckt.« Kreischend vor Lachen stolperte Melinda seitwärts. Das Messer fiel ihr aus der Hand, aber sie hob es hastig wieder auf. Dann lehnte sie sich gegen die Wand und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    »Danach tobt ein Krieg, jeder gegen jeden. Bier in meinen Haaren, Bier tropft mir von der Nase, kleine Bierpfützen in den orangefarbenen Plastikstühlen. Und …«
    Melinda verstummte, und die Erregung verschwand aus ihrem Gesicht. Sie holte tief Luft und verschränkte die Arme. »Dann wird es ganz still. Alle starren mich an. Auf meine Brust. Diese blöde gelbe Polyester-Bowling-Bluse, die ich bei Kezey’s tragen muss, ist triefend nass.
    Ich fühle David hinter mir. Er flüstert, wie sexy ich bin. Er schlingt die Arme um mich und öffnet den obersten Knopf von meiner Bluse, und sein Atem ist heiß in meinem
Nacken. Er fummelt am nächsten Knopf herum. Stopp! « Melinda schrie das Wort so laut, dass es von den Speicherwänden widerhallte. »Er hält meine Arme hinter meinem Rücken fest, und die Knöpfe springen ab.
    Die Jungs stehen alle im Kreis um mich rum. Ihre Gesichter sind rot. Sie sehen mich an, und ich weiß, dass ich mich bedecken müsste, dass ich nach Hause rennen müsste, und zum Teufel mit Mr Kezeys blöder BowlingBahn.«
    Melinda fuhr mit der Zunge in ihren Mundwinkel, als könnte sie das Bier noch immer schmecken. Süß und bitter.
    »Im Radio läuft James Brown, und die Musik hämmert und pocht, als ob sie in mir drin wäre, und die Jungs stehen um mich herum und sehen zu, alle. Als ob ich auch endlich eine von denen wäre, die beim Einstufen eine Punktzahl bekommen.« Melinda hob das Messer, die Finger fest um den Griff geschlossen, und starrte Ivy ins Gesicht. »Und dann zieht mich David in den kleinen Nebenraum. Er macht die Tür zu, und es ist stockdunkel. Er hält mich fest, berührt mich. Er schmeckt nach Salz und Bier, und ich weiß noch, dass er eine Kette um den Hals trägt. Und dann … und dann …« Einen Augenblick lang zeichnete sich Verwirrung auf Melindas Gesicht ab, aber der Ausdruck verflog gleich wieder. »Dann hat er mich geliebt.«
    Er hat sie geliebt? Diese Worte waren noch schockierender, als wenn Melinda gesagt hätte, sie sei vergewaltigt worden.
    »Als ich später wieder aufwache, liege ich ganz allein
auf dem Fußboden in dem Nebenraum. Ich öffne die Tür. Die Bowling-Bahn ist verlassen. Meine Bluse ist aufgeknöpft und mein BH ist offen. Meine Unterhose ist verschwunden. Ich renne in die Damentoilette und übergebe mich. Ich sehe in den Spiegel.« Melinda fuhr mit den Fingern durch die Luft. »Meine Haare sind steif und stehen grotesk vom Kopf ab. Ich bin über und über voller getrockneter Kotze, also versuche ich, mich zu säubern. Dann wische ich den Boden mit Fichtennadelreiniger auf. Aber auch danach stinkt das ganze Lokal nach Bier und Erbrochenem. Während ich wische und schrubbe, weine ich die ganze Zeit und kann kaum etwas sehen, und ich habe Angst, dass Mr Kezey jede Minute zurückkommt und mich vorfindet und dass er dann weiß, was passiert ist.« Melindas Gesicht war verzerrt, und Tränen liefen über ihre Wangen. »Und dann würden alle wissen, was ich getan habe.« Melindas Blicke forderten Ivy heraus, etwas zu sagen.
    »Es tut mir so leid«, flüsterte Ivy. Ihre Worte erschienen ihr selbst geradezu mitleiderregend unpassend.
    Melinda schniefte höhnisch. »Natürlich tut es dir leid. Jetzt. Damals hat niemand zu mir gesagt, dass es ihm leidtut. Niemand hat mich hinterher angerufen und gefragt, wie es mir geht.« Melinda wischte sich mit dem Handrücken über die Nase. »Es stellte sich heraus, dass ich

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