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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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schwanger war. Als ich das Baby verlor, sagte meine Mutter, das sei die Strafe Gottes.
    Inzwischen hast du dich regelmäßig mit David getroffen. Ihr seid zusammen zum Abschlussball gegangen, habt euch nach Colleges erkundigt, habt euren Abschluss
gemacht. Das perfekte Paar. Das perfekte Haus.« Melinda presste die Lippen aufeinander und sah Ivy aus zusammengekniffenen Augen an. »Das perfekte Leben.«
    »Warum hast du niemandem gesagt, was passiert war?«, fragte Ivy. »Bist du zur Polizei gegangen?«
    »Niemand hätte mir geglaubt«, erwiderte Melinda. Sie erschauerte, und ihre Augen wurden dunkel und kalt. »Ebenso wenig, wie du mir jetzt glaubst. Oder sie hätten gesagt, dass es nichts war. Und vielleicht war es für sie auch nichts.«
    Aber Ivy glaubte ihr. Theo war dabei gewesen, da war sie sich ganz sicher. Das war seine »uralte Geschichte«, sein »es ist überhaupt nichts passiert«, von dem er nicht wollte, dass es wieder ausgegraben wurde.
    »Weißt du«, sagte Ivy, »Teenager können unglaublich dumme Sachen machen, besonders wenn sie betrunken sind. Sachen, die ihnen später leidtun.«
    »Das war keine Dummheit. Das war Absicht. Sie hatten es geplant. Sie müssen gewusst haben, dass Mr Kezey nicht da war, sonst hätten sie kein Bier mitgebracht. Und wo waren die anderen Kunden? Dienstagnachmittags war es sonst nie so leer. Als ich wegging, war das Schild an der Tür umgedreht, so dass »Geschlossen« dastand. Ich weiß, dass David es gleich beim Reinkommen umgedreht hat.« Ihr Blick forderte Ivy auf, eine andere Erklärung zu nennen.
    Aber Widerspruch und rationale Erklärungen würden Melinda nicht davon abbringen, sich an das zu klammern, was sie glaubte.
    »Ich gehe mit dir zur Polizei«, schlug Ivy vor. »Es ist
nicht zu spät, ihnen zu sagen, was David dir angetan hat. Es war nicht deine Schuld. Niemand wird dir einen Vorwurf machen.«
    Melinda sah sie belustigt an. »Glaubst du, dass es mir noch wichtig ist, was die Leute denken? Darüber bin ich längst hinweg. Was ich will, ist mein Baby.«
    »Bitte, bitte tu das nicht. Das könntest du nie wieder ungeschehen machen. Du wärst dein Leben lang auf der Flucht.«
    »Wer sollte mich verfolgen? David? Der wird für den Mord an mir im Gefängnis sitzen. Du? Tut mir leid.« Melinda verzog mit gespieltem Bedauern das Gesicht. »Die Polizei? Wenn sie überhaupt irgendetwas tut, verfolgt sie dich. Es wird nämlich so aussehen, als wärest du mit dem Baby davongelaufen, weil du die Wahrheit, dass dein Mann ein Mörder ist, nicht ertragen konntest.«

31
    Die Tür schlug hinter Melinda zu. Sekunden später stürzte Ivy durch das Zimmer, griff nach dem Türknauf, drehte ihn und zog.
    Die Tür gab kaum um Haaresbreite nach. Sie war verriegelt.
    Ivy stemmte einen Fuß gegen den Türrahmen und zog mit aller Kraft. Plötzlich stolperte sie rückwärts, den Messingknauf in der Hand. Fast wäre sie gestürzt.
    »Mrs Rose?« Ivy fuhr herum. Eine Frauenstimme drang durch den Schacht des Speiseaufzugs ins Zimmer. »Hier ist Phyllis Stone vom Norfolk County Crime Lab …« Melinda war in der Küche und spielte die Nachricht auf dem Anrufbeantworter ab.
    Ivy ging zum Speiseaufzug und schob leise den unteren Schiebeladen hoch, um besser hören zu können. Das Tonband lief bis zum Ende der Nachricht durch, als die Frau ihre Telefonnummer und eine Adresse im Nachbarort angab.
    Gleich darauf hörte Ivy Melindas Stimme. »Hallo, ich rufe an, weil ich zu Ihnen kommen und eine DNA-Probe abgeben soll. Phillis Stone hat mich vor kurzem angerufen … Ja, ich bin Ivy Rose.«
    Ivy hörte entgeistert zu.
    »Hmm. Ja, natürlich. Vielen Dank.« Eine Zeit lang war nichts zu hören. »Ja, ich kann heute Nachmittag vorbeikommen.
« Wieder Stille. »Das klingt gut. Ja, ich werde daran denken. Dann sehe ich Sie kurz vor fünf.«
    Danach war nur noch der Regen zu hören, der gleichmäßig auf das Dach trommelte und in der Dachrinne rauschte. Ivy starrte in den dunklen Schacht.
    Das ergab keinen Sinn. Die Polizei brauchte Melindas DNA nicht. Sie hatte sie bereits. Detective Blanchard hatte gesagt, dass sie sie einer Zahnbürste entnommen hatten, die sie in Melindas Wohnung gefunden hatten.
    Von einer Zahnbürste … In einem Augenblick plötzlicher Klarheit begriff Ivy, was geschehen war - was für einen Tausch Melinda vorgenommen hatte. Die Zahnbürste, die die Polizei in Melindas Wohnung gefunden hatte, war Ivys verlorene Zahnbürste, die schon vor Wochen auf geheimnisvolle Weise

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