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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Stelle auf den Fußboden, an der Melinda sie hinterlassen hatte. Dann rammte sie den Türknauf wieder in die Tür. Auf dem Fußboden fand sie die verbogene Schraube, die sich gelöst hatte. Sie hob sie auf und drehte sie tief genug in das Schraubenloch, um den Türknauf provisorisch zu befestigen.
    Auf der anderen Seite der Tür waren schwere Schritte zu hören, die die Speichertreppe heraufkamen. Ivy schaffte es gerade noch bis zum Bett, bevor der Riegel zurückgeschoben und die Tür geöffnet wurde.
    Ivy schnappte nach Luft. Melinda trug eine Perücke mit langen, glatten, dunklen Haaren und einem Pony. Sie hatte sich eine von Ivys Umstandsblusen angezogen und etwas hineingestopft, so dass sie schwanger aussah. Außerdem trug sie Ivys alte grüne Doc-Martens-Stiefel.

    Es war nur ein schwacher Versuch, sich als Ivy zu verkleiden, und jeder, der sie kannte, würde dies augenblicklich bemerken. Aber die Aufmachung konnte einen Fremden täuschen, der nur das Foto auf Ivys Führerschein sah und eine schwangere Frau erwartete. Schließlich hatte auch Mrs Bindel Melinda für Ivy gehalten, als sie sie am Sonntagabend dabei beobachtet hatte, wie sie in der Dunkelheit mit einer Sonnenbrille auf der Nase die blutigen Kleider in die Korbtruhe gelegt hatte. Sogar Ivy selbst war über die Ähnlichkeit schockiert gewesen, als sie aus ihrem Küchenfenster geblickt hatte.
    »Du musst das hier trinken«, befahl Melinda. Sie hielt Ivy ein großes Glas Orangensaft entgegen. In der anderen Hand hielt sie das Messer. »Keine Sorge, es wird dir und dem Baby nicht schaden. Es ist nur Rainfarn.«
    Ivy hatte diese Pflanze schon einmal in einem Katalog mit Wildblumen gesehen. Kleine, gelbe Blüten, die wie Chrysanthemen aussahen - wie das ungepflegte, gelbe Zeug, das sie neben der Küchentür am Haus von Melindas Mutter gesehen hatte.
    »Natürliches Oxytocin«, fügte Melinda hinzu.
    Ivys Magen krampfte sich zusammen, und sie fuhr zurück. Der Wirkstoff wurde von den Ärzten zur Einleitung einer Geburt verwendet.
    Melinda durchquerte das Zimmer. »Es gibt auch andere Methoden, wie ich an das Baby rankommen kann.« Sie ließ die Andeutung im Raum stehen. »Aber du kannst mir glauben, dass dies hier wesentlich angenehmer und erheblich gesünder ist.«
    Sie hielt Ivy den Strohhalm an die Lippen. »Trink.«

    Der süße Orangengeruch, vermischt mit etwas Saurem und Bitterem, stieg Ivy in die Nase. Nur das Glitzern des Messers hielt sie davon ab, das Glas fortzustoßen.
    Melinda bohrte den Strohhalm zwischen Ivys Lippen. »Ich habe gesagt, trink.«
    Ivy sog ein wenig Saft in ihren Mund, schluckte und würgte. Es war der gleiche medizinische Geschmack, den sie vorher schon bemerkt hatte.
    »Natürlich ist Akupunktur die gesündeste Art, eine Geburt einzuleiten«, zirpte Melinda, als machte sie gerade Fernsehreklame für einen natürlichen Nahrungszusatz. »Wenn auch nicht ganz so gesund, wie darauf zu warten, dass es von allein losgeht. Aber dafür ist es jetzt zu spät.« Sie versuchte wieder, Ivy den Strohhalm zwischen die Lippen zu zwängen.
    Ivy hörte das Klicken von Phoebes Krallen auf dem Küchenboden, das durch den Schacht des Speiseaufzugs nach oben drang, dazu den keuchenden Atem des Hundes. Sie zwang sich, laut schlürfend zu trinken, um Melinda von den Geräuschen abzulenken.
    »Es wird dem Baby nicht schaden. Das ist das Wichtigste daran.«
    Ivy schluckte den Rest des ekelhaften Gesöffs.
    »Hervorragend. Jetzt brauchen wir nur noch zu warten.« Melinda sah auf ihre Uhr. »Drei bis fünf Stunden, sagen die Experten.«
    Gestern hatte Ivy Orangensaft aus dem Karton in ihrem Kühlschrank getrunken, der den gleichen bitteren Nachgeschmack gehabt hatte, und etwa vier Stunden später hatten die Wehen eingesetzt - falsche Wehen, wie
sich herausgestellt hatte. Was Melinda nicht wusste, war, dass Ivy ein weiteres halbes Glas getrunken hatte, als sie vor mindestens drei Stunden aus der Klinik nach Hause gekommen war. Die Wehen konnten jede Minute einsetzen.
    »Rainfarn ist ein natürliches, aber starkes Mittel«, erklärte Melinda. »Es ist nicht ganz einfach zu dosieren. Wenn man zu wenig nimmt, bekommt man nichts als gewaltigen Durchfall. Zu viel? Nun ja, daran kann man sterben.«
    Ivy wusste nicht, ob es Übelkeit oder Angst war, die sie erfasste. Wie viel war zu viel? Es gab keine Möglichkeit für sie, zu erfahren, ob sie die Schwelle überschritten hatte oder nicht. Sie legte sich hin, drehte sich auf die Seite und hoffte, dass Melinda

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