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Nevermore

Nevermore

Titel: Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Creagh
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jetzt war, konnte Isobel erkennen, dass seine Haare, die im Grunde mehr wie Federn aussahen, nach unten hin dunkler wurden und an den Wurzeln fast schwarz Die Haarwurzeln waren dicke Federkiele, die aus seiner Kopf haut sprossen.
    »Das ist aber höchst interessant, dass du mich sehen kannst« Er lächelte und zeigte einen gefährlichen Mund voller korallenfarbiger, kantiger Zähne.
    Isobel schluckte und räusperte sich. »Wer bist du?«
    Brad ließ seine Gabel aufs Tablett fallen. Das Scheppern schreckte Isobel auf. Sie hatte ganz vergessen, dass er da war.
    »Ach, komm schon, Iz«, sagte Brad, »hör auf mit diesem Ich-kenne-dich-überhaupt-nicht-mehr-Mist. Und tu nicht so, als hätte ich dich nicht gewarnt.«
    Der Junge mit den blutroten Haaren rührte sich. Augenblicklich richtete sich Isobels Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Mit schnellen, ruckartigen Bewegungen, wie eine DVD beim Vorspulen, streckte er einen Arm an Brad vorbei und hielt ihr seine krallige Hand hin. »Mein Name ist Pinfeathers.«
    Isobel wich einen halben Schritt zurück und machte keine Anstalten, ihn zu berühren, sondern starrte ihn an, als ob er ihr nicht seine Hand, sondern eine tote Ratte entgegengestreckt hätte. Seine Fingernägel, die wie die scharlachroten Zähne einer Giftschlange aussahen, glänzten.
    »Was, du gehst schon wieder?«, fragte Brad. »War’s das? Versuchst du irgendwie, tiefsinnig zu sein oder so? Ich kapier’s echt nicht.«
    Pinfeathers zog seine Hand zurück. »Oh, es ist nicht nötig, dass du dich vorstellst«, meinte er. »Ich kenne dich. Du bist die Cheerleaderin.« Er blinzelte scharf und legte den Kopf schief. »Nun, dir ist das vielleicht nicht bewusst, aber du und ich, na ja, wir sind uns schon einmal begegnet.«
    Isobel starrte wieder auf das Loch in Pinfeathers’ Wange, ihr
    Blick blieb an den scharlachroten Zähnen und seinem Kiefer hängen - den Bewegungen, die er beim Sprechen machte. Da waren keine Muskeln, keine Sehnen, keine Knorpel, nichts, was die Knochen zusammengehalten hätte, nichts außer hohler Schwärze.
    Er hob einen Krallenfinger und zeigte auf den fehlenden Teil seines Gesichts. »Ach, lass dich davon nicht stören. Das kann jedem passieren.«
    »Was machst du hier?«, wollte sie wissen.
    Brad prustete. »Ich sitze hier.«
    »Echt jetzt«, stimmte Alyssa ein und trug eine weitere Schicht Nagellack auf ihren Daumennagel auf.
    »Ich mag deine Freunde«, sagte Pinfeathers. »Besonders den Stämmigen hier.« Er stupste Brad mit seiner Krallenhand leicht gegen das Ohr. Mit Schrecken sah Isobel, wie Brad nach einer nicht vorhandenen Fliege schlug.
    »Hör auf damit.«
    Pinfeathers zog seine Hand weg und zeigte jetzt auf sie. »Ich hätte nie gedacht, dass du der eifersüchtige Typ bist.«
    »Fass ihn nicht noch einmal an.«
    Brad grinste plötzlich breit. Dieser unerwartete Gesichtsausdruck verblüffte Isobel so sehr, dass sie sich einen Augenblick lang von Pinfeathers ablenken ließ.
    »Ah, ich dachte mir schon, dass du deswegen gekommen bist. Ich habe ihn den ganzen Tag noch nicht gesehen, also muss er es dir erzählt haben.«
    Isobel versuchte sich auf Brads selbstzufriedenes Gesicht zu konzentrieren. Mit der Betonung auf er konnte er nur eine bestimmte Person gemeint haben. »W…was?«
    »Oh, oh«, machte Mark und biss von seinem Brötchen ab.
    Moment mal, dachte Isobel, habe ich was verpasst? Was ist hier los? Sie blickte zu Alyssa. Doch Alyssa sah nur auf ihre Nä gel und lächelte wissend.
    »Wovon sprecht ihr?«, fragte Isobel die drei. »Was ist los?« Das war an Pinfeathers gerichtet.
    Er zwinkerte und klopfte mit einer Klaue gegen seine dünnen weißen Lippen, so als wüsste er, dass das Beste erst noch kam.
    »Also«, sagte Brad, wischte sich die Hände an seiner Serviette ab und warf sie auf das Tablett, »lass doch mal sehen.« Er schob das Tablett von sich weg und faltete seine Hände vor sich auf dem Tisch. »Wir haben uns gestern Abend mit deinem kleinen, blutsaugenden Freund getroffen, nachdem er dich abgesetzt hatte - das ist los. Hat er nichts erzählt? Mark und ich hatten eine Wette am Laufen, weißt du. Ich habe getippt, dass er sofort zu dir rennen und dir alles erzählen wird, aber Mark - Mark ist im Zweifel immer für den Angeklagten.«
    Wie in Trance sah Isobel, wie Mark sich zu Brad beugte und ihm etwas zuflüsterte, was sie nicht verstehen konnte. Dann lachten sie laut auf. Pinfeathers lauschte ebenfalls. Er hielt seine Hände gefaltet und ahmte Brad nach.
    »Wir

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