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Nevermore

Nevermore

Titel: Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Creagh
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sich auf dem Bildschirm.
    Obwohl ihr Isobels Plan widerstrebte, war es Gwens Idee gewesen, die Ausrede, sich Colleges ansehen zu wollen, zu nutzen, um nach Baltimore zu kommen. Wenn Trenton in diesem Jahr die Landesmeisterschaften im Cheerleading gewann, dann konnten Isobels Eltern ihr diese Bitte nie und nimmer abschlagen. Ganz besonders nicht, wenn sie in dem Zusammenhang ganz von selbst das Wort Universität in den Mund nahm.
    Natürlich bedeutete das, dass Trenton auf jeden Fall gewinnen musste.
    Von da an würde es keine größeren Hindernisse mehr geben, bis sie in Baltimore ankam. Auf den abgeschlossenen Friedhof zu kommen, würde der schwierigste Teil sein.
    »Ich habe gerade etwas Schönes geträumt«, murmelte Danny. Sie hörte, wie er sich mit dem Gesicht zur Wand drehte. »Ich war ein Einzelkind.«
    »Dann schlaf weiter.«
    Isobel gab Leichtathletik in das Suchfeld ein. Das einzige Ergebnis war die Seite eines Leichtathletikvereins. »Verdammt«, zischte sie. Sie drückte auf den Zurück-Button, war jetzt wieder bei Google und tippte Universität Maryland + Leichtathletik ein. Als sich die Homepage geladen hatte, klickte sie den ersten Eintrag an und die Sportseite ergoss sich rot, gelb und schwarz über den Bildschirm. Und genau in der Mitte war ein Foto des Footballteams.
    »Die nennen sich Die Sumpfschildkröten ?«, flüsterte sie etwas zu laut.
    »Es ist zwei Uhr morgens«, jammerte Danny. »Haben sie dir nicht verboten, ein Leben zu haben?«
    Isobel kniff die Augen zusammen und musterte das kleine Bild
    des Maskottchens. Tatsächlich, eine Schildkröte. Sehr merkwürdig.
    Sie ging zu einem Drop-down-Menü und klickte auf Cheerleaderteam. Die Seite wurde schwarz und dann kamen die Cheerleader auf den Schirm. Mädchen mit breitem, von einem Ohr zum anderen reichendem Lächeln und knallroten Uniformen mit schwarzen Bündchen dominierten das Bild. Ein paar der Fotos zeigten, wie sie in der Luft hingen und schwierige Akrobatik vollführten. Nicht schlecht!
    Isobel scrollte weiter. Direkt unter einem Meisterschaftsgruppenfoto fand sie die Information, die sie brauchte. Ja, das Team nahm an Meisterschaften teil.
    »Mach den Bildschirm aus!«, brummte Danny. »Du bist ätzend.«
    Isobel schloss das Browserfenster, schaltete den Monitor ab und stand auf. Sie ging um Dannys Sitzsack herum, schob mit dem Fuß seine Schuhe zur Seite und setzte sich auf seine Bettkante.
    »Gaaaahhhhh«, knurrte er in sein Kissen. »Was willst du denn noch?«
    Isobel zog die Knie an und legte sich neben ihren Bruder in das schmale Bett. Sie drehte sich zu seinem Rücken und legte den Arm um ihn.
    »Lass mich in Ruhe«, grummelte Danny, machte aber keine Anstalten, von ihr abzurücken oder sie von sich zu schieben. Er ließ zu, dass sie eine ganze Weile lang so dalag.
    Isobel starrte auf seinen Hinterkopf, auf den Scheitel in seinen dunklen Haaren, dann auf die Wand und das Darth-Vader-Poster, das drohend über ihnen hing.
    »Du bist echt ein Freak«, brummte ihr Bruder.
    »Ich weiß«, flüsterte sie.
    Das Summen von Dannys Computer verebbte langsam, bis es
    schließlich verstummte. Der PC befand sich jetzt wieder im Stand-by-Modus.
    »Tut mir leid, dass dein Freund noch immer vermisst wird«, brummte Danny.
    Seine Worte trafen Isobel unvorbereitet und verblüfften sie völlig. Sie spürte einen Stich hinter den Augen. Ihr Hals zog sich zusammen und sie schluckte gegen den Impuls an zu heulen. Sie schloss die Augen, doch trotz all ihrer Bemühungen fiel eine warme Träne von ihrer Wange auf das Betttuch.
    »Ich hoffe, sie finden ihn.«
    »Ja«, brachte Isobel heraus, ihre Stimme klang belegt, »das hoffe ich auch.«
    Danny wurde wieder still und Isobel spürte, wie sein Atem ruhiger wurde. Sie beobachtete, wie sich sein auf der Seite liegender Brustkorb hob und senkte. Die gleichmäßige Bewegung wiegte ihren Arm, legte sich wie Balsam über ihren Schmerz und beruhigte sie.
    Vorsichtig schälte sie sich aus Dannys Bett und gab sich dabei alle Mühe, um ihn nicht wieder aufzuwecken. Sie stellte ihre nackten Füße auf den Teppich und ging in Schlangenlinien zur Tür. Leise schlich sie über den dunklen Flur in ihr Zimmer und schloss die Tür ganz vorsichtig hinter sich. Dann tat sie etwas, woran zu denken sie sich bisher absolut verboten hatte: Sie nahm Varens Jacke aus dem Schrank, setzte sich damit auf die Bettkante und drückte sie eng an ihre Brust.
    Sie presste den Kragen an ihre Lippen und sog Varens Geruch ein. Sein Duft

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