Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nevermore

Nevermore

Titel: Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Creagh
Vom Netzwerk:
so aufgeregt waren wegen des Spiels - das Trenton natürlich gewann. Brad gelang im zweiten Viertel sogar ein Touchdown.
    Die Aufführung des Cheerleaderteams während der Halbzeitpause war ebenfalls einwandfrei abgelaufen. Isobel hatte ihre Drehung perfekt hinbekommen - der prachtvolle Sternenhimmel, die grellen Stadionlichter und die gut gefüllte Zuschauertribüne vermengten sich zu dem üblichen kaleidoskopartigen Strudel in ihrem Kopf.
    So sollte Highschool eigentlich sein.
    Nach dem Spiel schlug Brad vor, zur Feier des Tages eine Runde Eis essen zu gehen. Also zwängten sie sich alle in seinen Mustang, auf dessen Fenstern mit Seife Los, Hawks und Tod den Bears geschrieben stand. Isobel setzte sich auf den Beifahrersitz während Alyssa, Nikki und Mark sich auf dem Rücksitz zusammendrängten. Stevie, der sich am Knöchel verletzt hatte, fuhr nicht mit. Vielleicht würde er später nachkommen.
    »Hey, Nikki«, sagte Brad und streckte einen Arm nach hinten zum Rücksitz. »Gibst du mir das bitte mal?«
    »Ich hab’s schon«, sagte Alyssa und reichte ihm eine bekannt aussehende grüne Strickjacke nach vorne.
    »Hier, bitte.« Brad sah Isobel in die Augen. »Die hast du am Montag auf dem Rücksitz vergessen.«
    »Oh«, sagte sie und wurde rot bei dem Gedanken daran, wie sie dort hingekommen war. »Danke.«
    »Keine Ursache.« Er zwinkerte ihr, ohne zu lächeln zu und drehte den Zündschlüssel um. Der Motor heulte auf. »Okay, Leute«, rief er über das Dröhnen hinweg. »Lasst uns Eis essen gehen.« Er legte den Gang ein. »Ich weiß auch schon genau, wo.«
     
    Sie kamen zu einem kleinen Laden, der Dessert Island hieß. Das Schild über der Tür zeigte eine Eiscreme-Insel mit Palme inmitten eines SchokoladensoßenMeeres. Isobel fragte sich, warum sie hierher gekommen waren, statt zu Graeter’s zu fahren, das viel näher bei der Schule lag, schüttelte den Gedanken jedoch ab, als sie den Laden betraten. Ein klimperndes Windspiel kündigte sie an.
    Die Eisdiele war klein und es gab nur wenige Sitzgelegenheiten. Das verlieh ihr, zusammen mit der selbst gemachten Dekoration und der Tafel, auf die jemand mit Kreide die Speisekarte geschrieben hatte, einen sehr kitschigen und familiären Touch.
    Über ihren Köpfen erklang leise Steeldrum-Musik aus den Lautsprechern. Die gesamte Dekoration folgte dem Südseemotto: Altmodische Stühle mit Beinen aus Bambus standen um Korbtische herum, auf denen Muscheln lagen. Die Wände zierte ein handgemaltes Bild, das eine Strandszenerie mit allem Drum und Dran zeigte: Sandstrand, Palmen und tropische Vögel, bei denen man sogar die einzelnen Federn erkennen konnte.
    Hinter der Theke war niemand zu sehen, doch im Schaufenster der Eisdiele leuchtete ein knallpinkes Neonschild mit der Aufschrift Geöffnet und eine Tür, die nach hinten rausging, stand halb offen, so als hätte jemand etwas dagegengestellt, damit sie aufblieb.
    Anscheinend waren sie die einzigen Kunden.
    »Heyo«, rief Brad. Er drückte auf die Glocke, die auf der Theke stand, und ihr schepperndes Läuten übertönte die Südseemusik. »Jemand zu Hause?«
    Isobel ging zur Eisvitrine, sah hinein und fand die üblichen beliebten Sorten vor, die sich den Platz mit gewagteren Kombinationen wie Macadamia Mocha Madness, Pineapple Bliss und Go-Go Guava teilten. Einen Augenblick lang dachte sie daran, ein quietschpinkes Rum While You Can zu riskieren, doch am Ende entschied sie sich doch, wie immer, für ihre Lieblingssorte: Banana Fudge Swirl.
    »Hallo, könnte ich bitte eine Kugel Raspberry White Chocolate im Becher bekommen?«, hörte sie Nikki zuckersüß fragen.
    »Eine Schoko-Malzmilch«, bestellte Brad.
    »Ja, für mich auch«, sagte Mark. »Alyssa, was willst du?«
    »Ich weiß noch nicht, gib mir noch eine Sekunde. Es muss was Gutes sein.«
    »Weißt du schon, was du willst, Izo?«, hörte sie Brad fragen. »Dasselbe wie immer?«
    Isobel schlenderte zu ihren Freunden. Mit dem Finger strich sie an den kleinen, rechteckigen Etiketten entlang, auf denen die Beschreibungen der Eissorten standen. »Ja, ich glaube schon.«
    »Und eine Kugel Banana Fudge im Becher.«
    Isobel lehnte sich mit der Hüfte gegen die sanft summende Eiscremetruhe. Sie starrte durch die Glasscheibe und dachte an das Spiel und daran, wie gut die Choreografie geklappt hatte. Im Grunde war alles, was sie vor den Landesmeisterschaften noch tun mussten, den Mittelbau zu stärken, den Teil mit dem Bodenturnen zu perfektionieren und ein paar kleinere

Weitere Kostenlose Bücher