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Nevermore

Nevermore

Titel: Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Creagh
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Änderungen an der Abschlusspyramide vorzunehmen. Natürlich konnte sie auch ihre Drehungen noch etwas verbessern, und wenn sie nach ihrem gestreckten Salto noch den Bruchteil einer Sekunde früher stehen würde, wäre sie absolut synchron mit den anderen.
    Isobel hörte das Klimpern von Kassenschlüsseln und ihr Blick schweifte ab. Abwesend starrte sie auf das Namensschild des Verkäufers.
    Varen stand da in wuchtigen, gotischen Lettern.
    Isobel versteifte sich und ihre Augen fixierten das Namensschild. Ihr Lächeln verschwand. Ihr Mund wurde plötzlich trocken. Ein Kribbeln in Armen und Beinen bereitete dem Glücksgefühl von eben ein jähes Ende, kroch hoch in ihre Magengegend und gerann dort zu einer Pfütze aus Unbehagen.
    Widerwillig blickte sie auf.
    Obwohl sie seinen Namen auf dem Schild gelesen hatte, war es dennoch ein Schock, aufzuschauen und zu sehen, wie er ihren Blick ausdruckslos erwiderte.
    Es wäre besser gewesen, wenn er sie hasserfüllt angesehen hätte.
    »Heute noch?« Brad klopfte gegen die Theke und riss Isobel damit aus ihrer Schockstarre.
    Hinter sich konnte sie Mark und Alyssa kichern hören.
    Alles spielte sich wie in Zeitlupe ab. Varens Blick blieb sogar auf ihr haften, als er sich von ihr wegdrehte - so kam es Isobel zumindest vor. Sie beobachtete, wie er mit seiner eleganten Hand geschickt in einen Behälter hinter der Theke griff und aus einem mit Wasser gefüllten Trog einen Eisportionierer herausfischte.
    Isobel merkte, wie ihr das Herz schwer wurde, als ihr dämmerte was hier los war und was ihre Freunde tun würden – was sie bereits taten.
    »Brad«, sagte sie, wandte sich zu ihm um und sah, wie er einen Behälter mit Strohhalmen umwarf. Die bunten Röhrchen flogen durch die Luft und verteilten sich überall. Einige landeten in den Eiscremetiegeln, die restlichen fielen auf den Boden und machten hohle kleine Ploppgeräusche, als sie vom Linoleum abprallten.
    »Ups.«
    »Brad, du Tollpatsch«, gurrte Alyssa.
    »Was soll ich sagen?« Brad zuckte mit den Schultern. »Ich bin eben ein Wirbelwind.«
    Isobel blickte stumm von den verstreuten Strohhalmen zu Varen, der sich gerade nach vorn beugte, um den letzten Rest aus einem der Eiscremetiegel herauszukratzen. Nikki beobachtete ihn dabei mit Argusaugen und hatte sich sogar auf die Zehenspitzen gestellt, um besser sehen zu können.
    »Pass auf, dass du nichts anfasst«, sagte sie und drückte ihre Hände flach gegen die Eiscremetruhe und hinterließ riesige Handcremeabdrücke darauf.
    Varen richtete sich auf und füllte das Eis vorsichtig in einen kleinen Pappbecher mit Palmen darauf. Kurz bevor er fertig war, klopfte Nikki gegen die Glasscheibe, als wäre es ein Aquarium.
    »Hi«, sagte sie. »’tschuldigung. Aber ich habe es mir ander überlegt.«
    Er sah auf.
    »Ich will lieber Zimt.«
    »Wir haben kein -«
    »Dann will ich gar nichts.« Mit einem Handwedeln verschmähte sie das, was Varen bereits vorbereitet hatte.
    Isobel wollte am liebsten im Erdboden versinken. Doch sie wusste, wenn sie etwas sagen würde, wenn sie versuchen würde, sie davon abzubringen, dann würden sie sie alle wieder hassen. Würde Brad mit ihr Schluss machen? Aus dem Cheerleaderteam würde sie auf jeden Fall fliegen.
    Das Surren des Mixers durchschnitt die Stille.
    »Brad.« Sie drehte sich um und machte sich auf in Richtung Tür. »Ich möchte nach Hause.«
    »Alles klar, Izo«, rief er, »ich hole nur noch schnell meine Malzmilch.« Er klopfte auf die Theke. »Können wir dieser Malzmilch da hinten ein bisschen Dampf machen?«
    Isobel blickte zu Nikki, die mit einem breiten, selbstgefälligen Grinsen im Gesicht und mit verschränkten Armen dastand und den Blick auf die Deckenventilatoren, die die Form von Palmenblättern hatten, richtete.
    Plötzlich kapierte sie es. Sie steckten alle unter einer Decke!
    Dieser Vertrauensbruch brannte wie Feuer und Isobel verspürte den unbändigen Drang, ihre Hände zu Fäusten zu ballen.
    Varen stellte die erste Malzmilch auf die Theke neben die Kasse. Brad schnappte sie sich.
    Schweigend sah sie zu, wie Brad Mark den Shake gab und der ihn auf den Boden schmetterte. Durch den Aufprall sprang der Plastikdeckel ab, die braune Eismischung flog heraus, spritzte auf den Boden und die umliegenden Tische und Stühle.
    »Hey!« rief Isobel, marschierte auf Mark zu und versetzte ihm einen Stoß gegen die Schulter.
    »Selber hey, Iz! Entspann dich. Das war nur ein Unfall. Außerdem bin ich sicher, dass Graf Schwuchtula irgendwo

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