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New Heroes - Die Zeit der Superhelden

New Heroes - Die Zeit der Superhelden

Titel: New Heroes - Die Zeit der Superhelden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Carroll
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zusammengelaufen und wunderten sich, was hier los war.
    »Ich weiß nicht so recht …«, murmelte der Sportlehrer.
    Davison seufzte, beugte sich ganz nah zu dem Lehrer und flüsterte ihm ins Ohr: »Ich bin Detective John Torres, Polizei von Miami. Der Vater des Jungen sitzt wegen Drogenhandels in Untersuchungshaft. Ich soll den Jungen in Schutzhaft bringen.«
    »Haben Sie einen Ausweis?«
    Davison zog seinen Geldbeutel aus der Gesäßtasche, öffnete ihn und hielt dem Lehrer seinen Ausweis vor die Nase.
    »Ah – tut mir leid, Detective. Es ist halt so, wenn man dreißig Stunden in der Woche mit Kindern in diesem Alter zu tun hat, erkennt man die Zeichen, und bei diesem Jungen konnte ich auf Anhieb sehen, dass er Probleme hat.«
    »Verstehe ich nur zu gut«, stimmte Davison freundlich zu.
    Er schob den Geldbeutel wieder in die Tasche. »Ich bedaure den Zwischenfall.«
    Im gleichen Augenblick erkannte Colin seine Chance: Der Lehrer streckte Davison die Hand hin, der sie kräftig schüttelte.
    Colin wirbelte herum, riss sich von Davisons linker Hand los, bahnte sich grob den Weg durch die umstehenden Jungen und raste davon.
    Er hatte keine Ahnung, wohin er laufen sollte, deshalb tat er das, was ihm logisch erschien: Er steuerte direkt auf die Reihe der Check-in-Schalter zu, wo die Menschen in besonders dichten Schlangen standen. Er brauchte nicht lange, um Davison abzuhängen, denn er war viel schmaler als Davison und konnte durch die kleinen Lücken in den Warteschlangen schlüpfen, während Davison bei jeder Schlange erst darum bitten musste, ihn durchzulassen.
    Dann erspähte Colin einen Polizisten und lief schnell auf ihn zu. Als er sich dem Beamten näherte, sah er, dass Davison stehen blieb und so tat, als betrachtete er die Anzeigetafel mit den Abflugszeiten.
    Als Colin sicher war, dass Davison nicht in seine Richtung blickte, drehte er sich um und lief davon, so schnell er konnte.

 
Kapitel 13
     
     
    Wäre das nicht super, wenn ich jetzt entdecken würde, dass ich fliegen kann?, dachte Colin.
    Seit einer Stunde hielt er sich unter einem Transporter auf dem obersten Deck eines der Flughafen-Parkhäuser versteckt. Falls sich Davison an die Flughafenpolizei gewandt hatte, um Colin mithilfe der Überwachungskameras zu suchen, würde er ihn hier wahrscheinlich nicht entdecken können.
    Sein Gehör – sein einziger Vorteil gegenüber Davison – funktionierte jetzt wieder völlig durchschnittlich. Doch davor hatte er noch Facades Stimme gehört, der offenbar mit Colins Eltern und Danny in das Privatflugzeug eingestiegen war. Facade hatte ihnen erklärt, Colin würde mit einem späteren Flug nachkommen.
    Das gab Colin ein wenig Hoffnung, denn solange Facade glaubte, dass Colin wieder eingefangen werden könne, waren die anderen noch in Sicherheit.
    Allerdings war er keineswegs überzeugt, dass er selbst in Sicherheit war. Schließlich befand er sich mutterseelenallein in einem Land, über das er kaum etwas wusste, hatte kein Geld, nichts zu essen und nur die Kleider, die er auf dem Leib trug. Außerdem hatte er absolut keine Ahnung, wie er nach New York gelangen sollte, um Max Dalton oder Solomon Cord zu finden.
    Er wusste nicht einmal, wie weit New York von hier entfernt war.
    Vielleicht hätte ich in Geografie doch ab und zu besser aufpassen sollen, dachte er reumütig.
    Da Max Dalton seine Wohnung in Manhattan fast nie verließ, würde Colin ihn wohl leicht finden können – aber es würde fast unmöglich sein, zu Dalton vorzudringen. Der Mann war schließlich Boss eines riesigen Unternehmens und außerdem weltberühmt. Nach einigem Nachdenken kam Colin zu dem Schluss, dass er es zuerst doch besser mit Solomon Cord versuchen sollte.
    Ganz kurz spielte er mit dem Gedanken, sein Versteck zu verlassen und sich Davison oder dem anderen Soldaten freiwillig zu stellen, in der Hoffnung, dass sich vielleicht später eine bessere Chance ergeben würde zu fliehen.
    Aber diese Idee verwarf er sofort wieder: Wenn sie ihn jetzt wieder zu fassen bekamen, würden sie ihn so scharf bewachen, dass er keine Chance zur Flucht mehr bekäme.
    Das ist die einzige Chance, die ich bekomme, dachte er. Ich muss das Beste daraus machen.
    Eins war ihm klar: Er musste so schnell wie möglich aus Florida fliehen und dafür brauchte er Geld. Er musste sich also erst einmal genug Geld beschaffen, um das Ticket für einen Bus oder Zug nach New York kaufen zu können. Über die Suche nach Cord würde er sich erst den Kopf zerbrechen, wenn er

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