New Heroes - Die Zeit der Superhelden
Straße, dann steigen wir beide aus. Deine Freunde hier fahren weiter. Die Bullen sind nur hinter dir her«, log Colin.
Razor starrte in den Rückspiegel. »Ist okay, wir haben sie abgehängt.«
Er fuhr ein wenig langsamer.
Colin horchte angestrengt. »Nein, Razor, sie kommen! Sie sind in eine Nebenstraße abgebogen … jetzt kommen sie von links!«
Razor riss den Wagen herum und fuhr dieselbe Strecke wieder zurück. »Woher zum Henker weißt du das?«
»Wenn wir hier rauskommen, erzähle ich es dir … Okay … Sie können uns jetzt nicht mehr sehen. Such eine dunkle Stelle und halte an.«
»Mach jetzt bloß keinen Fehler«, knurrte Razor. »Würde dir leidtun.«
»Kannst mir ruhig vertrauen. Ich will genauso wenig eingelocht werden wie du.«
Razor hielt an. Die Straßenlaternen funktionierten hier nicht. Er schaltete den Motor aus.
»Sie kommen!«, sagte Colin. »Alle in Deckung!«
Ein paar Sekunden später raste der Wagen mit Facades Männern mit heulendem Motor vorbei.
Colin entspannte sich ein wenig. »Okay. Sie haben uns nicht gesehen. Aber sie werden schon wieder langsamer. Sie wissen, dass wir in der Nähe sind. Wir müssen hier raus!«
»Na gut!« Razor drehte sich um und sagte zu dem Jungen, der rechts neben Colin saß: »Wir tauschen die Autos. Ritchie, gib mir deine Schlüssel!«
Zögernd griff Ritchie in die Tasche und gab ihm die Autoschlüssel. »Kein einziger Kratzer, Razor!«
»Wo steht er?«
»Vor der Wohnung meiner Mutter.«
»Gut. Benzin drin?«
»Hab gestern für zwanzig Dollar getankt.«
»Was muss ich über den Wagen wissen? Hast du irgendwas im Kofferraum, für das sie mich einlochen könnten?«
»Nein, nichts. Aber, verdammt, Razor – die machen dich fertig, wenn du den Bundesstaat verlässt!«
»Weiß ich«, sagte Razor und warf einen Blick auf Colin. »Aber ich hab mein eigenes Frühwarnsystem dabei.«
»Warum darfst du nicht aus Florida raus?«, wollte Colin wissen, als er neben Razor auf dem Beifahrersitz saß. Razor hielt sich genau an die Höchstgeschwindigkeit, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
»Geht dich nichts an«, knurrte Razor. »Aber ich will was von dir wissen. Woher willst du wissen, dass die Bullen wirklich hinter mir her sind? Und woher hast du gewusst, in welcher Richtung sie suchen würden?«
Diese Fragen hatte Colin erwartet. »Bin nicht sicher. Manchmal weiß ich eben etwas.«
»Willst du damit sagen, dass du ein … Medium bist?«
»Keine Ahnung. Es kommt und geht.«
»Und wie hast du das mit der Hand gemacht?«
»Man muss nur genau wissen, wo die Druckpunkte liegen. Das ist alles.«
»Wo hast du das gelernt?«
»Von meinen Eltern.«
»Und was sind deine Eltern? Karateprofis oder so was Ähnliches?«
»So was Ähnliches.«
»Was kannst du sonst noch?«
»Nicht viel.«
Razor schüttelte den Kopf. »Du bist ein komischer kleiner Bursche, ist dir das klar? Warum willst du nach Richmond?«
»Dort wohnt ein alter Freund meiner Eltern. Ich hoffe, dass er mir helfen kann.«
»Tatsächlich?«
Colin nickte. »Mmm-hmm. Mein Vater sagt, dass er sehr reich ist. Der Mann war früher mal Erfinder.«
»Wie reich?«
»Reich genug, um dir eine Belohnung zu zahlen, wenn du mir hilfst.«
»Welche Art Belohnung?«
»Kannst es dir aussuchen«, log Colin. »Neues Auto? Neues Haus? Irgendwas in der Größenordnung. Er hat eine Menge Kontakte, verstehst du. Könnte sogar dein Strafregister aufpolieren. Neue Identität, wenn du magst. Wie gesagt, such dir’s aus.«
Razor lachte. »Wie wär’s mit einem Date mit Avril Lavigne?«
»Komisch, dass du das erwähnst. Anscheinend ging er mit einer Cousine von Avrils Mutter zur Schule. Sie sind immer noch enge Freunde.«
Während Razor über diese erfreulichen Aussichten nachdachte, überfuhr er die Grenze zwischen Florida und Georgia.
Kapitel 21
Danny Cooper wachte auf und stellte fest, dass er halb nackt auf einem Untersuchungstisch festgeschnallt war. Der Raum war groß und völlig weiß. Um ihn herum arbeitete ungefähr ein Dutzend Männer und Frauen in weißen Laborkitteln an elektronischen Geräten.
Einer blickte in Dannys Gesicht. »Rachel – er ist wach.«
Eine junge Frau kam eilig an den U-Tisch. »Unmöglich! Er hätte erst in drei Stunden aufwachen sollen!«
Das Letzte, woran sich Danny erinnern konnte, war, dass man ihn aus dem Learjet zu einem Auto gebracht hatte. Dort hatte ihm einer der Soldaten, der das Abzeichen eines medizinischen Hilfsdienstes trug, eine Nadel
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