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New Heroes - Die Zeit der Superhelden

New Heroes - Die Zeit der Superhelden

Titel: New Heroes - Die Zeit der Superhelden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Carroll
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weggeführt.
    Damit stellte sich die Frage, warum die beiden nichts taten, warum sie sich nicht wehrten? Warum, überlegte Renata, brechen sie nicht einfach die Handschellen auf und flüchten?
    Sie ließ den Blick durch die Halle schweifen. Es war niemand mehr in der Nähe.
    So leise wie möglich schlich sich Renata zur nächsten Treppe und jagte hinunter, immer zwei Stufen auf einmal nehmend. Unten angekommen schlich sie in den Gang, durch den die Gefangenen weggeführt worden waren.
    Ihre besondere Fähigkeit, sich in eine massive, unangreifbare Statue zu verwandeln, war wirklich großartig, wenn sie sich verteidigen musste, aber für Angriffe nutzte sie rein gar nichts.
    Na gut, es gibt wohl nur eine Möglichkeit.
    Weiter hinten im Flur sah sie Energy und Titan, hinter denen drei Uniformierte gingen.
    Renata rannte so schnell sie konnte. Kurz bevor sie die Soldaten erreicht hatte, sprang sie nach vorne und verwandelte sich im Flug in ihre Kristallform.
    Sie prallte auf einen der Soldaten und ging mit ihm zu Boden.
    Die beiden anderen wirbelten herum und rissen die Waffen hoch. Renata nahm wieder Menschengestalt an, hob den bewusstlosen Soldaten hoch und hielt ihn wie einen Schild vor sich.
    »Schießt – und euer Kumpel stirbt!«
    Einer der Soldaten packte Titan und stieß ihm den Lauf der Waffe in die Rippen. »Lass ihn los!«, befahl er. »Sonst stirbt der hier. Du hast drei Sekunden. Eins!«
    »Titan!«, schrie Renata. »Tu was!«
    »Kann ich nicht«, sagte Titan.
    »Zwei!«
    »Unsere Kräfte sind verschwunden«, erklärte Energy schnell.
    »Dr…«
    Renata ließ den Soldaten zu Boden fallen, trat einen Schritt zurück und hob die Hände.
    Der Soldat, der Titan gepackt hielt, nahm ein Funkgerät vom Gürtel. »Schickt Cross hier runter. Ein Zwischenfall. Hier ist noch ein Supermensch aufgetaucht.«

 
Kapitel 20
     
     
    Colin lag auf dem Bett in seinem Zimmer, aber er konnte Trish hören, die in ihrem Büro im unteren Stockwerk telefonierte. Offenbar sprach sie mit einem Kollegen in Virginia.
    Inzwischen war es zehn Uhr abends. Colins Supergehör war kurz nach dem Zwischenfall mit Razor und seiner Bande in der Küche wieder zurückgekehrt. Seither war es mal verschwunden, mal wiedergekommen, offenbar ziemlich willkürlich, aber die Phasen, in denen es verschwand, wurden immer kürzer.
    Colin konnte nahezu alles hören, was um ihn herum vor sich ging, und allmählich lernte er auch, sich auf bestimmte Geräusche zu konzentrieren. Deshalb hörte er nicht nur Trish am Telefon, sondern auch ihren Kollegen am anderen Ende, einen Mann namens Jonathan, dessen Stimme ein bisschen wehleidig und näselnd klang.
    Trish hatte Jonathan die Angaben vorgelesen, die sie über Solomon Cord gesammelt hatte, darunter auch die Adresse. »Der Junge klingt ziemlich glaubwürdig«, erklärte sie gerade. »Ich glaube nicht, dass er das alles erfunden hat.«
    »Wie alt ist er?«
    »Dreizehn, sagt er. Sieht auch so aus. Einer von unseren Leuten hat ihn von einem Einkaufszentrum abgeholt, ein paar Meilen vom Flughafen entfernt. Seltsam ist nur, dass ich beim Flughafen angerufen habe – dort ist niemand als vermisst gemeldet.«
    »Na gut. Hast du schon bei der Polizei nachgefragt?«
    »Nein. Davon wollte er absolut nichts wissen.«
    »Trish, der Junge ist erst dreizehn! Wenn er behauptet, entführt worden zu sein, dann kannst du die Sache doch nicht vertraulich behandeln! Du musst die Polizei verständigen!«
    »Das weiß ich. Aber ich dachte, ich gebe ihm ein paar Tage …«
    »Ach ja? Und nehmen wir mal an, seine Angehörigen suchen nach ihm und finden heraus, dass er in deiner Obhut war und du niemanden benachrichtigt hast? Die zerren dich vor den Kadi!«
    »Weiß ich, aber …«
    Jonathan unterbrach sie. »Trish, das Letzte, was dein Heim braucht, ist, dass sich die Medien auf euch stürzen. Ich rate dir dringend, dich ab sofort an die Regeln zu halten. Ruf die Bullen an. Und das Jugendamt. Wenn du es nicht machst, werde ich mich über dich hinwegsetzen. Und das willst du doch bestimmt nicht, oder?«
    Trish seufzte. »Nein, das will ich nicht.« Sie verabschiedete sich und legte auf. Eine lange Pause trat ein. Schließlich hörte Colin, dass sie erneut eine Nummer eintippte.
    Es klingelte fast ein Dutzend Mal, dann meldete sich eine Stimme. »Jacksonville Police Department, Zentrale. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ja, hallo, hier ist Trish Jamison vom Heim der Jugendmission. Es geht um einen Jungen, der heute hier zu uns ins Heim

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