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New Heroes - Die Zeit der Superhelden

New Heroes - Die Zeit der Superhelden

Titel: New Heroes - Die Zeit der Superhelden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Carroll
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können.«
    »Dann haben damals wohl alle überlebt?«, fragte Colin.
    »Nein«, warf Solomon ein, »nicht alle.«
    »Aber alle anderen verloren ihre Superkraft?«
    Max nickte. »Richtig.«
    »Na ja«, sagte Colin nachdenklich, »der Typ, der Joseph genannt wird, kann nicht das Oberkommando gehabt haben.
    Das alles konnte er schließlich nicht aus dem Gefängnis heraus organisieren. Also muss es noch jemand anders geben. Ich bin ziemlich sicher, dass es nicht Facade sein kann. Er hat elf Jahre lang undercover gelebt, mit falscher Identität.«
    Solomon wandte sich an Max. »Welche Ressourcen haben wir? Hast du Kontakt zu einem der anderen aufgenommen? Was ist mit Josh und Roz?«
    Max schüttelte den Kopf. »Roz ist in Südafrika und Josh arbeitet an einem Projekt für das Verteidigungsministerium. Im Moment kann ich keinen von beiden kontaktieren. Sie würden ohnehin nicht viel helfen können. Wie Colin schon sagte: Alle haben ihre Superkräfte eingebüßt. Soweit wir wissen, gibt es gegenwärtig auf der Welt nur zwei Menschen mit Superkräften, und das sind Colin und Daniel Cooper.«
    »Und meine Kräfte sind nicht mal besonders zuverlässig«, warf Colin ein.
    »Genau«, fuhr Max fort. »Wenn wir sie aufspüren, müssen wir erst mal auskundschaften, wie wir in ihre Basis hineinkommen, um Daniel und Colins Eltern herauszuholen. Hoffen wir, dass dein Supergehör bis dahin wieder einsetzt, Colin, denn wir werden es brauchen.«

 
Kapitel 29
     
     
    »Danny, du kannst uns hier nicht ewig festhalten«, sagte Facade. Wie die anderen saß auch er gefesselt auf dem Boden, mitten im Untersuchungsraum. Seit drei Stunden hatte Danny keinerlei Geräusche außerhalb des Zimmers mehr gehört – die Wärtertruppe schien sämtliche Aktivitäten eingestellt zu haben. Zuvor allerdings hatten die Uniformierten mehrere erfolglose Versuche unternommen, das Zimmer zu stürmen, um ihn zu überwältigen. Bei jedem Versuch hatten sie es gerade geschafft, die Tür aufzustoßen, als sie auch schon feststellen mussten, dass ihre Munition oder ihre Waffen verschwunden waren.
    »Weiß ich«, antwortete Danny. »Warum gibst du nicht einfach den Befehl, Colins Eltern und das Mädchen freizulassen? Ich werde sie nämlich nicht zurücklassen. Lass sie frei, dann lasse ich euch frei.«
    Es war eine Pattsituation, das war Danny klar, aber er sah keine Alternative.
    »Danny«, mischte sich Rachel ein, »wir brauchen einen Supermenschen, um die Maschine kalibrieren zu können. Also brauchen wir entweder dich oder das Mädchen. Hast du denn gar keine Ahnung, wie wichtig das ist?« Sie warf Joseph einen vorwurfsvollen Blick zu. »Ich dachte, Sie hätten ihm alles erklärt?«
    Joseph nickte. »Habe ich.« Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Ich hab ihm die ganze Wahrheit gesagt.« Er kippte zur Seite und blieb bewegungslos liegen.
    Danny lachte. »Bitte! Was für ein uralter Trick! Schon tausendmal im Fernsehen gesehen!«
    »Verdammt!«, fluchte Rachel. »Das habe ich befürchtet! Wir sind schon zu lange hier drin. Er kollabiert.«
    »Wovon reden Sie?«, wollte Danny wissen.
    »Wir behandeln ihn mit Thiopenton-Natrium. Wirkt wie ein Wahrheitsserum. Es macht ihn gefügig.«
    »Warum müssen Sie ihn gefügig halten?«
    Facade sagte wütend: »Danny, nimm Rachel die Fesseln ab. Sie ist Ärztin! Joseph braucht jetzt eine Behandlung, verdammt! Jetzt sofort!«
    Danny schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Ich schwöre es – das ist kein Trick!«
    »Und warum sollte ich ausgerechnet deinen Schwüren glauben?«, schrie Danny.
    Sie starrten ihn schweigend an.
    Danny wandte sich an Rachel. »Nehmen wir mal an, dass es stimmt … Warum geben Sie ihm die Drogen?«
    Rachel gab keine Antwort.
    Facades Blick glitt von Rachel zu Joseph, dann wieder zu Danny hoch. »Willst du wirklich die Wahrheit wissen, Danny? Willst du wirklich wissen, was sie vorhaben? Ja? Dann sage ich es dir.«
    »Halt verdammt noch mal die Klappe, Facade!«, ging Victor Cross dazwischen.
    »Was willst du dagegen machen, Cross?«, fauchte Facade. Wieder ruhiger, wandte er sich an Danny. »Joseph wurde hierhergebracht, weil er Visionen hat – seine Prophezeiungen. Er sah voraus, dass du einen gewaltigen Krieg gegen den Rest der Welt herbeiführen würdest. Und er sah noch eine Menge anderer Dinge, meistens allerdings nur blitzartige Einzelbilder, die er aber nicht in einen Zusammenhang bringen konnte. Es waren Dinge, die ihm schon seit der Zeit vor deiner Geburt Albträume verschafften.

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