Nexus - Band 1
aus dem Inneren ihres Bewusstseins aufstiegen wie giftig tödliche Dämpfe. Es machte keinen Unterschied. Irgend etwas war geschehen, und das erste Mal war sie in der Lage ihren Kameraden die Hilfe zu schenken, die sie brauchten. Dieses System konnte nun keines seiner Geheimnisse mehr vor ihr verstecken - es war Zeit diese Macht endlich zu nutzen.
Beschleunigt und mit fehlerloser Akkuratesse geführt von den neu erweckten Kapazitäten ihres über normale Grenzen hinaus beschleunigten Verstandes flogen Kimberlys Fingerspitzen über die Eingabefelder der Bedienelemente. Zuerst die Kontrolle über das Schiff… ja, am besten ein guter, alter virtueller Puffer, der die externen Kommandos auffing und weiter treu folgsames Feedback zurücksendete, auf den Konsolen ihres Gegenspielers weiterhin die Illusion erzeugte das alles in Ordnung war. Eine einfache Übung, die… Kimberly sah auf und sah für eine Sekunde verwirrt nach ihrer plötzlich in einer Tasche ihrer Uniformkombination verschwundenen rechten Hand, die dort offensichtlich dabei gewesen war nach etwas zu suchen, was nicht vorhanden sein konnte. Was bei allen Sternengöttern…?
Dreh jetzt nicht durch, Mädchen. Du hast es fast geschafft. Von einem hitzig-nervösem Anflug getrieben, glitt ihre Handfläche über das Öffnungsfeld der Tür. Sie musste in ihre Kabine um dort besser… vorsichtig! Ihren Körper seitlich in den geöffneten Rahmen gepresst spähte Kimberly mit einem hastigen Schwenk ihres Kopfes nach beiden Seiten des Hauptkorridors, setzte ohne einen weiteren Gedanken einen Fuß vor den anderen, als ihre geschärften Sinne keine unmittelbare Gefahr erkennen konnten… zuckte noch im selben Lidschlag instinktiv zurück, in dem die Sohle ihres Stiefels auf etwas zähflüssig-feuchtem auszugleiten drohte.
Nur der unbewusste Imperativ ihres eigenen rationalen Selbst bewahrte den Schrei, der Kimberlys Kehle zu verlassen drohte, davor gehört zu werden… erstickte ihn zu einem atemlosen, heiseren Keuchen und konnte doch nicht verhindern, dass Übelkeit und Schwindel ihre Sinne für die Dauer übermannten, die ihr Bewusstsein benötigte um das sich rasend überschlagende Hämmern ihres Herzens einzudämmen.
Blut. Schmutzige Schleifspuren und vereinzelte Abdrücke schwerer Stiefel durchzogen die ineinander verlaufenen, über fast die gesamte Länge des Ganges verteilten Ansammlungen dunkelrot verfärbter Tümpel halb geronnenen und zweifellos menschlichen Blutes. Ein ekelhaft würgender Gestank stürmte Kimberlys Nasenflügel, zwang sie mit reflexartiger Eile und mit kaum gehorchenden, zitternden Fingern dazu, ein Taschentuch aus ihrer Kombination zu ziehen und es sich vor das in nahem Schock verzerrte Gesicht zu pressen. Es war vorbei… sie waren… nein! Panik und Ekel überfluteten Kimberlys Bewusstsein mit der überwältigenden Intensität des Gestalt gewonnen Alptraumes, durch den sich ihre strauchelnden Beine trotz der unbeugsam weiter kämpfenden Willenskräfte ihrer Besitzerin weigerten vorwärts zu bewegen.
Denn letztlich und unwiderruflich hatte das Schicksal Kimberly Taylors Kampf schon lange zuvor für sich entschieden - spätestens in jenem Augenblick als der gedämpfte Alarm der Sprungtranszendenz in ihre Ohren drang und sich die halluzinative Decke des durch die feinen Maschen des Schutzfeldes dringenden Subraumes über den außer Kontrolle geratenen Wirbelsturm ihrer Gedanken zu senken begann, sie widerstandslos zusammen- und zurück in die Umarmung einer schützenden Ohnmacht sinken ließ.
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Von der Düsternis seiner Gedanken getragen haftete Tom Parkers Aufmerksamkeit am Überwachungsschirm der in eine seitliche Wand eingelassenen Hauptkontrollkonsole des Hangarbereiches, folgte den fließend gemächlichen Bewegungen ihres Bildes, das ihm einmal mehr in aller Überdeutlichkeit zu verstehen gab, wie wenig Kontrolle er doch über die sich entfaltenden Ereignisse besaß… und wahrscheinlich von Anfang an besessen hatte.
Dabei war es tatsächlich so etwas wie ein Sieg gewesen, Stingers Männer und beinahe ihn selbst in genau die Hölle zurückzuschicken, aus der sie gekommen waren… ein Ort, dem sich Tom mit jeder Minute die verstrich nunmehr selbst näher und näher wähnte… hier am finsteren Rande der Welt, eingesperrt zwischen todbringenden Felsgestalten und dem
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