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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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als Sophie die Lippen bewegen konnte. Ihre silberne Aura wurde schwächer und die Augen fielen ihr zu. »Bring sie zu der Hexe.«

KAPITEL NEUNUNDZWANZIG
    D r. John Dee wurde langsam panisch. Nichts lief nach Plan, und wie es aussah, würde er auch noch aktiv in den Kampf eingreifen müssen.
    Flamel, Scatty und die Zwillinge hatten sich aus Hekates Baum retten können und kämpften nun auf der anderen Seite der Wiese, gerade mal 150 Meter von ihm entfernt. Aber er konnte nicht hinübergehen; das hieße, ein Schlachtfeld zu überqueren. Die letzten Torc Allta, sowohl in Tier- als auch in Menschengestalt, kämpften ohne Pause gegen Katzen- und Vogelmenschen. Die Federnattern waren bereits geschlagen. Anfangs hatten die geflügelten Schlangen Chaos unter den Katzen und Vögeln verbreitet, doch auf dem Boden waren sie schwerfällig und unbeholfen und die meisten waren kurz nach ihrer Landung getötet worden. Die gewaltige Armee der Torc Allta war beträchtlich geschrumpft, und Dee vermutete, dass es in spätestens einer Stunde in Nordamerika keine Wereber mehr gab.
    Aber so lange konnte er nicht warten. Er musste jetzt zu Flamel. Er musste die Seiten aus dem Codex zurückholen, und zwar so schnell als möglich.
    Von seinem Versteck hinter einem Gebüsch beobachtete Dee die Schlacht der Älteren. Hekate stand am Eingang zu ihrem Baumhaus, umgeben von den letzten ihrer persönlichen Torc-Allta-Wachen. Während die wilden Eber die Katzen und Vögel abwehrten, hatte Hekate es allein mit der Morrigan und mit Bastet aufgenommen.
    Die drei ignorierten ihre halbmenschlichen Krieger um sie herum völlig. Für den zufälligen Beobachter hätte es so ausgesehen, als schauten die drei Göttinnen sich lediglich an. Dee jedoch bemerkte die rotgrauen Wolken, die sich über ihnen zusammenballten, er sah, wie die zarten, weißgoldenen Blumen, die um den Baum herum wuchsen, welkten und starben und innerhalb von Sekunden zu einer schwarzen Paste zusammenschmolzen. Die unansehnliche Pilzpatina auf den ehemals glatt polierten Steinplatten des Weges war ihm vorher schon aufgefallen. Dee lächelte. Es konnte nicht mehr lange dauern. Allzu lang konnte Hekate den beiden anderen, Tante und Nichte, nicht standhalten.
    Doch Hekate zeigte keinerlei Anzeichen von Schwäche.
    Und dann schlug sie zurück.
    Die Luft, schwer vom Gestank des brennenden Baumes, verharrte völlig windstill. Dennoch sah Dee, wie ein Wind, den er nicht spürte, unter den Umhang der Morrigan fuhr, sodass er ihr um die Schultern flatterte und die hochgewachsene Bastet sich dagegenstemmen musste, um nicht umgeweht zu werden. Das Muster auf Hekates metallisch schimmerndem Kleid veränderte sich in atemberaubender Geschwindigkeit. Die Farben vermischten sich und wechselten ständig.
    Mit wachsender Besorgnis sah Dee einen dunklen Schatten über das welke Gras gleiten, dann beobachtete er, wie sich ein Schwarm winziger schwarzer Fliegen auf Bastets Fell niederließ und ihr in Ohren und Nase kroch. Die Katzengöttin heulte auf und stolperte rückwärts, dabei rieb sie hektisch über ihr Gesicht. Sie stürzte und wälzte sich im Gras, um die Insekten loszuwerden. Doch es kamen immer mehr, und bald waren auch Feuerameisen und Höhlenspinnen darunter, die aus dem Gras kamen und auf ihren Körper krochen. Bastet kauerte auf Händen und Knien und warf den Kopf zurück. Dann sprang sie auf und lief über die Wiese, fiel wieder hin und wälzte sich in einem flachen Teich – alles, um die Insekten loszuwerden. Sie hatte die Wiese mehr als zur Hälfte überquert, als die dicke schwarze Wolke endlich von ihr abließ. Sofort wollte Bastet umdrehen und zum Weltenbaum zurückgehen – doch in dem Moment ballte sich der Fliegenschwarm drohend vor ihr in der Luft zusammen, dichter als je zuvor.
    Zum ersten Mal durchzuckte Dee der Gedanke, dass Hekate vielleicht – nur vielleicht – gewinnen könnte. Bastet und die Morrigan zu trennen, war ein cleverer Zug gewesen. Dafür zu sorgen, dass Bastet nicht mehr zurückkonnte, schlicht ein Geniestreich.
    Als Bastet merkte, dass ihr der Rückweg abgeschnitten war, fauchte sie wütend. Dann drehte sie sich um und lief hinüber zu der Stelle, wo Flamel, Scatty und die Zwillinge kämpften. Dee sah, wie sie einen gewaltigen Sprung machte und den Alchemysten zu Fall brachte. Das verschaffte ihm zumindest eine gewisse Genugtuung, und er erlaubte sich ein Lächeln – das rasch wieder erlosch, als ihm bewusst wurde, dass er immer noch auf dieser Seite der

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