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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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war keine zwei Meter mehr vom Uferrand entfernt und robbte weiter auf das Wasser zu, das ihm Sicherheit bot.
    Johanna packte ihr Schwert und sprang aus dem Wagen.
    »Noch mehr Humani mit Schwertern«, bemerkte die Disir verächtlich und führte einen Hieb gegen die Französin.
    »Nicht irgendeine Humani«, erwiderte Johanna. Mühelos schlug sie die Waffe zur Seite und ging selbst zum Angriff über. Ihr Schwert berührte klirrend die Überreste des verrosteten Kettenhemdes an der Schulter der Disir. »Ich bin Johanna!« Das Langschwert in ihren Händen wirbelte durch die Luft und wurde zu einem rotierenden Rad aus Stahl, das die Disir zurücktrieb. Mit einem Angriff in solcher Stärke hatte die nicht gerechnet. »Ich bin die Jungfrau von Orléans!«
    Sophie und Nicholas näherten sich Nidhogg vorsichtig. Sophie fiel auf, dass sein Schwanz von oben bis unten mit einer dicken schwarzen Steinkruste überzogen war, die auch schon den Rücken hinaufwuchs und sich nach unten über die Hinter beine ausbreitete. Der schwere Schwanz wirkte fast wie ein Anker, und Sophie sah, wie die Kreatur die enormen Muskeln anspannte, als sie sich zum Wasser schleppte. Die Klauen und der mitgeschleifte Schwanz hinterließen tiefe Spuren im Asphalt.
    »Sophie«, rief Flamel, »du musst mir helfen!«
    »Aber Josh …«, begann sie geistesabwesend.
    »Josh ist weg«, fuhr er sie an. Er bückte sich rasch und hob Clarent vom Boden auf. Überrascht zog er die Luft durch die Zähne: Die Waffe war heiß. Er stürmte los und schlug mit dem Schwert auf Nidhogg ein. Die Klinge prallte von der mit Stein überzogenen Haut ab, ohne auch nur einen Kratzer zu hinterlassen. »Sophie, hilf mir, Scatty zu befreien. Danach suchen wir Josh. Setz deine Kräfte ein.«
    Flamel hackte erneut auf Nidhogg ein, wieder ohne jede Wirkung. Seine schlimmsten Befürchtungen waren eingetreten: Dee hatte Josh in seiner Gewalt. Und Josh hatte die beiden fehlenden Seiten des Codex. Nicholas schaute über die Schulter zu Sophie. Die stand reglos da, wirkte verängstigt und vollkommen verwirrt.
    »Sophie! Hilf mir!«
    Gehorsam hob Sophie die Hände, presste den Daumen auf ihr Tattoo und versuchte, einen Feuerzauber zu wirken. Nichts geschah. Sie konnte sich nicht konzentrieren; zu groß war ihre Sorge um ihren Bruder. Was tat er? Warum war er mit Dee und Machiavelli mitgegangen? Es hatte nicht so ausgesehen, als hätten sie ihn gezwungen – er hatte sie ja gefahren!
    »Sophie!«, rief Flamel noch einmal.
    Aber sie wusste, dass er in Gefahr war – in großer Gefahr. Sie hatte es tief im Innern gespürt und erkannt. Wann immer Josh in Schwierigkeiten war, wusste sie das einfach. Als er vor dem Strand von Pakala auf Kauai fast ertrunken wäre, war sie nach Luft ringend aufgewacht. Als er sich beim Fußballspielen in Pittsburg ein paar Rippen gebrochen hatte, hatte sie den Schmerz auf ihrer linken Seite, die Stiche bei jedem Atemzug deutlich gespürt.
    »Sophie!«
    Was war passiert? Gerade noch schwebte er in Lebensgefahr … und im nächsten Augenblick …?
    »Sophie!«, schrie Flamel.
    »Was ist?«, fauchte sie und drehte sich zu dem Alchemysten um. Wut stieg in ihr hoch. Josh hatte recht gehabt – von Anfang an. Das alles war Flamels Schuld.
    »Sophie«, bat er etwas ruhiger, »ich brauche deine Hilfe. Ich schaffe es nicht allein.«
    Erst jetzt sah sie genauer hin. Flamel kauerte auf dem Boden, umwabert von grünen Dämpfen. Eine dicke smaragdgrüne Rauch kordel wand sich um eines von Nidhoggs stämmigen Beinen und verschwand im Boden, als hätte Flamel versucht, sie dort zu verankern. Eine zweite Rauchfessel, dünner und nicht so stramm gedreht wie die erste, war locker um eines der Hinterbeine gewickelt. Nidhogg kroch ein kleines Stück vorwärts und die grüne Kordel riss und löste sich auf. Noch ein Schritt, und das Ungeheuer würde Scathach – Sophies Freundin – im Fluss versenken. Das konnte sie nicht zulassen.
    Angst und Wut halfen ihr, sich zu konzentrieren. Als sie erneut auf das Tattoo drückte, schossen Flammen aus sämtlichen Fingern. Sie spritzte silbernes Feuer auf Nidhoggs Rücken, erzielte aber keinerlei Wirkung. Danach ließ sie kleine, feurige Hagelkörner auf das Monster herunterprasseln, doch Nidhogg schien es nicht einmal zu merken. Zentimeterweise kroch er näher ans Wasser.
    Feuer brachte nichts, also versuchte sie es mit Wind. Doch die kleinen Tornados, mit denen sie die Kreatur bombardierte, prallten an ihr ab. Sie suchte in den Erinnerungen der

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