Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
Vom Netzwerk:
wissen, wann sie sich in Sicherheit bringen müssen.«
    »Sie hat mich im Stich gelassen?«
    »Ich bezweifle, dass sie überhaupt wusste, dass du da bist«, erwiderte Dee rasch. Er schob Josh auf den Rücksitz des schlecht eingeparkten Polizeiwagens und rutschte neben ihn. Dann tippte er dem weißhaarigen Fahrer auf die Schulter. »Gehen wir.«
    Josh setzte sich auf. »Warte! Ich habe Clarent fallen lassen.«
    »Glaub mir«, sagte Dee, »es ist besser, wenn du nicht zurückgehst, um die Waffe zu holen.« Er lehnte sich zurück, damit Josh aus dem Fenster schauen konnte. Die Disir, deren einst blütenweißes Kettenhemd jetzt zerrissen und rostig an ihr hing, durchschritt die verlöschenden gelben Flammen. Sie sah den Jungen auf der Rückbank des Wagens und stürzte auf ihn zu, dabei rief sie etwas Unverständliches in einer Sprache, die wie das Heulen der Wölfe klang.
    »Niccolò«, sagte Dee drängend, »sie ist ziemlich wütend. Wir sollten losfahren, auf der Stelle.«
    Josh wandte den Blick von der heranstürmenden Disir ab und stellte entsetzt fest, dass der Fahrer derselbe Mann war, den er auf der Treppe zu Sacré-Cœur gesehen hatte.
    Machiavelli drehte den Zündschlüssel so weit im Schloss herum, dass der Anlasser kreischte. Der Wagen machte einen Satz nach vorn, dann ging der Motor wieder aus.
    »Na, wunderbar«, murmelte Dee. »Das hat uns noch gefehlt.« Josh sah, wie der Magier sich aus dem Fenster lehnte, die Hand vor den Mund hielt und kräftig hineinblies. Eine gelbe Rauchkugel rollte von seiner Handfläche auf den Boden. Sie hüpfte zweimal wie ein Gummiball hoch und explodierte dann direkt vor dem Gesicht der Disir. Dicke klebrige Fäden in der Farbe und Konsistenz von schmutzigem Honig landeten auf ihrem Körper, flossen in langen Bächen an ihr herunter und klebten sie am Boden fest. »Das sollte sie eine Weile …«, begann Dee. Das Breitschwert der Disir durchtrennte die Fäden mühelos. »Oder auch nicht.«
    Trotz seiner Schmerzen merkte Josh, dass Machiavelli ein weiteres Mal vergeblich versucht hatte, den Wagen zu starten. »Lass mich mal«, murmelte er und kletterte über die Rückenlehne nach vorn, während Machiavelli auf den Beifahrersitz rutschte. Die rechte Schulter tat Josh immer noch weh, aber wenigstens hatte er wieder ein Gefühl in den Fingern und hatte nicht den Eindruck, dass etwas gebrochen war. Lediglich eine weiterere hübsche Prellung in seiner Sammlung. Er drehte den Zündschlüssel um, gab Vollgas und legte gleichzeitig den Rückwärtsgang ein. Im selben Moment hatte die Disir den Wagen erreicht. Zum ersten Mal war Josh dankbar, dass er mit dem zerbeulten Volvo seines Vaters gelernt hatte, wie man einen Wagen mit Schaltgetriebe fährt. Das wirbelnde Schwert der Kriegerin fuhr in die Tür und durchstieß das Metall. Die Spitze schaute im Innenraum nur Zentimeter von Joshs Bein entfernt heraus. Als der Wagen knirschend zurücksetzte, stemmte die Disir die Füße in den Boden und hielt das Schwert mit beiden Händen fest. Die Klinge schnitt waagerecht durch die Tür und direkt über dem Motor durch den Kotflügel, als sei er aus Pappe. Sie zerschnitt auch den linken Vorderreifen, der mit einem dumpfen Knall explodierte.
    »Fahr weiter!«, rief Dee.
»Ich halte bestimmt nicht an«, versicherte Josh.
    Der Motor heulte seinen Protest, und Fetzen des geplatzten Reifens klatschten auf den Boden, als Josh davonbrauste …
    … und Johanna im selben Moment mit dem leicht zerkratzten Citroёn am anderen Ende des Parkplatzes um die Ecke bog.
    Sie stieg auf die Bremse und der Wagen kam auf den taufeuchten Steinen schlitternd zum Stehen. Mit Nicholas und Sophie beobachtete sie verwirrt, wie Josh sich in einem zerbeulten Polizeiauto mit hoher Geschwindigkeit rückwärts von Nidhogg und einer Disir entfernte. Als er mit einer Notbremsung ungeschickt wendete und vom Parkplatz brauste, sahen sie ganz deutlich, dass Dee und Machiavelli mit im Wagen saßen.
    Einen Herzschlag lang wirkte die Disir verloren und unsicher, wie sie so am Ufer der Seine stand. Dann entdeckte sie die Neuankömmlinge. Sie drehte sich um, lief mit hoch erhobenem Schwert auf sie zu und stieß ihren wilden Kriegsruf aus.

K APITEL E INUNDVIERZIG
    I ch kümmere mich darum«, sagte Johanna. Es klang fast so, als freue sie sich auf den bevorstehenden Kampf. Sie legte Flamel kurz die Hand auf den Arm und wies mit dem Kinn Richtung Scathach, die immer noch in Nidhoggs Umklammerung steckte. »Hole Scathach da weg.« Das Monster

Weitere Kostenlose Bücher