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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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um.
»Nein, sie – schlafen nur.« Scatty lächelte.
»Aber wie hast du …«, begann Josh.
    »Ich bin die Kriegerin«, erwiderte Scatty einfach.
    Sophie sah, wie sich auf dem Flur etwas bewegte, und öffnete den Mund, um zu schreien. Da löste sich auch schon eine Gestalt aus der Dunkelheit und eine schmalgliedrige Hand legte sich auf Scathachs Schulter. Die Kriegerin reagierte nicht.
    »Nicht einmal für zehn Minuten kann man euch allein lassen«, sagte Nicholas Flamel. Er wies mit dem Kinn auf das offene Tor. »Wir sollten besser gehen«, drängte er und schob sie alle drei auf die Seitenstraße hinaus.
    »Du hast was verpasst«, berichtete Josh. »Zehn von diesen …«
    »Zwölf«, korrigierte Scatty.
    »Ich weiß«, sagte der Alchemyst mit einem müden Lächeln, »nur zwölf. Sie hatten nicht den Hauch einer Chance.«

K APITEL E LF
    E ntkommen«, schrie Dr. John Dee in sein Handy. »Sie waren umzingelt! Wie konntest du sie entkommen lassen?«
    Niccolò Machiavellis Stimme auf der anderen Seite des Atlantiks blieb ruhig, nur die angespannten Kiefermuskeln verrieten seine Wut. »Du bist erstaunlich gut informiert.«
    »Ich habe meine Quellen«, blaffte Dee und seine schmalen Lippen verzogen sich zu einem hässlichen Lächeln. Er wusste, dass das Wissen, einen Spion in den eigenen Reihen zu haben, Machiavelli fast um den Verstand bringen würde.
    »Wie ich gehört habe, hattest du sie in Ojai in der Hand«, fuhr Machiavelli leise fort. »Umzingelt von einer Armee auferstandener Toter. Und trotzdem sind sie dir entkommen. Wie konnte das passieren?«
    Dee lehnte sich in die weichen Lederpolster der dahinbrausenden Limousine. Lediglich das Display seines Handys warf kaltes Licht auf sein Gesicht, ließ seine Wangenknochen hervortreten und auch das spitze Ziegenbärtchen. Die Augen blieben im Dunkeln. Er hatte Machiavelli nicht erzählt, dass er schwarze Magie eingesetzt hatte, um eine Armee aus toten Menschen und Tieren heraufzubeschwören. War dies die subtile Art des Italieners, ihn wissen zu lassen, dass er auch einen Spion in Dees Lager hatte?
    »Wo bist du jetzt?«, fragte Machiavelli.
    Dee schaute aus dem Wagenfenster und versuchte zu lesen, was auf den vorbeihuschenden Schildern stand. »Irgendwo auf dem Highway 101, Richtung L. A. Mein Flugzeug ist aufgetankt und startklar, und sobald ich da bin, kann es losgehen.«
    »Ich rechne damit, dass ich sie noch vor deiner Ankunft in Paris in Gewahrsam habe«, sagte Machiavelli. Es knisterte heftig in der Leitung, und er wartete, bis das Störgeräusch vorüber war, bevor er hinzufügte: »Ich gehe davon aus, dass sie mit Saint-Germain Kontakt aufnehmen werden.«
    Dee saß plötzlich wieder kerzengerade. »Mit dem Grafen von Saint-Germain? Er ist wieder in Paris? Ich habe gehört, er sei auf der Suche nach der sagenumwobenen Stadt Ophir in Indien gestorben.«
    »Anscheinend nicht. Wir wissen, dass er ein Apartment an den Champs-Élysées hat und zwei Häuser in den Vorstädten. Sie werden alle beobachtet. Wenn Flamel mit ihm Kontakt aufnimmt, erfahren wir es.«
    »Lass sie nicht wieder entkommen«, sagte Dee drohend leise. »Unsere Gebieter wären nicht erfreut.« Er klappte das Handy zu, bevor Machiavelli noch etwas antworten konnte. Dann lächelte er. Das Netz zog sich immer enger zu.
    »Er kann so kindisch sein«, murmelte Machiavelli auf Italienisch. »Immer muss er das letzte Wort haben.« Er stand in den Trümmern des Cafés, klappte sein Handy mit Bedacht zu und blickte sich dann in dem verwüsteten Raum um. Es sah aus, als sei ein Tornado mitten durch das Haus gefegt. Kein einziges Möbelstück war noch heil, die Fenster waren eingeschlagen und selbst die Decke hatte Risse. Den Boden bedeckten die pulverisierten Reste von Tassen und Untertassen, vermischt mit Kaffeebohnen, Teeblättern und Kuchenkrümeln. Machiavelli bückte sich und hob eine Gabel auf. Sie war so verbogen, dass sie ein sauberes S bildete. Er ließ sie wieder fallen und bahnte sich einen Weg durch die Trümmer.
    Scathach hatte ganz allein zwölf bestens ausgebildete und schwer bewaffnete Beamte der Sondereinheit Raid erledigt. Er hatte die vage Hoffnung gehabt, sie könnte in den Jahren seit ihrer letzten Begegnung einen Teil ihrer Kampfkraft eingebüßt haben, doch wie es aussah, war diese Hoffnung vergeblich gewesen. Die Schattenhafte war so gefährlich wie eh und je. An Flamel und die Kinder heranzukommen, würde jetzt, wo er mit der Kriegerin rechnen musste, schwieriger werden. Während

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