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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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enttäuscht, dass du noch nicht von mir gehört hast«, erwiderte der Mann in akzentfreiem Englisch. »Du bist offensichtlich nicht auf dem Laufenden, was die Charts betrifft. Ich hatte fünf Nummer-eins-Hits in den Staaten und drei in Deutschland und habe bei MTV Europe einen Preis als bester Newcomer gewonnen.«
    »Als bester New comer?« Nicholas grinste. »Du?«
    »Ich war immer Musiker, das weißt du, Nicholas, und in diesem Jahrhundert bin ich eben ein Rockstar!«, verkündete der Mann stolz. »Ich bin Germain.« Er schaute die Zwillinge an, als er das sagte, hob die Augenbrauen, nickte und wartete auf ihre Reaktion.
    Sie schüttelten gleichzeitig den Kopf. »Nie gehört«, sagte Josh unverblümt.
    Saint-Germain zuckte die Achseln, sah aber enttäuscht aus. Er zog den Mantelkragen bis über die Ohren. »Fünf Nummer-eins-Hits«, murmelte er.
    »Von was für einer Art Musik reden wir denn?«, fragte Sophie. Sie biss sich auf die Lippe, um nicht lachen zu müssen. Der niedergeschlagene Ausdruck des Mannes war zu komisch.
    »Rock … Electro … Techno … in der Richtung.«
    Sophie und Josh schüttelten wieder den Kopf. »So etwas hören wir nicht«, erwiderte Josh, doch der Mann hatte sich abgewandt. Er schaute zur Avenue Gustave Eiffel, wo ein großer schwarzer Mercedes an der Bordsteinkante hielt. Drei unauffällige schwarze Vans kamen hinter ihm zum Stehen.
    »Machiavelli!«, zischte Flamel wütend. »Francis, man hat dich verfolgt.«
    »Aber wie …«, begann der Graf.
    »Vergiss nicht, wir haben es hier mit Niccolò zu tun.« Flamel blickte sich rasch um und verschaffte sich einen Überblick über die Lage. »Scathach, du nimmst die Zwillinge und gehst mit Saint-Germain. Beschützt sie mit eurem Leben.«
    »Wir können bleiben, ich kann kämpfen«, sagte Scathach.
    Nicholas schüttelte den Kopf und wies auf die Touristenmassen. »Zu viele Menschen. Es würde Tote geben. Aber Machiavelli ist nicht Dee, er geht subtiler vor. Er wird keine Magie einsetzen – nicht wenn er es vermeiden kann. Das können wir zu unserem Vorteil verwenden. Wenn wir uns trennen, wird er mir folgen. Ich bin derjenige, hinter dem er her ist. Und nicht nur hinter mir.« Er griff unter sein T-Shirt und zog einen kleinen, rechteckigen Stoffbeutel hervor.
    »Was ist das?«, fragte Saint-Germain.
    Nicholas sah die Zwillinge an, während er Saint-Germains Frage beantwortete: »Hier war einmal der gesamte Codex drin, doch den hat jetzt Dee. Josh konnte die letzten beiden Seiten herausreißen. Die sind jetzt hier drin. Auf den Seiten steht der letzte Aufruf«, erklärte er bedeutungsvoll. »Dee und seine Älteren brauchen diese Seiten.« Er strich über den Stoff und reichte den Beutel dann unvermittelt Josh. »Pass gut darauf auf«, sagte er.
    »Ich?« Josh schaute zuerst auf den Beutel, dann in Flamels Gesicht, machte aber keine Anstalten, das Stoffsäckchen an sich zu nehmen.
    »Ja, du. Nimm«, befahl Flamel.
    Zögernd griff der Junge nach dem Beutel. Der Stoff knisterte und sprühte Funken, als er ihn unter sein T-Shirt schob. »Warum ich?« Er warf einen raschen Blick auf seine Schwester. »Ich meine … es wäre doch besser, wenn Scathach oder Saint-Germain …«
    »Du hast die Seiten gerettet, Josh. Es ist nur recht und billig, dass du auch darauf aufpasst.« Flamel nahm Josh bei den Schultern und schaute ihm in die Augen. »Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann und du gut auf sie achtgibst.«
    Josh drückte die Hände auf den Bauch und spürte den Beutel auf seiner Haut. Als er und Sophie angefangen hatten, im Buchladen bzw. im gegenüberliegenden Café zu arbeiten, hatte sein Vater im Zusammenhang mit Sophie genau dasselbe gesagt: »Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann und du gut auf sie achtgibst.« Damals hatte der Satz ihn mit Stolz und auch ein klein wenig Angst erfüllt. Jetzt empfand er nur Angst.
    Die Fahrertür des Mercedes ging auf und ein Mann im schwarzen Anzug stieg aus. In den Gläsern seiner Sonnenbrille spiegelte sich der Morgenhimmel, sodass es aussah, als hätte er zwei Löcher im Gesicht.
    »Dagon«, fauchte Scathach. Plötzlich waren ihre spitzen Zähne zu sehen. Sie griff in ihre Tasche nach einer Waffe, doch Nicholas legte ihr die Hand auf den Arm und drückte ihn leicht.
    »Jetzt nicht.«
Dagon öffnete die hintere Tür und Niccolò Machiavelli erschien. Obwohl er fast 100 Meter entfernt war, sahen sie deutlich den Triumph auf seinem Gesicht.
    Die Türen der Vans, die hinter dem Mercedes

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