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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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würden.«
    Scathach trat hinter Flamel und legte ihm leicht die Hand auf die Schulter. »Nicholas, du weißt, dass das stimmt. Es gibt Wörter, die nie laut ausgesprochen, und Namen, die nie benutzt werden sollten. Altes. Untotes.«
    Nicholas nickte. »Wenn du der Person dein Wort gegeben hast, darfst du es natürlich nicht brechen. Aber sag – « Er hielt inne, schaute Saint-Germain nicht an. »Diese geheimnisvolle Person – wie viele Hände hatte sie?«
    Saint-Germain setzte sich mit einem Ruck kerzengerade hin. Sein schockierter Gesichtsausdruck verriet die Wahrheit. »Woher weißt du es?«, flüsterte er.
    Flamel verzog das Gesicht zu einer hässlichen Grimasse. »Vor sechshundert Jahren habe ich in Spanien einen Mann getroffen, der nur eine Hand hatte und mir ein paar der Geheimnisse des Codex erklärt hat. Auch er wollte nicht, dass sein Name laut ausgesprochen wird.« Unvermittelt wandte Flamel sich an Sophie. Mit weit geöffneten Augen schaute er sie eindringlich an. »Du verfügst über das Gedächtnis der Hexe. Falls dir jetzt ein Name in den Sinn kommt, wäre es besser für uns alle, wenn du ihn nicht laut aussprechen würdest.«
    Sophie klappte den Mund so schnell zu, dass sie sich auf die Lippe biss. Sie kannte den Namen der Person, von der Flamel und Saint-Germain redeten. Sie wusste auch genau, wer – und was – er war. Und tatsächlich hatte sie den Namen gerade aussprechen wollen.
    Flamel wandte sich wieder an Saint-Germain. »Du weißt, dass Sophies Kräfte geweckt wurden. Die Hexe hat ihr die Grundlagen der Luftmagie beigebracht, und ich bin entschlossen, sowohl sie als auch Josh so schnell wie möglich in sämtlichen Sparten der Elemente-Magie ausbilden zu lassen. Ich weiß, wo ich Meister in Erd- und Wassermagie finden kann. Erst gestern noch dachte ich, wir müssten einen Älteren suchen, der Feuermagie beherrscht, Maui oder Vulcan oder selbst deinen alten Feind Prometheus. Jetzt hoffe ich, dass das nicht nötig sein wird.« Er hielt kurz inne. »Glaubst du, du kannst Sophie in Feuermagie unterweisen?«
    Saint-Germain blinzelte überrascht. Er verschränkte die Arme vor der Brust, schaute von dem Mädchen zu Flamel und begann, den Kopf zu schütteln. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich es könnte. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich es sollte …«
    Johanna legte die rechte Hand auf den Arm ihres Mannes. Er wandte sich ihr zu und sie nickte fast unmerklich. Ihre Lippen bewegten sich nicht, und doch hörten alle am Tisch sie deutlich sagen: »Francis, du musst es tun.«
    Saint-Germain zögerte nicht mehr. »Ich werde es tun. Nur: Ist es klug?«, fragte er ernst.
    »Es ist nötig«, erwiderte sie nur.
    »Es ist aber eine ganze Menge, was da auf sie zukommt …« Er machte eine leichte Verbeugung in Sophies Richtung. »Entschuldige. Ich wollte nicht über dich reden, als seist du nicht da.« An Nicholas gewandt, fuhr er fort: »Sophie hat immer noch mit dem Gedächtnis der Hexe zu tun.«
    »Nicht mehr. Dafür habe ich gesorgt.« Johanna drückte den Arm ihres Mannes fester. Sie schaute alle am Tisch der Reihe nach an, bis ihr Blick an Sophie hängen blieb. »Als Sophie geschlafen hat, habe ich mit ihr gesprochen, habe ihr geholfen, die Erinnerungen zu sortieren, zu kategorisieren und ihre eigenen Gedanken von denen der Hexe zu trennen. Ich glaube nicht, dass sie ihr jetzt noch sonderlich zu schaffen machen.«
    Sophie war schockiert. »Du warst in meinem Kopf, während ich geschlafen habe?«
    Johanna von Orléans lächelte. »Ich war nicht in deinem Kopf. Ich habe lediglich mit dir geredet, habe dir gezeigt, was du tun kannst und wie du es tun kannst.«
    »Ich habe gesehen, wie du mit ihr gesprochen hast …«, begann Josh. »Aber Sophie hat fest geschlafen. Sie konnte dich nicht hören.«
    »Sie hat mich gehört.« Johanna blickte Sophie in die Augen und legte die linke Hand flach auf den Tisch. Ein knisternder silberner Nebel stieg aus ihren Fingerspitzen auf, winzige Lichtpünktchen sprangen aus ihrer Haut und hüpften wie Quecksilberkügelchen über den Tisch zu Sophies Händen, die auf der polierten Tischplatte lagen. Während sie näher kamen, begannen Sophies Fingernägel, in einem matten Silberton zu glänzen, und dann legten sich die Lichtpünktchen plötzlich um ihre Finger.
    »Ihr mögt Zwillinge sein, du und Josh, aber wir beide sind Schwestern. Wir sind Silber. Ich weiß, wie es ist, wenn man Stimmen im Kopf hört. Ich weiß, wie es ist, wenn man das Unmögliche sieht, das

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