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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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gemacht?«, wollte Sophie wissen.
    »Ich bin durch die Stadt gegangen und habe ein paar meiner alten Stammplätze gesucht.«
    »Die meisten wird es wohl nicht mehr geben, oder?«, fragte Johanna.
    »Die meisten, aber nicht alle.« Flamel bückte sich und hob einen in Zeitungspapier eingewickelten Gegenstand vom Boden auf. Es gab einen dumpfen Schlag, als er ihn auf den Tisch legte. »Das Haus in der Rue du Montmorency gibt es noch.«
    »Ich hätte mir denken können, dass du in die Rue du Montmorency gehst«, sagte Scathach mit einem traurigen Lächeln. Mit einem Blick auf die Zwillinge erklärte sie: »Dort steht das Haus, in dem Nicholas und Perenelle im 15. Jahrhundert gelebt haben. Wir haben schöne Tage da verbracht.«
    »Sehr schöne«, bestätigte Nicholas.
    »Und es steht noch?«, fragte Sophie überrascht.
    »Es ist eines der ältesten Häuser in Paris«, erklärte Flamel stolz.
    »Was hast du sonst noch gemacht?«, wollte Saint-Germain wissen.
    Nicholas zuckte mit den Schultern. »Ich war im Museum, genauer gesagt im Musée de Cluny. Es passiert nicht alle Tage, dass man seinen eigenen Grabstein zu sehen bekommt. Es ist irgendwie tröstlich zu wissen, dass die Leute sich immer noch an mich erinnern – an den echten Nicholas Flamel.«
    Johanna lächelte. »Sie haben eine Straße nach dir benannt, Nicholas, die Rue Flamel. Und eine trägt auch Perenelles Namen. Aber ich habe so ein Gefühl, als sei das nicht der eigentliche Grund, weshalb du im Museum warst. Habe ich recht?«
    Sie war zu schlau, um sich täuschen zu lassen. »Du hast mir nie den Eindruck gemacht, besonders sentimental zu sein.«
    Der Alchemyst lächelte. »Okay, es war nicht der einzige Grund«, gab er zu. Er griff in seine Jackentasche und zog eine schmale Röhre heraus. Alle am Tisch beugten sich vor. Selbst Scatty kam näher, um sie sich anzuschauen. Flamel schraubte die Röhre an beiden Enden auf, holte ein Stück Pergament heraus und rollte es auf. »Vor fast sechshundert Jahren habe ich das in meinem Grabstein versteckt, ohne wirklich zu glauben, dass ich es jemals brauchen würde.« Er strich das Pergamentblatt auf dem Tisch glatt. Darauf war ein ehemals wohl rotes, jetzt aber eher rostfarbenes Oval mit einem Kreis darin zu sehen. Eingefasst war das Oval von drei geraden Linien, die ein Dreieck bildeten.
    Josh kniff die Augen zusammen. »So etwas habe ich schon einmal gesehen. Ist das Zeichen nicht auch auf der Dollar-Note?«
    »Vergiss alles, woran es dich erinnert«, sagte Flamel. »Es wurde so gezeichnet, um seine wahre Bedeutung zu verschleiern.«
    »Und was ist die wahre Bedeutung?«, fragte Josh.
    »Es ist eine Karte«, sagte Sophie unvermittelt.
    »Genau, es ist eine Karte«, bestätigte Nicholas. »Aber woher weißt du das? Die Hexe von Endor hat das hier nie gesehen.«
    »Es hat auch nichts mit der Hexe zu tun.« Sophie lächelte. Sie beugte sich weit über den Tisch, ihr Kopf streifte den ihres Bruders. Mit dem Finger tippte sie auf die obere rechte Ecke des Blattes, wo ein winziges, kaum erkennbares rotes Tintenkreuz war. »Das sieht eindeutig nach einem N aus«, sagte sie und zeigte auf die obere Spitze des Kreuzes, »und das ist ein S.«
    »Norden und Süden«, bestätigte Josh. »Du bist ein Genie, Sophie!« Er schaute Nicholas an. »Es ist tatsächlich eine Karte.«
    Der Alchemyst nickte. »Genau. Eine Karte von sämtlichen Kraftlinien in Europa. Dörfer und Städte, selbst Grenzen können sich so verändern, dass sie nicht wiederzuerkennen sind, doch Kraftlinien bleiben immer dieselben.« Er hielt das Blatt hoch. »Das ist unser Reisepass von Europa zurück nach Amerika.«
    »Dann hoffen wir mal, dass wir ihn auch benutzen können«, murmelte Scatty.
    Josh tippte auf das in Zeitungspapier eingeschlagene Päckchen, das mitten auf dem Tisch lag. »Und was ist das?«
    Nicholas rollte das Pergament zusammen, schob es in die Röhre zurück und steckte die wieder ein. Dann schälte er den Gegenstand auf dem Tisch aus mehreren Lagen Zeitungspapier. »Perenelle und ich waren gegen Ende des 14. Jahrhunderts in Spanien, wo uns der Einhändige das erste Geheimnis des Codex enthüllt hat.« Er redete in die Runde, zu niemand Bestimmtem, und sein französischer Akzent kam wieder deutlich heraus.
    »Das erste Geheimnis?«, hakte Josh nach.
    »Du hast den Text gesehen: Er verändert sich … Aber er verändert sich in strenger mathematischer Folge, nicht willkürlich. Die Veränderungen sind an den Lauf der Sterne und Planeten

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