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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Sophie bückte sich und hob die Waffe rasch auf.
    Palamedes hatte den Tumult mitbekommen. »He«, rief er, »was ist denn dahinten los?«
    »Nichts«, antwortete Flamel rasch, bevor Josh oder Sophie etwas sagen konnten. »Alles im grünen Bereich.«
    Gilgamesch lehnte sich zurück und rieb sein Handgelenk, wobei er Flamel finster ansah. Dann blickte er auf das Messer in Sophies Hand. »Das will ich wiederhaben.«
    Sie ignorierte ihn und gab es stattdessen ihrem Bruder, der es an Flamel weiterreichte. Sophie zitterte nach dem Schock … Aber da war auch noch etwas anderes: Angst. Eine solche Reaktion hatte sie bei ihrem Bruder noch nie gesehen. Trotz ihrer geschärften Sinne hatte sie kaum registriert, dass Gilgamesch ein Messer in der Hand hielt. Aber Josh hatte bereits zugepackt und ihn entwaffnet, ohne ein Wort zu sagen oder sich auch nur von seinem Platz zu erheben. Sie stellte die Füße vor sich auf den Sitz, schlang die Arme um die Schienbeine und legte das Kinn auf die Knie. »Magst du uns erzählen, was das sein sollte?«, fragte sie leise.
    »Es hat eine Weile gedauert«, begann Gilgamesch grimmig, den Blick wieder auf Flamel gerichtet, »aber ich hab von Anfang an gewusst, dass du etwas an dir hast, etwas Vertrautes.« Er zog die Nase kraus. »An deinem ekligen Gestank hätte ich dich erkennen müssen«, sagte er und schnupperte. »Ist es immer noch Minze oder bist du zu etwas Passenderem übergegangen?«
    Die Zwillinge schnupperten automatisch, rochen aber nichts.
»Es ist immer noch Minze«, antwortete der Alchemyst leise.
    »Wie ich sehe, kennt ihr euch«, warf Josh ein.
    »Wir sind uns im Lauf der Jahre ein paar Mal begegnet«, bestätigte Flamel. Er sah den König an. »Ich soll dich von Perenelle grüßen.«
    Die Straßenlaternen tauchten Gilgameschs Gesicht in schimmerndes Licht, als er sich den Zwillingen zuwandte. »Und ich habe auch gleich gewusst, dass ich euch schon begegnet bin«, sagte er barsch.
    »Wir haben dich in unserem ganzen Leben noch nicht gesehen«, erwiderte Josh ernst.
    »Ganz bestimmt nicht«, bestätigte Sophie.
    Ein verwirrter Ausdruck huschte über Gilgameschs Gesicht, dann schüttelte er den Kopf. »Ihr lügt. Ihr seid Amerikaner. Wir sind uns schon begegnet. Wir alle.« Er zeigte der Reihe nach auf seine drei Gegenüber. »Und ihr zwei wart bei den Flamels. Ihr habt damals versucht, mich umzubringen.«
    »Es waren nicht diese Zwillinge«, sagte Flamel leise. »Und wir haben nicht versucht, dich umzubringen. Wir haben versucht, dich zu retten.«
    »Vielleicht wollte ich gar nicht gerettet werden«, erwiderte Gilgamesch verdrossen. Er senkte den Kopf, das Haar fiel ihm über Stirn und Augen und er lugte darunter hervor. »Gold und Silber, wie?«
    Josh und Sophie nickten.
    »Die legendären Zwillinge?«
    »Das hat man uns gesagt.« Josh lächelte. Er blickte seine Schwester von der Seite her an und sah, dass sie nickte. Sie wusste, was er fragen wollte, und konzentrierte sich auf Flamel. Sie war gespannt auf seine Reaktion, aber sein Gesicht glich einer Maske und die vorbeihuschenden Straßenlaternen ließen es düster und hässlich erscheinen. Ihr Bruder beugte sich zu Gilgamesch vor. »Weißt du noch, wann du die anderen amerikanischen Zwillinge getroffen hast?«
    »Natürlich.« Der König runzelte die Stirn. »Das war doch erst letzten Monat …« Seine Stimme verlor sich im Schweigen. Als er weitersprach, lag unendliche Trauer darin. »Nein. Es war nicht letzten Monat und auch nicht letztes Jahr, nicht einmal im letzten Jahrzehnt. Es war …« Sein Blick schweifte ab und er wandte sich dem Alchemysten zu. »Wann war es?«
    Auch die Zwillinge drehten sich zu Flamel um.
    »1945«, antwortete dieser kurz angebunden.
    »Und es war in Amerika?«, fragte Gilgamesch. »Sag mir, dass es in Amerika war.«
    »Es war in Neumexiko.«
    Der König klatschte in die Hände. »Wenigstens das hab ich noch gewusst. Was ist mit dem letzten Paar passiert?«, fragte er Flamel unvermittelt.
    Der Alchemyst schwieg.
    »Wir würden die Antwort auch gerne hören«, sagte Sophie kühl. Ein silbernes Knistern lag kurz um sie herum in der Luft. »Wir wissen, dass es noch andere Zwillinge gegeben hat.«
    »Und zwar jede Menge«, ergänzte Josh.
    »Was ist mit ihnen passiert?« Sophie war fest entschlossen, Flamel zu einer Antwort zu zwingen.
    »Es hat in der Vergangenheit andere Zwillinge gegeben«, gab der Alchemyst schließlich zu. »Aber es waren nicht die richtigen.«
    »Und die sind alle

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