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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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reißen. Das Meer schäumt brodelnd weiß gegen die rotschwarze Lava …
    Am Himmel ballen sich Unwetterwolken zusammen; Regentropfen, dunkel von Sand, Schneeflocken, schwarz von Ruß …
    »Ich kann nicht in die Zukunft sehen«, blaffte Flamel, »aber eines ist ganz sicher: Wenn die Zwillinge nicht ausgebildet sind und sich nicht selbst schützen können, holen die Dunklen Älteren sie sich, versklaven sie und öffnen mithilfe ihrer außergewöhnlich starken Auren die Tore zu den Schattenreichen. Noch fehlt den Dunklen Älteren der letzte Aufruf aus dem Codex, aber sobald sie die Seiten haben, können sie die Erde zurückerobern.«
    »Damit könnten sie auch ohne den Codex schon beginnen, wenn sie nur die Zwillinge haben«, erwiderte Gilgamesch ruhig. »Der letzte Aufruf ist so ausgelegt, dass er alle Tore zu den Schattenreichen gleichzeitig öffnet.«
    »Was würde danach mit uns geschehen?«, fragte Josh in die lange Stille hinein, die darauf entstand. Er legte die Hand auf die Brust und tastete unter seinem T-Shirt nach den beiden Seiten, die er aus Abrahams Buch der Magie herausgerissen hatte.
    »Es gibt kein Danach, weder für euch noch für sonst einen Menschen.«
    Fast zehn Minuten lang fuhren sie schweigend, dann räusperte Gilgamesch sich. »Ich bilde euch unter einer Bedingung in der Magie des Wassers aus.«
    »Unter welcher Be-«, begann Josh.
    »Einverstanden«, unterbrach ihn Sophie. Sie sah ihren Bruder an. »Wir akzeptieren jede.«
    »Wenn das alles vorbei ist und ihr es überlebt habt, möchte ich, dass ihr mit Abrahams Buch der Magie hierher zurückkommt«, sagte der König.
    Josh wollte noch etwas fragen, doch Sophie drückte seine Hand, so fest sie konnte. »Wir kommen zurück, wenn wir können.«
    »Gleich auf Seite eins des Codex steht ein Zauberspruch.«
    Der König schloss die Augen und lehnte den Kopf zurück. Er sprach flüsterleise, doch was er sagte, war deutlich zu verstehen. »Ich habe Abraham über die Schulter geschaut, als er ihn verschlüsselt niedergeschrieben hat. Es ist die Formel, die Unsterblichkeit verleiht. Bringt mir die.«
    »Warum?«, fragte Josh verwundert. »Du bist doch schon unsterblich.«
    Gilgamesch öffnete die Augen und sah Sophie an, und plötzlich wusste sie, weshalb er das Buch haben wollte. »Der König möchte, dass wir die Formel umdrehen«, sagte sie leise. »Er will wieder sterblich werden.«
    Gilgamesch verbeugte sich. »Ich will mein Leben zu Ende leben und sterben. Ich will wieder ein Mensch sein. Ich will normal sein.«
    Sophie Newman nickte in stummem Verständnis.

K APITEL S IEBENUNDVIERZIG
    O bwohl die Nachmittagssonne noch warm auf ihr Gesicht schien, fror Perenelle plötzlich. »Was soll das heißen, du bist nicht bei Nicholas und den Zwillingen?«, fragte sie erschrocken und blickte angestrengt in die flache Metallschüssel, die mit leicht getöntem Wasser gefüllt war. Fetzen ihrer weißen Aura ringelten sich auf der Oberfläche.
    Grasgrüne Augen, ins Riesenhafte vergrößert, schauten sie, ohne zu blinzeln, aus dem Wasser heraus an. »Wir sind getrennt worden.« Obwohl Scathach sehr leise sprach, war aus ihrer Stimme herauszuhören, wie elend sie sich fühlte. »Es hat ein paar Probleme gegeben«, bekannte sie, und in ihrer Verlegenheit kam ihr keltischer Akzent wieder durch.
    Die Zauberin saß mit dem Rücken an die warmen Steine des Leuchtturmes von Alcatraz gelehnt. Sie holte tief Luft, hob den Kopf und schaute über die Bucht auf die Stadt. Die Nachricht, dass Nicholas und die Zwillinge ohne Schutz waren, hatte ihr Herz schneller schlagen lassen. Als sie mit Nicholas gesprochen hatte, war sie ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass Scathach bei ihm war, irgendwo im Hintergrund, und sie hatte nicht nachgefragt, weil das Gespräch mit William Shakespeare sie abgelenkt hatte. Und dann hatten die Vetalas angegriffen. Sie blickte wieder in die Schale. Scathach war von der reflektierenden Fläche, die ihr Bild transportierte, zurückgetreten, und Perenelle sah jetzt mehr von ihrem Gesicht. Auf ihrer Stirn waren vier lange Kratzer wie von Klauen und eine Wange war offenbar aufgeschürft. »Ein paar Probleme … Ist alles in Ordnung bei dir?« Perenelle wusste nicht so recht, was die Schattenhafte sich unter Problemen vorstellte.
    Scathach entblößte ihre Vampirzähne in einem wilden, nicht menschlichen Lächeln. »Es ist nichts, mit dem ich nicht fertig werden würde.«
    Perenelle wusste, dass sie ruhig bleiben und ihre Aura

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