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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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und nahm auch ihren Körpergeruch nicht mehr wahr.
    Trotzdem, die Zauberin musste auf der Insel sein. Ausgeschlossen, dass sie entkommen war. Die Sphinx hatte die Nereiden im Wasser gesehen und den fischigen Geruch des Alten aus dem Meer aufgenommen. Sie hatte die Krähengöttin entdeckt, die wie eine hässliche Wetterfahne oben auf dem Leuchtturm kauerte, und obwohl sie ihr in den verschiedensten Sprachen, einschließlich der längst vergessenen von Danu Talis, zugerufen hatte, war keine Antwort gekommen. Die Sphinx machte sich deshalb keine Gedanken. Es gab Vertreter der Nächsten Generation, die die Nacht bevorzugten, genau wie sie selbst. Die Krähengöttin hatte wahrscheinlich geschlafen.
    Trotz ihrer gewaltigen Ausmaße ging die Sphinx schnell zum Pier hinunter. Ihre Klauen klackten auf dem Fels. Und hier unten stieg ihr wieder ganz schwach der Geruch der Humani in die Nase, der Geruch nach Salz und Fleisch.
    Und dann sah sie sie.
    Eine Bewegung, ein Schatten, langes Haar und ein flatterndes Kleid.
    Mit einem schrillen Triumphschrei setzte die Sphinx der Frau nach. Dieses Mal würde sie ihr nicht entkommen.
    Von ihrem Aussichtspunkt auf dem Wachturm sah Perenelle, wie die Sphinx dem Geist der längst verstorbenen Frau eines Gefängniswärters nachjagte.
    Kaum wahrnehmbar tauchte de Ayalas Gesicht aus der Nacht auf, wenig mehr als ein Flimmern in der Luft. »Die Geister von Alcatraz sind bereit. Sie locken die Sphinx zum anderen Ende der Insel und halten sie dort für den Rest der Nacht auf Trab. Ruhe dich jetzt aus, meine Liebe. Schlaf, wenn du kannst. Wer weiß, was der Morgen bringt …«

K APITEL F ÜNFZIG
    W ohin bringst du uns?«, fragte Flamel leise. »Warum sind wir von der Autobahn abgefahren?«
    »Es gibt Probleme«, antwortete Palamedes ebenso leise. Er verstellte den Rückspiegel, damit er den hinteren Teil des Taxis einsehen konnte.
    Nur der Alchemyst war wach. Die Zwillinge hingen vornüber-gebeugt in den Sicherheitsgurten, und Gilgamesch hatte sich auf dem Boden zusammengerollt, wo er unruhig zuckte und auf Sumerisch vor sich hinmurmelte. Flamel sah im Rückspiegel in die braunen Augen des Ritters.
    »Ich wusste, dass etwas nicht stimmt, als der Verkehr plötzlich stark zunahm«, erklärte der Ritter. »Zuerst dachte ich, es hat vielleicht einen Unfall gegeben.« Sie fuhren über schmale Landstraßen, bogen anscheinend ziellos mal rechts und mal links ab, und dichte grüne Hecken streiften den Wagen. »Sämtliche großen Straßen sind gesperrt. Die Polizei kontrolliert jedes Auto.«
    »Dee«, flüsterte Flamel. Er löste seinen Sicherheitsgurt, setzte sich auf den Klappsitz direkt hinter dem Fahrer und drehte sich so, dass er den Ritter durch die Glasscheibe ansehen konnte. »Wir müssen nach Stonehenge«, sagte er. »Es ist unsere einzige Möglichkeit, das Land zu verlassen.«
    »Es gibt auch noch andere Krafttore. Ich könnte euch nach Holyhead in Wales bringen und ihr könntet von dort aus die Fähre nach Irland nehmen. Newgrange ist immer noch aktiv.«
    »Niemand weiß, wo Newgrange herauskommt«, sagte Flamel, »und Salisbury endet gleich nördlich von San Francisco.«
    Palamedes bog in eine Straße ein, die als PRIVAT gekennzeichnet war, und hielt vor einem hölzernen Tor mit fünf Balken. Er ließ den Motor laufen, stieg aus und schob den Riegel zurück. Flamel half ihm, das Tor aufzuschieben. Ein ausgefahrener Weg führte zu einer halb verfallenen Scheune.
    »Ich kenne den Besitzer«, erklärte Palamedes kurz. »Wir verstecken uns hier, bis sich alles wieder beruhigt hat.«
    Flamel fasste ihn am Arm. Plötzlich roch es nach Knoblauch, und der Alchemyst zog schnell die Hand zurück, als die Haut des Ritters hart wurde und metallisch glänzte. »Wir müssen nach Stonehenge.« Er wies zu der Straße, von der sie abgebogen waren. »Mehr als zwei oder drei Meilen können wir doch nicht mehr entfernt sein.«
    »Wir sind ganz in der Nähe«, bestätigte Palamedes. »Aber weshalb die Eile, Alchemyst?«
    »Ich muss zu Perenelle.« Er trat vor Palamedes und zwang ihn so, stehen zu bleiben. »Schau mich an, Sarazene. Was siehst du?« Er hob die Hände, die blauen Adern traten deutlich hervor und die Handrücken waren übersät mit braunen Altersflecken. Dann legte er den Kopf in den Nacken, damit der Ritter seinen runzligen Hals sehen konnte. »Ich sterbe, Palamedes«, sagte er ohne Umschweife. »Ich habe nicht mehr lange zu leben, und wenn ich gehen muss, will ich mit meiner lieben Perenelle

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