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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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von Sophie. »Komm, setz dich zu deiner Schwester.«
    »Was soll ich tun?«, fragte Flamel. Er stand an das Tor gelehnt und hatte die Hände in die hinteren Taschen seiner Jeans geschoben.
    »Sag nichts und tu nichts«, raunzte Gilgamesch ihn an. »Bleib mir einfach aus dem Weg.« Seine blauen Augen blitzten, als er zu dem Alchemysten hinüberschaute. »Und wenn das hier vorbei ist, unterhalten wir zwei uns mal … über die zehn Jahre, in denen ich eingesperrt war. Wir haben noch eine Rechnung offen.«
    Flamel nickte mit ausdrucksloser Miene. »Wird dein Vorgehen die Auren der Zwillinge aktivieren?«
    Der König legte den Kopf schief und überlegte. »Möglich. Warum?«
    »Ihre Auren wären wie Signalfeuer, die alles Mögliche anziehen könnten.«
    »Ich werde schauen, was ich machen kann. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Ausbildung.« Gilgamesch ließ sich mit gekreuzten Beinen vor den Zwillingen auf den Boden sinken und rieb sich energisch die Hände. »Gut. Wo fangen wir an?«
    Josh wurde sich plötzlich bewusst, dass sie sich einem verrückten Kerl auslieferten, der manchmal seinen eigenen Namen nicht mehr wusste. Wie sollte dieser Mann sich an uralte Magie erinnern? Was würde passieren, wenn er mittendrin vergaß, wie es weiterging? »Hast du das schon einmal gemacht?«, fragte er.
    Der König nahm Sophies rechte und Joshs linke Hand und sah sie ernst an. »Nur ein Mal. Und das ist nicht gut ausgegangen.«
    »Was ist passiert?« Josh versuchte, Gilgamesch seine Hand zu entziehen, doch der hielt sie fest. Seine Haut war rau wie Baumrinde.
    »Er hat die Welt geflutet. Und jetzt macht die Augen zu«, befahl der König.
    Sophie schloss sofort die Augen, aber Josh ließ seine offen und beobachtete den König. Der wandte sich ihm zu und plötzlich erschienen seine hellen Augen viel zu groß für sein Gesicht. Josh erfasste ein entsetzlicher Schwindel. Er hatte das Gefühl zu fallen … nach vorn und hinunter und hinauf … und das alles gleichzeitig. Er kniff die Augen zu, um den Schwindel und die Übelkeit loszuwerden, hatte aber immer noch die großen blauen Augen des Königs vor sich, die sich in seine Iris brannten und immer noch größer zu werden schienen. Bald ringelten sich weiße Fasern darüber, die ihn an … an … an Wolken erinnerten.
    Gilgameschs Stimme dröhnte: »Und jetzt denkt an …«

K APITEL F ÜNFUNDFÜNFZIG
    W a sser.«
    Josh öffnete die Augen.
    Ein riesiger blauer Planet schwebte im All. Weiße Wolken zogen über ihn hinweg, an seinen Polen glitzerte Eis.
    Dann fiel Josh, stürzte auf den Planeten zu, auf die leuchtend blauen Meere. Gilgameschs Stimme dröhnte laut und befehlend in seinen Ohren, hob und senkte sich wie die Wellen des Ozeans.
    »Es heißt, die Magie der Luft oder des Feuers oder selbst die der Erde sei die mächtigste von allen. Doch das ist falsch. Die Magie des Wassers übertrifft alle anderen, denn Wasser ist sowohl Lebensspender als auch Todbringer.«
    Stumm und unfähig, sich zu bewegen, ja selbst den Kopf zu drehen, fiel Josh durch die Wolken und sah, wie die Welt größer wurde, wie gewaltige Landmassen auftauchten, deren Form er aber nicht wiedererkannte. Er raste auf einen roten Fleck am Horizont zu. Die Wolken, die hoch droben über aufgewühlte, grasgrüne Meere hinwegzogen, waren dick und dunkel.
    Vulkane. Ein Dutzend davon reihte sich an einer zerklüfteten Küstenlinie entlang auf, riesige Monster, die Feuer und geschmolzenen Fels in die Atmosphäre spien. Die Meere brausten und schäumten um den rot glühenden Fels herum.
    »Wasser kann Feuer löschen. Selbst Lava aus dem geschmolzenen Herzen des Planeten kann nicht dagegen bestehen.«
    Als die Lava in das brausende Meer floss und abkühlte, schien das Wasser zu explodieren. Eine rauchende schwarze Landschaft aus erstarrter Magma tauchte aus den Wellen auf.
    Josh stieg wieder höher hinauf. Das einzige Geräusch war das herzschlaggleiche Dröhnen der Stimme des Königs, machtvoll und doch beruhigend wie das Schlagen der Wellen an einem entfernten Strand. Josh stieg hoch auf über den Feuerkreis und flog Richtung Osten, einem Sonnenaufgang entgegen. Unter ihm ballten sich Wolken zusammen. Aus Fetzen wurden flauschige Bälle, die sich zu Gruppen verdichteten und sich dann aufblähten zu grauen Gewitterwolken.
    »Ohne Wasser gibt es kein Leben …«
    Josh fiel durch die Wolken. Um ihn herum zuckten lautlos Blitze und sintflutartiger Regen ging auf üppig grüne, unberührte Wälder mit unwahrscheinlich

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