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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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hohen Bäumen und riesigen Farnen nieder.
    Wieder veränderte sich die Landschaft, die Bilder wechselten immer schneller. Er glitt über eine Wüste mit gewaltigen Dünen, die sich in alle Richtungen wellten. Ein einzelner Farbklecks zog ihn hinunter, immer weiter hinunter zu einer Oase, wo leuchtend grüne Bäume um einen glitzernden Teich standen.
    »Die Menschheit kann mit nur wenig Essen auskommen, aber nicht ohne Wasser.«
    Josh stieg auf und fiel wieder hinunter und auf einen breiten Fluss zu, der in vielen Windungen hohe, zerklüftete Berge durchschnitt. Seine Ufer waren mit kleinen Weilern gesprenkelt, in denen im Dämmerlicht Feuer brannten und Funken sprühten. Während er in geringer Höhe den Fluss entlangbrauste, war er sich bewusst, dass die Zeit immer schneller verging. Mit jedem Herzschlag waren Jahrzehnte, dann Jahrhunderte vorbei. Unwetter gingen über den Bergen nieder, ließen sie verwittern, glätteten sie, trugen sie ab. Aus Strohhütten wurden Lehmhütten, dann Holzhäuser, dann Häuser aus Stein. Dann tauchten ganze Gruppen von Steinhäusern auf, eine Mauer umschloss sie, eine Burg erschien und fiel in sich zusammen, wurde von einem größeren Dorf ersetzt, dann von einer Stadt aus Holz und Stein. Die Stadt wuchs, polierter Marmor und Glasfenster blinkten im Licht, bevor sie sich in eine moderne Großstadt aus Glas und Metall verwandelte.
    »Die Menschen haben ihre Städte immer an Flussufern und Meeresküsten gebaut.«
    Der Fluss mündete in einen Ozean. Die Sonne schoss über den Himmel, fast zu schnell, um ihr mit Blicken folgen zu können, während die Zeit verflog.
    »Wasser war ihre Straße …«
    Schiffe fuhren auf dem Wasser, zuerst Kanus, dann Ruderboote, dann große Segelschiffe und schließlich gewaltige Ozeandampfer und Supertanker.
    »… ihre Speisekammer …«
Eine Flotte Fischerboote zog riesige Netze aus dem Ozean.
    »… und ihr Untergang.«
    Der aufgewühlte Ozean hatte die Farbe eines Blutergusses angenommen und krachte in ein einsames Küstendorf. Er ließ Boote voll laufen, schwemmte Brücken weg und hinterließ eine Spur der Verwüstung.
    »Nichts kann der Macht des Wassers standhalten …«
    Eine gewaltige Wasserwand rollte durch die Straßen einer modernen Stadt, überflutete Häuser und spülte Autos weg.
    Plötzlich wurde Josh nach oben gerissen, die Erde wurde immer kleiner und die Stimme des Königs war nur noch ein Flüstern wie das Zischen der Brandung auf Sand.
    »Wasser hat Leben auf diese Erde gebracht und Wasser hätte um ein Haar alles Leben vernichtet.«
    Josh blickte hinunter auf den blauen Planeten. Das war die Welt, die er kannte. Er sah die Umrisse von Kontinenten und Ländern, die ausladende Fläche von Nord- und Südamerika, das geballte Afrika. Doch dann merkte er plötzlich, dass mit den Umrissen der Landmassen etwas nicht stimmte. Sie waren anders, als er sie vom Geografieunterricht in Erinnerung hatte. Sie kamen ihm größer vor, weniger klar umrissen. Der Golf von Mexiko sah kleiner aus, der Golf von Kalifornien fehlte ganz und die Karibik war eindeutig geschrumpft. Er konnte die unverwechselbare Form Italiens im Mittelmeerraum nicht finden und Irland und Großbritannien waren ein ungestalter Land-klumpen.
    Und während er hinunterschaute, begann sich das Wasser über das Land zu schieben, überflutete es, begrub es …
    Er fiel Richtung Wasser, ins Blau.
Und Gilgamesch blinzelte und sah weg.
Da erwachten die Zwillinge.

K APITEL S ECHSUNDFÜNFZIG
    F rancis, der Graf von Saint-Germain, drehte sich auf dem Fahrersitz um und sah Scathach über die Schulter hinweg an. »Und du siehst es wirklich nicht?«
    Die Schattenhafte beugte sich zwischen Saint-Germain und Johanna, die auf dem Beifahrersitz saß, nach vorn und blickte angestrengt durch die Windschutzscheibe. Direkt vor ihnen ragte die beschädigte Fassade der großen Kathedrale von Notre Dame auf. Die weltberühmten Wasserspeier, die die Vorderseite des Bauwerks geschmückt hatten, lagen als Schutthaufen auf dem Vorplatz. Wissenschaftler aus ganz Frankreich, Studenten und freiwillige Helfer liefen herum und versuchten, die abgesplitterten Steinbrocken wieder zusammenzusetzen. Alle größeren Stücke waren mit kleinen, nummerierten Aufklebern versehen.
    »Wonach genau soll ich schauen?«, fragte Scathach.
    Saint-Germain legte beide Hände auf das Lenkrad des schwarzen Renault und wies mit seinem spitzen Kinn auf die Mitte des Platzes. »Siehst du die schwach goldene Lichtsäule

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