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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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seiner Aura ein Wesen geschaffen. Es war nicht perfekt, aber es erfüllte seinen Zweck. Dee wusste, dass die Humani sich kaum noch richtig ansahen, und selbst wenn jemandem aufgefallen wäre, dass mit der Erscheinung des Mannes etwas nicht stimmte, hätte der- oder diejenige nur verlegen weggeschaut.
    »Ich bin beeindruckt«, sagte er. »Gehe ich richtig in der Annahme, dass du das Gedankengebilde aus der Ferne kontrollierst?«
    »Aus einer größeren Entfernung, als du dir vorstellen kannst«, erwiderte Cernunnos.
    »Ich war eigentlich zu dem Schluss gekommen, dass du keinerlei Magie beherrschst«, gab Dee zu und ging zu seinem Schreibtisch zurück. Die ausgefallene silberne Visitenkarte rauchte sacht vor sich hin; cremeweiße Wölkchen stiegen von ihr auf und wurden von dem Mann mit dem Hirschkopf auf der anderen Seite des Schreibtischs absorbiert.
    »Keine Magie, nur Archon-Technologie. Allerdings würdest du keinen Unterschied feststellen.«
    »Ich nehme an, du bist aus einem bestimmten Grund hier«, sagte Dee, »und nicht nur, um diese … Technologie zu demonstrieren.«
    Der Hirsch nickte mit einem strahlenden Lächeln. »Ich weiß, wo Flamel, Gilgamesch, Palamedes und die Zwillinge sind.«
    »In diesem Augenblick?«
    »In diesem Augenblick. Sie sind eine Stunde von hier entfernt.«
    »Sag mir, wo«, verlangte Dee und fügte dann noch ein »Bitte« hinzu.
    Der Archon hob die rechte Hand. Dee fiel auf, dass ein Finger zu viel daran war. »Meine Bedingungen sind immer noch die gleichen, Magier. Ich will Flamel, Gilgamesch und Palamedes lebendig. Und ich will Clarent.«
    »Einverstanden«, sagte Dee, ohne zu zögern. »Kannst du alles haben. Sag mir nur, wo sie sind.«
    »Und ich will Excalibur.«
    In dem Moment hätte der Magier der Kreatur alles versprochen. »So sei es. Ich lege es persönlich in deine Hände, sobald Flamel tot ist. Wer ist sonst noch bei ihm?«, fragte er aufgeregt.
    »Niemand.«
»Niemand? Und was ist mit den Gabriel-Hunden?«
»Das Absperrkommando und ihr Meister, der Dichter, sind verschwunden. Nur der Alchemyst, der Ritter und der König sind bei den Zwillingen.«
    »Wie hast du sie gefunden?«, fragte Dee. Er musste erneut zugeben, dass er beeindruckt war. »Ich habe überall gesucht.«
    Die Kreatur erhob sich und veränderte sich dabei wieder. Das Geweih zog sich in den Schädel zurück, und es formte sich ein Kopf mit einem Gesicht, das sich auf eine subtile, beunruhigende Art und Weise von dem vorherigen unterschied. »Ich bin zu ihrer metallenen Festung zurückgegangen und von dort aus dann einfach ihrem Geruch gefolgt.«
    »Du bist ihrem Geruch durch die Stadt gefolgt?« Dee fand das eine noch größere Heldentat, als das Gedankengebilde zu kontrollieren. Er musste sich ein Lächeln verkneifen, als vor seinem geistigen Auge plötzlich das Bild des Gehörnten Gottes auftauchte, der sich auf allen vieren durch den Verkehr schlängelte und einem Auto nachschnupperte.
    »Archon-Technologie. Es war mehr als einfach«, erwiderte das Gedankengebilde. »Wenn du mich jetzt begleiten willst, werde ich mich um ein Transportmittel für dich bemühen …«
    »Dein Gedankengebilde ist beeindruckend«, sagte der Magier, ohne eine Miene zu verziehen, »aber wenn du vorhast, dich unter die Humani zu mischen, musst du unbedingt noch an der Stimme arbeiten. Und an den Kleidern.«
    »Die Mühe kann ich mir sparen«, erwiderte die Kreatur. »Es wird bald keine Humani mehr geben.«

K APITEL Z WEIUNDSECHZIG
    P erenelle Flamel war enttäuscht.
    Sie saß zusammengekauert in dem Wachturm, in dem sie die Nacht verbracht hatte. Entgegen aller Vernunft hatte sie gehofft, dass eines der kleinen Segelboote in der Bucht plötzlich auf die Insel zuhalten würde und Scatty und Johanna an Land kommen würden.
    Doch im Laufe des Tages musste sie einsehen, dass sie nicht kommen würden.
    Perenelle zweifelte nicht daran, dass sie es versucht hatten, und wusste, dass nur etwas ganz Schreckliches sie abgehalten haben konnte. Aber sie ärgerte sich auch ein wenig über sich selbst, weil sie sich so große Hoffnungen gemacht hatte.
    »Ein Boot kommt!« , flüsterte de Ayala hinter ihrem linken Ohr.
    Sie fuhr zusammen. »Juan! Du hast mich fast zu Tode erschreckt!« Sie rutschte ans Geländer des Wachturms und empfand enorme Erleichterung – aber auch Schuldgefühle, weil sie an ihren Freunden gezweifelt hatte. Ein grausames Lächeln huschte über das Gesicht der Zauberin. Mit Johanna von Orléans und Scathach, der

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