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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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wirkt es irgendwie deprimierend.«
    Josh bemerkte ein Rudel hochbeiniger Hunde, die im Schatten unter der Hütte lagen. Es war dieselbe Rasse wie der große graubraune Hund, den sie draußen gesehen hatten, aber diese hier waren nicht ganz so groß, und ihr Fell war glanzlos und verfilzt. Rote Funken blitzten auf und er sah genauer hin. Hatten die Hunde rote Augen?
    Nicholas richtete sich auf. Er gähnte und reckte sich, während er sich umsah, dann murmelte er: »Warum all die Sicherheitsvorkehrungen, Palamedes? Wovor hast du Angst?«
    »Du hast ja keine Ahnung«, erwiderte Palamedes nur.
    »Dann kläre mich auf.« Nicholas rieb sich übers Gesicht, beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Wir sitzen schließlich im selben Boot.«
    »Oh nein«, widersprach Palamedes sofort. »Wir mögen dieselben Feinde haben, aber wir sitzen nicht im selbem Boot. Unsere Ziele sind sehr unterschiedlich.«
    »Inwiefern unterschiedlich?«, fragte Flamel. »Du kämpfst doch auch gegen die Dunklen Älteren.«
    »Nur wenn es sein muss. Ihr sucht zu verhindern, dass sie in diese Welt zurückkehren, wogegen ich und meine Waffenbrüder in die Schattenreiche gehen und die Menschen zurückholen, die dort gefangen sind.«
    Josh sah irritiert von Flamel zu Palamedes. »Welche Waffenbrüder?«, fragte er.
    Flamel holte tief Luft. »Ich glaube, Palamedes meint die Grünen Ritter.«
    Palamedes nickte. »Genau.«
    »Ich habe da Gerüchte gehört …«, murmelte der Alchemyst.
    »Die Gerüchte stimmen«, sagte Palamedes kurz angebunden. Er hielt neben der lang gestreckten Blechhütte und machte den Motor aus. »Seht zu, dass ihr in keines der Schlaglöcher tretet«, riet er, als er seine Tür öffnete. »Ihr wollt nicht wissen, was darin haust.«
    Sophie stieg als Erste aus. Sie blinzelte und musste selbst hinter der Sonnenbrille die Augen zusammenkneifen, so hell empfand sie die Spätnachmittagssonne noch. Sie hatte das Gefühl, Sand in den Augen zu haben, und spürte ein Kratzen im Hals. Sie fragte sich, ob bei ihr wohl eine Erkältung im Anmarsch war.
    Obwohl sie angestrengt versucht hatte, nicht über Palamedes nachzudenken, waren einige der Erinnerungen der Hexe in ihre eingesickert, sodass sie automatisch einiges über ihn wusste. Er war ein Unsterblicher der menschlichen Art, der die besondere Gabe besaß, sich frei in den Schattenreichen zu bewegen, ohne ihrem Einfluss zu unterliegen. Nur wenige Menschen kehrten nach Hause zurück, wenn sie die von den Erstgewesenen geschaffenen künstlichen Welten einmal betreten hatten. Die Geschichte der Menschheit, sowohl die frühe als auch die moderne, wimmelte von Leuten, die einfach verschwunden waren. Die wenigen, die irgendwie zurückgekommen oder zurückgebracht worden waren, stellten oft fest, dass auf der Erde Hunderte von Jahren vergangen waren, obwohl sie nur wenige Nächte in den Schattenreichen verbracht hatten. Von den Zurückgekehrten waren viele verrückt oder überzeugt, dass das Schattenreich die richtige Welt sei und diese Erde nur ein Traum. Für den Rest ihres Lebens hatten sie dann nur noch einen Wunsch: zurückzukehren in das, was sie für die richtige Welt hielten.
    »Du denkst wieder.« Josh zupfte Sophie am Ellbogen, um sie abzulenken.
    Sie lächelte. »Ich denke immer.«
    »Ich wollte sagen, du denkst an Sachen, an die du nicht denken solltest. An das Zeug von der Hexe.«
    »Woher weißt du?«
    Josh wurde ernst. »Für einen Augenblick, nur für einen kurzen Augenblick leuchten deine Pupillen dann silbern. Es macht mir Angst.«
    Sophie überlief es kalt und sie verschränkte die Arme vor der Brust. Sie betrachtete die Mauern aus Autowracks rings um die mit Rost gesprenkelte Hütte. »Ziemlich trostlos, oder? Ich habe gedacht, alle Erstgewesenen und Unsterblichen würden in Palästen wohnen.«
    Josh drehte sich einmal um seine eigene Achse, und als er seine Schwester wieder ansah, hatte er ein breites Grinsen auf dem Gesicht. »Ich finde es irgendwie cool. Es ist wie eine Burg aus Metall. Und unheimlich sicher scheint sie auch zu sein. Du kommst nicht einmal bis ans Tor, ohne dass du die Wachen alarmierst.«
    »Ich habe ein paar Mal gesehen, wie sich etwas bewegt hat, als wir durch den Irrgarten gefahren sind«, sagte Sophie.
    Josh nickte. »Palamedes hat mir erzählt, dass die Häuser in den Straßen ringsherum leer stehen. Sie gehören alle ihm. Es sollen irgendwelche Larvae und Lemuren darin wohnen.«
    »Wächter.«
    »Und ich habe einen riesigen Hund gesehen

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