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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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wieder dem dunklen Wageninneren zu. »Ich wusste nicht, dass es eine Akte über mich gibt.«
    Leder quietschte, als Bastet ihre Haltung veränderte. »Wir haben über jeden unsterblichen und sterblichen Humani, der in unseren Diensten steht, eine Akte. Deine ist zufällig dicker als alle anderen zusammengenommen.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt.«
    »Dazu gibt es keinen Grund. Sie ist, wie ich gesagt habe, eine Litanei von Fehlschlägen.«
    »Es enttäuscht mich, dass du es so siehst«, erwiderte Dee leise. »Zum Glück unterstehe ich nicht dir. Ich unterstehe einer höheren Autorität«, fügte er hinzu, immer noch mit diesem Lächeln auf seinem Gesicht.
    Bastet fauchte wie eine Katze, die am Schwanz gezogen wird.
    »Doch genug von diesen Nettigkeiten«, fuhr der Magier fort. Er rieb die Hände aneinander. »Was führt dich nach London? Ich dachte, du wärst nach unserem Abenteuer in Mill Valley in dein Haus in Bel Air zurückgekehrt?«
    »Heute Vormittag hat jemand aus meiner Vergangenheit mit mir Kontakt aufgenommen.« Bastets Stimme war ein leises, wütendes Grollen. »Jemand, den ich längst für tot gehalten hatte, mit dem ich nie mehr ein Wort wechseln wollte.«
    »Ich bin mir nicht sicher, was das mit mir zu tun hat …«, begann Dee.
    »Mars Ultor hat Kontakt mit mir aufgenommen.«
    Dee straffte die Schultern. Jetzt da seine Augen sich an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, erkannte er Bastets Katzenkopf, der sich vor dem helleren Rechteck des Fensters dunkel abzeichnete. »Mars hat mit dir gesprochen?«
    »Zum ersten Mal seit Jahrhunderten. Und er hat mich gebeten, dir zu helfen.«
    Dee nickte. Er hatte die Katakomben verlassen, ohne dass Mars auf sein Angebot, die Zwillinge nach Paris zurückzubringen und Sophie zu zwingen, den Fluch zu lösen, reagiert hatte.
    Wieder raschelte Stoff und der Katzengeruch der Göttin wurde intensiver. »Stimmt es?«, fragte sie so dicht an seinem Gesicht, dass er vor ihrem stinkenden Atem zurückwich.
    Dee wandte sich erneut ab und blinzelte Tränen aus seinen Augen. »Stimmt …« Er hustete. »Stimmt was?«
    »Kannst du ihn erlösen? Die Hexe hat ihn verflucht und sie wird den Fluch nicht lösen.«
    Einer der Gründe, weshalb der Magier am mörderischen Hof von Königin Elizabeth und noch Jahrhunderte danach überlebt hatte, war, dass er nie etwas versprach, das er nicht halten konnte, und nie eine Drohung aussprach, die er im Fall des Falles nicht wahr gemacht hätte. Er nahm sich einen Augenblick Zeit, um sich seine Antwort zu überlegen, und achtete darauf, dass seine Miene nichts verriet. Es war zwar dunkel im hinteren Teil des Wagens, aber er wusste, dass das für die Katzengöttin keine Rolle spielte. Sie sah im Dunkeln wunderbar. »Die Hexe hat ihr gesamtes Wissen auf das Mädchen Sophie übertragen, von der wir inzwischen wissen, dass sie zu dem legendären Zwillingspaar gehört. Das Mädchen hat sogar zugegeben, dass sie weiß, wie der Fluch zu lösen ist. Doch als Mars sie gebeten hat – sie angefleht hat, es zu tun, hat sie abgelehnt. Ich brauche sie nur mit einem guten Grund zu konfrontieren, weshalb sie das nächste Mal, wenn wir fragen, nicht ablehnen kann.« Ein grausames Lächeln spielte um Dees Lippen. »Ich kann sehr überzeugend sein.«
    Bastet grunzte.
    »Du klingst nicht sehr glücklich. Ich hätte gedacht, du wärst außer dir vor Freude, jemanden wie Mars in deinen Reihen zu haben.«
    Bastet lachte; ein hässliches Geräusch. »Du weißt nichts über Mars Ultor, den Rächer, stimmt’s?«
    Dee zögerte kurz, bevor er antwortete. »Ich kenne einige der Mythen«, gab er schließlich zu.
    »Er war einmal ein Held. Dann wurde er zum Monster.« Bastet sprach langsam und betont. »Eine Naturgewalt, unzähmbar, unberechenbar und über alle Maßen mordlüstern.«
    »Du scheinst ihn nicht sehr zu mögen.«
    »Ihn mögen? Ich liebe ihn. Und genau deshalb will ich nicht, dass er wieder in diese Welt kommt.«
    Dee schüttelte verwirrt den Kopf. »Ich habe gedacht, wir brauchen Mars in der bevorstehenden Schlacht.«
    »Wir laufen Gefahr, dass er in seiner Wut diese Welt und sämtliche angrenzenden Schattenreiche zerstört … Und dann wird entweder ein Humaniheld oder ein Krieger des Älteren Geschlechts gezwungen sein, ihn endgültig zu vernichten. In den Katakomben weiß ich wenigstens, wo er ist und dass er in Sicherheit ist.«
    Dee versuchte zu begreifen, was er da eben gehört hatte. »Wie kannst du behaupten, du liebst ihn, und doch wollen, dass er

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