Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
Vom Netzwerk:
dick seine Handgelenke und Knöchel waren – sichere Zeichen dafür, dass er Kampfsportler war. Mit weichen, fließenden Bewegungen kratzte er die alte Farbe vom Holz.
    »Sag mir, was mit meiner Schwester passiert ist.«
    Sophie drehte sich zu Aoife um und legte die Trauben auf den Teller zurück. »Ich kann dir nur das sagen, was Nicholas Flamel mir und Josh gestern erzählt hat, und er wiederum weiß es von Saint-Germain. Scathach und Johanna von Orléans machten sich bereit, von Paris aus zum Mount Tamalpais zu springen, um Perenelle zu retten, die auf Alcatraz festgehalten wurde …«
    Aoife hob die Hand. »Was hat Johanna von Orléans mit der ganzen Sache zu tun?«
    »Sie ist mit Saint-Germain verheiratet.« Sophie musste grinsen, als sie Aoifes überraschten Gesichtsausdruck sah. »Du hast das nicht gewusst? Ich glaube, es ist noch nicht solange her, dass sie geheiratet haben.«
    »Johanna von Orléans und Saint-Germain?«, murmelte Aoife kopfschüttelnd. »Hast du das gehört?«, fragte sie, ohne die Stimme zu heben.
    »Ich dachte, du wüsstest es«, erwiderte Niten, und obwohl er fast im Flüsterton sprach, war er deutlich zu verstehen. Er fuhr fort, die abblätternde Farbe in langen Streifen von der Bootswand abzuziehen.
    »Woher denn?«, blaffte Aoife. »Mir sagt doch keiner was.« Sie drehte sich auf ihrem Stuhl um und sah Niten an. »Warum hast du es mir nicht gesagt?«
    »Du hast den Franzosen nie gemocht, und ich wusste, du würdest die Französin noch weniger mögen, weil deine Schwester sie mit ihrem Blut unsterblich gemacht hat.«
    »Das hat sie getan?« Aoife war sichtlich schockiert. »In Johannas Adern fließt das Blut meiner Schwester?«
    »Du kennst die Geschichte nicht?«, fragte Sophie erstaunt.
    Aoife schüttelte den Kopf. »Nein. Wie ist das passiert?«
    »Johanna war zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt worden. Scathach ist ganz allein in die Stadt geritten und hat sie gerettet, aber Johanna wurde auf der Flucht verletzt. Die einzige Möglichkeit, ihr Leben zu retten, bestand in einer Bluttransfusion«, erklärte Sophie.
    Aoife beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie und verschränkte die langen weißen Finger ineinander. »Erzähl mir, was mit meiner Schwester passiert ist.«
    »Viel mehr weiß ich nicht«, bekannte Sophie. »Sie wollten offenbar das Krafttor vor Notre Dame benutzen, doch jemand hat daran herummanipuliert. Saint-Germain hat Spuren von Mammutstaub an der Stelle gefunden. Flamel glaubt, dass Machiavelli dahintersteckt. Anstatt heute auf Mount Tamalpais anzukommen, scheinen sie irgendwo in der Vergangenheit gelandet zu sein.«
    »Wie weit zurück in der Vergangenheit?«
    »Flamel und Saint-Germain gehen vom Pleistozän aus, wegen der Mammutknochen. Das wäre dann irgendwann in einem Zeitraum von vor 1,8 Millionen Jahren bis vor gerade mal etwas über elftausend Jahren.«
    Verblüfft stellte Sophie fest, dass Aoife sichtlich erleichtert reagierte. »Dann ist es ja nicht so schlimm. Wenn nichts weiter passiert ist, können wir sie zurückholen.«
    »Wie denn?«
    »Es gibt Möglichkeiten.« Aoife blickte hinüber zu Niten. »Vielleicht sollten wir mal mit dem Alchemysten und seiner Frau sprechen und hören, ob sie weitere Informationen haben. Weißt du, wo sie sind?«
    »Ja«, sagte Niten, ohne seine Arbeit zu unterbrechen.
    »Magst du es mir verraten?« Sophie hörte deutlich den Ärger aus Aoifes Stimme.
    Der schlanke Mann wies mit dem Kinn zum Ufer und Sophie und Aoife sahen in einer dicken Staubwolke einen roten Thunderbird aufs Dock brausen. »Gleich da drüben.«

KAPITEL EINUNDZWANZIG
    D as lange Haar zu einem Pferdeschwanz straff zurückgebunden, eine fleckige Dodgers-Baseballmütze auf dem Kopf, auf der Nase eine Brille mit dicken Gläsern, die seine Augen riesig erscheinen ließen, und mit Kleidern, die ihm mindestens zwei Nummern zu groß waren, schlurfte der Graf von Saint-Germain unerkannt durch die Ankunftshalle des Londoner Flughafens Heathrow. Als er hinaustrat in die kühle feuchte Abendluft, zog er sein Handy aus der Tasche.
    Eine Nachricht war eingegangen. Mit unterdrückter Nummer. Ebene 3, Stellplatz 243, mehr stand da nicht.
    Er drehte sich um, ging ins Parkhaus und nahm die Treppe zur 3. Ebene hinauf. Oben angekommen suchte er gerade nach der angegebenen Stellplatznummer, als sich eine dunkle Gestalt aus den Schatten löste und neben ihm herging. »Brauchen Sie ein Taxi, Sir?«
    »Palamedes«, flüsterte Saint-Germain, »mach so etwas

Weitere Kostenlose Bücher