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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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fiel es ihr schwer, sich zu konzentrieren. »Du willst, dass ich dir meine Aura gebe?«
    »Ja, nur ein wenig …«
    »Wie … warum?« Sophie machte keine Anstalten, die ausgestreckte Hand der Zauberin zu ergreifen.
    »Du bist Silber, Sophie, und unendlich mächtig«, erklärte Perenelle. »Du wirst jetzt deine Hand in meine legen. Ich hole mir etwas von der Kraft deiner Aura, um meine damit aufzufüllen, während ich einen Teil meiner Lebenskraft auf meinen Mann übertrage. Ich könnte es wahrscheinlich auch ohne eure Hilfe tun, aber es besteht die Gefahr, dass meine Aura mich überwältigt und es zu einer Spontanverbrennung kommt. Mit deiner Unterstürzung und der von Tsagaglalal bin ich auf der sicheren Seite.«
    »Tu es, Sophie«, drängte Tsagaglalal sehr leise. »Es ist zum Besten.«
    »Was wirst du machen?« Sophie war immer noch misstrauisch.
    »Nicholas in meine Aura hüllen.«
    Sophie versuchte, sich zu konzentrieren. Sie musste daran denken, wie die Hexe von Endor sie in Luft eingehüllt hatte. Obwohl ihr der Gedanke noch nie zuvor gekommen war, erkannte sie jetzt, dass es mehr gewesen sein musste als Luft. Zephaniah hatte Sophie in ihre Aura gehüllt und nicht nur einen Teil ihrer Kräfte, sondern auch ihr Wissen und ihre Erinnerungen auf sie übertragen.
    »Wir haben nicht viel Zeit, Sophie«, drängte Perenelle. Sie konnte ihren Ärger nicht ganz verbergen. »Ich kann das nicht alleine.«
    Tsagaglalal war ganz ruhig. »Nicholas stirbt, Sophie.«
    Obwohl es Sophie immer noch widerstrebte, streckte sie die rechte Hand aus, und Perenelle ergriff sie. Ihr Händedruck war kräftig und sie hatte Schwielen an den Fingern und auf der Handfläche.
    Sofort überrollte Sophie eine Welle von Erinnerungen, von denen sie wusste, dass es nicht ihre eigenen waren. Jetzt war ihr auch klar, dass sie Perenelle aus diesem Grund nicht in ihre Aura eindringen lassen wollte. Nach den Ereignissen der letzten Tage traute Sophie der Zauberin nicht mehr vollkommen. Einerseits hätte sie gerne noch eine ganze Menge mehr über Perenelle erfahren. Andererseits hatte die Hexe bestimmte Erinnerungen, Gedanken und Vorstellungen auf sie übertragen, von denen die Unsterbliche nichts zu erfahren brauchte. Einen wirklichen Grund, sie nicht alles wissen zu lassen, gab es nicht. Doch wenn die Ereignisse der letzten Tage Sophie irgendetwas gelehrt hatten, dann dies, dass sie ihren Instinkten folgen sollte.
    »Der Skarabäus, Tsagaglalal«, bat Perenelle.
    Sophie drehte sich um und sah, wie Tante Agnes den unwahrscheinlich detailgetreu gearbeiteten Käfer vom Regal nahm und ihn mit beiden Händen umschloss. In dem Augenblick, in dem sie ihn berührte, begann er, in einem warmen grünen Licht zu leuchten. Tsagaglalals schimmernde weiße Aura war von leuchtend jadegrünen Fäden durchzogen. Der Skarabäus pulsierte dunkelgrün und plötzlich fielen alle Spuren des Alters von der Greisin ab und sie war wieder jung und ausgesprochen hübsch. Der Käfer pulsierte erneut und Tsagaglalal wurde wieder zu der Person, die Sophie als Tante Agnes kannte.
    Sophie betrachtete die Frau und erinnerte sich …
    … an Tsagaglalal, die an einem Tisch mit Schachbrettmuster einem Mann gegenübersitzt. Der Mann trägt über der Hälfte seines Gesichts eine goldene Maske … nur dass es keine Maske ist. Seine Haut härtet langsam aus und wird zu Gold. Er hat beide Hände – eine aus Fleisch und Blut, die andere aus Gold – um den Skarabäus gelegt. Vorsichtig übergibt er ihn Tsagaglalal und schließt ihre Finger darüber. »Du bist Tsagaglalal.« Seine Stimme ist ein tiefes Grollen. »Die Wächterin. Jetzt und immerdar. Die Zukunft der Humani liegt hier in deinen Händen. Pass gut darauf auf.«
    Sophie blinzelte und sah …
    … Tsagaglalal, die vor zwei fast genau gleich aussehenden Mädchen mit rotem Haar und grünen Augen steht, Aoife und Scathach. Die Mädchen tragen die typische Kleidung der Prärie-Indianer aus besticktem Hirschleder. Hinter ihnen steigt von einem riesigen Schlachtfeld Rauch auf. Der Boden ist übersät mit Kreaturen, die weder Mensch noch Tier sind, sondern irgendetwas dazwischen. Eines der Mädchen, die Kleinere der beiden Schwestern mit Sommersprossen auf der Nase, tritt vor. Die Frau, die von den Stammesmitgliedern »die Wächterin« genannt wird, übergibt ihr den Skarabäus. Danach dreht sich das Mädchen um und reckt die Hände mit dem Skarabäus hoch in die Luft. Und die versammelte Armee brüllt ihren Namen: »Scathach!«
    Das

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