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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Lotusblüten in den Beeten und zerfledderte sie. Er ließ sich vor Aten auf ein Knie nieder und senkte den Kopf. »Ich war dabei, als du gegen die Erstgewesenen und die Archonen gekämpft hast. Ich habe zusammen mit dir Erdenfürsten in die Flucht geschlagen. Du herrschst über ein Reich, das sich von Horizont zu Horizont erstreckt, von Pol zu Pol. Nur ein Dummkopf würde dich für einen Feigling oder schwach halten.«
    »Dann sei kein Dummkopf!« Aten beugte sich zu seinem Bruder hinunter, fasste seine kräftige Schulter und zog ihn auf die Füße. Die Pupillen in seinen flachen gelben Augen verengten sich; aus kreisrunden Punkten wurden schmale Striche. »Was du nicht erwähnt hast, war, dass all dies vor langer Zeit geschah. Ich bin seit achthundert Jahren in keine Schlacht mehr geritten.«
    »Warum sollten wir kämpfen? Wir haben schließlich die Anpu, die das für uns übernehmen können.« Anubis zitterte leicht, obwohl er bemüht war, sich nichts anmerken zu lassen. In seinen Augen stand allerdings die nackte Angst.
    »Du glaubst wohl, das Leben hier hätte mich milder gestimmt«, fuhr Aten fort, als hätte er ihn nicht gehört. »Du glaubst wohl, der Wandel hätte mich geschwächt.« Bei diesen Worten legte sich seine Hand fester um die Schulter des Bruders, die Finger drückten auf die Nerven und zwangen Anubis wieder auf die Knie. »Und ein weichherziger, schwacher Herrscher könnte leicht vom Thron gestoßen und durch einen stärkeren ersetzt werden. Durch jemanden wie dich. Aber du vergisst, Bruder, dass ich so viele Spione in der Stadt habe wie Blumen auf dem Dach hier. Ich weiß, was du gesagt hast, und ich weiß um das Komplott, das du geschmiedet hast.« Aten ballte die Faust um ein Stück Kettenhemd, schleifte seinen Bruder über den mit Quarzkristallen bestreuten Weg zurück zu der niederen Umfassungsmauer und drückte seinen Brustkorb dagegen. »Schau hinunter«, zischte er. »Was siehst du?«
    »Nichts …«
    »Nichts? Dann bist du blind. Schau genauer hin.«
    »Ich sehe Menschen, die aus dieser Entfernung winzig erscheinen. Unbedeutende Menschen.«
    »Unbedeutende Menschen, ja. Aber es ist mein Volk, sie sind meine Untertanen. Nicht deine. Niemals deine.« Aten zog seinen Bruder weiter über die Brüstung hinaus. »Wenn du meine Entscheidungen noch einmal infrage stellst, bringe ich dich um. Wenn ich herausbekomme, dass du eine Verschwörung gegen mich anzettelst, bringe ich dich um. Wenn du dich in der Öffentlichkeit noch einmal negativ über mich oder meine Königin äußerst, bringe ich dich um. Hast du mich verstanden?«
    Anubis nickte. »Du bringst mich um«, murmelte er.
    Aten stieß seinen Bruder von sich. Anubis landete in einem Beet mit reinweißen Lotusblüten. Ihr Duft erregte Übelkeit. »Du bist mein Bruder, und auch wenn es dich überraschen mag: Ich liebe dich. Das ist der einzige Grund, weshalb du diesen Tag überlebt hast. Und jetzt schaff mir den Mann mit der Hakenhand herbei.«

KAPITEL SECHSUNDZWANZIG
    D ie beiden Jungs mit den fettigen Haaren lehnten an der Mauer des Esmiol-Gebäudes in San Francisco und beobachteten den großen stämmigen Mann, der aus der schmalen Seitenstraße gegenüber torkelte und sich erst einmal sammeln musste, bevor er sich nach links wenden und den Broadway hinuntergehen konnte. Normalerweise mieden sie große Männer. Oder junge, die fit und gesund aussahen. Sie raubten lieber Frauen, alte Männer oder Kinder aus. Doch bei jemandem, der möglicherweise betrunken war, machten sie eine Ausnahme. Betrunkene waren leichte Beute. Ohne sich anzuschauen, stießen sie sich von der Mauer ab und passten ihre Schritte dem Mann auf der anderen Straßenseite an.
    »Siehst du, wie der geht? Er ist an der Hüfte operiert worden«, bemerkte Larry. Er war ungewöhnlich mager und hatte ein Spinnennetz-Tattoo auf dem Ohr. »Meine Oma geht auch so.«
    »Oder er hat ein neues Knie bekommen«, vermutete sein Freund Mo. Mo war stämmig und muskulös, hatte den breiten Brustkasten eines Bodybuilders und eine schmale Taille. Anstelle eines Ohrrings trug er eine vergoldete Rasierklinge im rechten Ohr. »Er kann die Beine nicht mehr durchbiegen. Schau dir mal an, wie groß der ist. Der hat früher bestimmt Football gespielt. Und dabei hat er sich wahrscheinlich die Knie kaputt gemacht.« Als er grinste, sah man seine schlechten Zähne. »Das heißt, dass er auch nicht rennen kann.«
    Larry und Mo gingen schneller. Es gefiel ihnen, wenn die Leute wegschauten oder ihnen

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