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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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praktisch sein Schnellimbiss.«
    … ein heftiges Zittern, Knochen knackten und Muskeln wurden in die Länge gezogen, die Haut dehnte sich – und er war vier Meter lang …
    Alle sieben Köpfe wandten sich den fünf Menschen zu, vierzehn durch und durch schwarze Augen blickten sie ohne zu blinzeln an. Dann warf der Lotan sich nach vorn. Eine rasche, fast schockierend schnelle Bewegung und er war nur noch halb so weit von ihnen entfernt wie zuvor.
    »Lauft!«, brüllte Billy.
    »Nein!«, keuchte Dee.
    Entsetzt beobachtete Josh, wie die Kreatur heftig krampfte und plötzlich acht Meter lang war, fast so lang wie eine der Kabelstraßenbahnen, die in der Stadt auf der anderen Seite der Bucht fuhren.
    »Wie groß wird das Ding denn noch?«, fragte Billy.
    »Verlangsamen wir den Prozess ein bisschen.« Virginia zog ihre Flöte heraus und hielt sie an die Lippen, während sie mit der anderen Hand weiter den Magier stützte. Der Ton war so hoch, dass menschliche Ohren lediglich ein leichtes Zittern der Luft wahrnahmen. Drei Möwen stürzten vom Himmel und fielen ins Wasser, doch der Lotan blieb unbeeindruckt. Er kroch näher, riss alle sieben Mäuler auf und ließ jeweils mehrere Reihen scharfer Zähne sehen. Zähe stinkende Speichelfäden tropften auf die Felsen.
    Dees Lachen klang wie ein Husten. Als er sprach, kam nicht mehr als ein heiseres Flüstern heraus. »Er ist taub. Deine Zauberflöte nützt dir nichts.«
    »Das habe ich bereits gemerkt«, murmelte Virginia.
    Die grüne Haut des Lotans veränderte ihre Farbe. Rote und schwarze Wellen überliefen seinen Körper. Dann floss alle Farbe unvermittelt in seine Köpfe und jeder nahm einen anderen Rotton an. Nur der Kopf in der Mitte, der inzwischen fast doppelt so groß war wie die anderen, färbte sich pechschwarz.
    Josh machte die Fäuste auf und zu. Die goldenen Aura-Handschuhe überzogen seine Hände, wurden dann länger und bedeckten bald auch seine Arme.
    Die sieben Köpfe des Lotans wandten sich ihm augenblicklich zu.
    »Josh«, begann Machiavelli leise, ohne den Blick von dem Lotan zu nehmen, »ich schlage vor, du hörst sofort damit auf, egal was du tust. Und ich meine sofort !«
    »Ich habe mich mit meiner Aura geschützt«, verteidigte sich Josh.
    Dee schüttelte die Hände von Virginia und Billy ab. Ein bisschen Farbe war in sein aschfahles Gesicht zurückgekehrt, doch er hatte immer noch dunkle Ringe um die Augen und hielt sich die geschwollene linke Hand. Er trat auf die Kreatur zu, die sofort die Hälse zurückbog, als wollte sie gleich angreifen. Dann blähte sie mit einem schmatzenden Geräusch sämtliche Nasenflügel auf und sieben Zungen schmeckten die Luft. Dee drehte der Kreatur den Rücken zu. »Der Lotan ernährt sich von mehr als Fleisch. Er ähnelt einem Vampir: Er saugt jedem Lebewesen die Aura weg.« Der Doktor blickte Machiavelli an. »Bist du mutig genug, den Arm auszustrecken?«
    »Mutig genug vielleicht schon, aber nicht so dumm«, erwiderte Machiavelli, den Blick weiterhin fest auf die Kreatur gerichtet.
    Billy streckte sofort den linken Arm aus und die Luft war erfüllt von seinem erdigen Geruch nach rotem Chili. Ein lilaroter Schleier legte sich um Billys Hand.
    Wieder überlief den Lotan ein Schauer. Alle Köpfe wandten sich Billy zu, sieben Zungen zuckten hin und her. Billy stöhnte plötzlich und stolperte vorwärts, als seine Aura sich zu kringeln begann und von seinem Arm weg auf die Kreatur zufloss. Die gelben Zungen leckten die hauchzarten roten Rauchkringel aus der Luft auf.
    »Hör auf«, befahl Machiavelli.
    Billy versuchte, seinen Arm zu senken. »Ich kann nicht«, keuchte er. Seine Aura war dunkler geworden. Die auf die Echse zutreibenden Fetzen waren deutlich sichtbar. Die Venen an Billys Handrücken traten hervor. Er zog zischend die Luft durch die Zähne ein vor Schmerz, als seine Fingernägel sich zuerst rot, dann lila, dann schwarz färbten. Es knackte kurz, dann fielen sie ab.
    Sofort stellte Josh sich vor Billy und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Billy ächzte überrascht. Josh packte ihn an seinem T-Shirt und zwang ihn mit einem Standing-Leg-Sweep, den er im Taekwondo gelernt hatte, auf die Knie. Der Unsterbliche krachte schwer auf die Steine und im selben Augenblick erlosch seine Aura.
    »Oh Mann, das hat wehgetan. Ich glaube, meine Kniescheibe ist im Eimer«, ächzte Billy. Er streckte die Hand aus und Josh zog ihn auf die Beine. »Hätte nie gedacht, dass ich mal jemandem dafür danke, dass er mir

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