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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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wehgetan hat, aber: Danke! Ich bin dir was schuldig – und ich vergesse meine Schulden nie.« Er streckte die Finger seiner linken Hand. Die Haut war blass, durchzogen von Venen und geplatzten Äderchen, und aus den ovalen Flächen, die eben noch von seinen Fingernägeln bedeckt gewesen waren, trat eine durchsichtige Flüssigkeit. »Das brennt vielleicht!«
    »Das war absolut bescheuert«, schimpfte Virginia.
    Billy grinste. »Bescheuert ist mein zweiter Vorname.«
    »Ist das die Bestie, die du auf die Stadt loslassen willst?«, fragte Machiavelli leise. »Ein Menschenfleischfresser und Auratrinker?«
    »Die erste von vielen weiteren Bestien.« Dee lachte, doch das Lachen endete in einem gurgelnden Husten. Er krümmte sich. »Lass ihn durch die Straßen ziehen und sich eine Weile gütlich tun. Du hast die Zaubersprüche. Weck die Monster in den Zellen und schicke sie ebenfalls in die Stadt.«
    »Und was dann?«, fragte Machiavelli.
    »Unsere Arbeit hier ist erledigt.« Dee breitete die Arme weit aus. »Wir haben getan, was uns von unseren jeweiligen Meistern aufgetragen wurde. Du kannst mit dem nächsten Flugzeug nach Paris zurückkehren … Na ja, vielleicht nicht mit dem nächsten. Ich fürchte, der Flugbetrieb wird bald eingestellt.« Er wies mit dem Kinn zum Zellenblock. »Ich hab da drin ein paar Wyvern gesehen. Vielleicht solltest du die zum Flughafen schicken.« Wieder lachte er.
    »Und was ist mit dir, Doktor?«, fragte Machiavelli. »Was geschieht mit dir, wenn die Älteren zurückkehren?«
    »Das lass nur meine Sorge sein.«
    »Ich wüsste es aber gerne.« Die Stimme des Italieners war eisig. Sein Lächeln stieg nicht bis hinauf zu den Augen. »Das hier betrifft uns beide.«
    Dee verschränkte die Arme vor der Brust und der riesige Lotan kroch näher zu ihm heran. Die langen Zungen zuckten Dees Rücken hinauf und hinunter und verstrubbelten sein Haar. Geistesabwesend schob er sie weg. »Ich überlege noch, welche Möglichkeiten ich habe«, antwortete er schließlich. »Aber lass uns zuerst das kleine Monster hier auf den Weg schicken …«
    »Nein«, sagten Billy und Machiavelli wie aus einem Mund.
    »Nein?« Dee blickte sie verblüfft an. »Ah, ich verstehe. Ihr wollt zuerst noch ein paar von den anderen Kreaturen wecken und sie dann alle zusammen losschicken?« Er nickte. »Wir könnten sie an unterschiedlichen Stellen an Land bringen, ein Angriff von mehreren Seiten.«
    Billy the Kid schüttelte den Kopf. »Wir dachten …«
    »Du sollst dich doch nicht anstrengen«, witzelte Dee.
    Billys Miene wurde hart. »Mit deiner großen Klappe handelst du dir noch mal gewaltigen Ärger ein.«
    »Vielleicht«, sagte Dee. »Aber nicht durch dich.«
    »Es reicht!«, brüllte Machiavelli. »Was mein impulsiver junger Freund sagen will, ist Folgendes: Wir haben beschlossen, die Monster nicht auf die Stadt loszulassen.«
    Dee blinzelte überrascht.
    »Es wäre nicht recht«, sagte Billy.
    »Nicht recht ?« Der Magier begann zu lachen. »Soll das ein Witz sein?« Er schaute Virginia an. »Es ist ein Witz, nicht wahr?«
    Virginia schüttelte leicht den Kopf. »Ich glaube nicht.« Noch während sie es sagte, entfernte sie sich langsam von Billy und dem unsterblichen Italiener.
    Billy drehte sich so, dass er sowohl Dee als auch Virginia im Blick hatte.
    »Warum tust du das, John?«, fragte Machiavelli. »Es bringt dir nichts ein.«
    »Ich gewinne Zeit, Niccolò«, antwortete Dee. »Unsere Meister des Älteren Geschlechts erwarten, dass wir die Monster auf die Stadt loslassen, und wir dürfen sie nicht enttäuschen.«
    »Sonst könnten sie kommen und nachschauen, was los ist«, sagte Machiavelli gedehnt. »Und dich hier finden.«
    »Du sagst es«, bestätigte Dee. »Deshalb sollen sie die Stadt von ihren Schattenreichen aus beobachten. Sie sollen sich die Hände reiben und an der Zerstörung freuen.«
    »Dann ist es also ein Ablenkungsmanöver?«, schnaubte Billy the Kid. »Lediglich ein Ablenkungsmanöver?«
    Dee grinste. »Wie der Kartentrick eines Zauberers. Sie werden sich auf die Stadt konzentrieren und mich hier in Ruhe lassen.«
    »Warum? Was hast du vor, John?«, fragte Niccolò.
    »Das geht dich nichts an.«
    Machiavelli klopfte auf die Tasche seines Jacketts. Papier raschelte. »Ich habe die Zaubersprüche, mit denen die Kreaturen aufgeweckt werden können. Ich werde sie nicht wecken. Vielmehr werde ich mit den Flamels Kontakt aufnehmen und sie vor dem, was über die Bucht kommt, warnen. Wir wissen beide, wie

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