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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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In ihren Augen schwammen Tränen, und ihre Kehle fühlte sich an, als hätte sie herumgebrüllt. Sie hatte hundert Fragen, aber keine Antworten. Selbst das Wissen der Hexe von Endor half nicht weiter. Die wusste auch nicht, wie Abraham das alles hatte voraussehen können.
    Als Sophie in die Runde blickte, fiel ihr sofort auf, dass niemand sprach. Einige hatten ihren Text gelesen, andere konzentrierten sich noch auf ihre Tafel. Den Reaktionen nach zu urteilen, hatten alle sehr persönliche Nachrichten erhalten, und das von einem Mann – nein, Abraham war gewiss mehr als einfach ein Mann –, der vor zehntausend Jahren gelebt hatte.
    Hel weinte. Schwarze Tränen tropften auf die grüne Tafel und brannten sich in den Stein. Es zischte und grauer Rauch stieg zum Himmel auf. Sie hob die Tafel an ihre Lippen und küsste sie. Für einen Augenblick lösten sich ihre tierischen Züge auf, und man sah sie, wie sie früher gewesen war: jung und sehr hübsch.
    Perenelle legte ihre grüne Tafel auf den Tisch und bedeckte sie mit den Händen. Sie blickte zu Sophie hinüber und nickte. Tränen ließen ihre Augen größer erscheinen. Ihre Miene war unaussprechlich traurig.
    Prometheus und Mars blickten gleichzeitig von ihren Tafeln auf. Wortlos reichten sie sich über den Tisch hinweg die Hände.
    Nitens Gesicht war eine unergründliche Maske, doch Sophie bemerkte, dass sein Zeigefinger über dem Stein unaufhörlich kreisende Bewegungen ausführte, als schriebe er die Zahl Acht.
    Odin steckte die Tafel ein. Dann streckte er die Hand aus und tätschelte den Arm seiner Nichte. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr, das ein Lächeln bei ihr auslöste.
    Das Gesicht von Black Hawk war ausdruckslos, aber er klopfte mit den Fingern einen ungleichmäßigen Takt auf die Rückseite der Smaragdtafel.
    Nicholas Flamel steckte die Tafel in eine seiner Hosentaschen und griff nach der Hand seiner Frau, und als er sie anschaute, glaubte Sophie, so etwas wie Ehrfurcht in seinem Blick zu erkennen, als sähe er sie zum ersten Mal.
    Tsagaglalal brach schließlich das Schweigen. »Ich habe keine Ahnung, was mein Mann euch geschrieben hat. Die Mitteilungen betreffen jeden Einzelnen von euch ganz persönlich. Sie sind auf eure DNA und eure Aura abgestimmt.« Die alte Dame saß am Kopfende des Gartentisches. Mit einer schwarzen dreieckigen Steinscheibe, die einer Pfeilspitze ähnelte, schälte sie sorgfältig einen grünen Apfel.
    Sophie fiel auf, dass Tsagaglalal die grünen Apfelschalen so gelegt hatte, dass sie den Zeichen, die sie beim ersten Blick auf ihre Tafel erkannt hatte, nicht unähnlich waren. Sie runzelte die Stirn. Sie hatte schon einmal gesehen, wie jemand das gemacht hatte, konnte sich jedoch nicht mehr erinnern, wo oder wann das gewesen war … Vielleicht handelte es sich auch um eine Erinnerung der Hexe und gar nicht um ihre eigene.
    Tsagaglalal wies auf die leeren Stühle. »Setzt euch zu mir«, bat sie, und einer nach dem anderen setzten sie sich an den Tisch. Nicholas und Perenelle saßen nebeneinander, ihnen gegenüber saßen Odin und Hel. Mars und Prometheus sowie Niten und Black Hawk hatten sich ebenfalls einander gegenüber gesetzt. Sophie saß allein am unteren Ende des Tisches, gegenüber von Tsagaglalal.
    »Einige der hier Anwesenden haben meinen Mann persönlich gekannt«, begann sie. »Einige unter euch …«, und dabei blickte die alte Dame auf Mars und Prometheus, »hat er zu seinen engsten Freunden gezählt.« Ihr Blick ging zu Odin und Hel. »Und auch wenn andere sich nie auf seine Seite gestellt hätten, möchte ich doch davon ausgehen, dass ihr ihn alle respektiert habt.«
    Sämtliche Älteren am Tisch nickten zustimmend.
    »Bereits vor der Zerstörung von Danu Talis zeigte unsere Welt Anzeichen von Verfall. Die Älteren waren die Herren der Welt. Es gab keine Erdenfürsten mehr, die Erstgewesenen waren verschwunden und die Archone besiegt worden. In den neuen Rassen, einschließlich der Humani, sah man lediglich bessere Sklaven. Und da es niemanden mehr zu bekämpfen gab, begannen die Angehörigen des Älteren Geschlechts, sich untereinander zu bekriegen.«
    »Eine schreckliche Zeit«, murmelte Odin mit seiner tiefen Bassstimme.
    Tsagaglalal blickte in die Gesichter am Tisch. »Einige von euch waren mit mir auf der Insel, als sie unterging. Ihr wisst, wie es damals war.«
    Die Älteren nickten.
    »Und jetzt will Dr. John Dee dafür sorgen, dass es nie passiert ist.«
    Hel blickte auf. »Ist das schlecht?«, fragte sie. Dann

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