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Nicht alles Kraut ist grün

Nicht alles Kraut ist grün

Titel: Nicht alles Kraut ist grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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einen ganz bestimmten Verdacht abzielen, muß er eine Reihe von Rechtsbelehrungen geben.
    Sellers fing an zu lesen.
    »Sie stehen unter dem Verdacht«, leierte er, »einen gewissen Edward Sutton ermordet zu haben. Sie werden gewarnt, daß alles, was Sie aussagen, gegen Sie verwendet werden kann. Andererseits werden Sie davon in Kenntnis gesetzt, daß Sie nicht verpflichtet sind, eine Aussage zu machen. Weiterhin werden Sie davon in Kenntnis gesetzt, daß Sie das Recht haben, einen Anwalt Ihrer Wahl zu konsultieren und sich in allen Stadien des Verfahrens von einem Anwalt vertreten zu lassen. Wenn Sie finanziell nicht in der Lage sind, sich einen Anwalt zu nehmen, stellt Ihnen der Staat einen Pflichtverteidiger.«
    Sellers steckte die Karte wieder ein. »Wann also haben Sie diesen Revolver zum letztenmal gesehen?«
    »Sie sind berechtigt, sich in allen Stadien des Verfahrens durch einen Anwalt vertreten zu lassen. Haben Sie einen?« fragte ich Calhoun.
    »Nicht hier«, sagte er.
    »Sie halten sich da raus!« fuhr Sellers mich an.
    »Meinen Sie damit, daß er nicht das Recht hat, einen Anwalt hinzuziehen?« erkundigte ich mich unschuldig.
    »Natürlich hat er das Recht dazu. Das hab’ ich ihm doch schon gesagt!«
    Ich sah Calhoun an und legte verstohlen den Finger an den Mund.
    »Ich habe keine Aussage zu machen«, sagte Calhoun. »Ich möchte mich zunächst mit meinem Anwalt beraten.«
    »Sie können einen Anwalt rufen«, sagte Sellers.
    Calhoun schluckte, überlegte, dann wandte er sich an mich.
    »Ich brauche einen Anwalt, Lam!«
    »Haben Sie nicht einen Anwalt in —«
    »In der augenblicklichen Situation nützt mir der nichts«, sagte er. »Ich möchte einen hiesigen Anwalt. Den besten Strafanwalt des Bezirks.«
    Calhoun zückte seine Brieftasche und begann, Fünfzig-Dollar-Scheine abzuzählen. Dann besann er sich, sah in die andere Seite der Brieftasche und zog fünf Hunderter heraus, die er mir übergab. »Dreihundert für Sie«, sagte er, »zweihundert als Vorschuß für den Anwalt. Er soll mich im Gefängnis besuchen. Ich werde dann die Honorarfrage mit ihm persönlich regeln. Inzwischen arbeiten Sie weiter an dem Fall. Ich bin durchaus in der Lage, den vereinbarten Preis zu zahlen.«
    »Es werden Spesen auflaufen«, sagte ich.
    »Macht nichts.«
    »Und wo ist das Limit?«
    Calhoun machte eine großartige Handbewegung. »Die Kostenfrage spielt jetzt keine Rolle mehr.«
    »Tut mir wirklich leid, Calhoun«, sagte Sellers. »Wenn Sie sich zur Zusammenarbeit mit uns bereit finden könnten, wäre es vielleicht nicht nötig, Sie in Haft zu nehmen. Wir wollen ja nur feststellen, wo die Waffe herkommt.«
    Calhoun sah mich an. Ich schüttelte den Kopf.
    »Sie sind nicht sein Anwalt, halbe Portion«, sagte Sellers gereizt.
    »Ich bin sein Detektiv«, sagte ich.
    »Dann passen Sie nur auf, daß Ihre Weste sauber bleibt, sonst können Sie gleich die Nachbarzelle beziehen. Da dürfen Sie dann gemütlich miteinander plaudern.«
    »Und damit Sie auch was davon haben, werden Sie in beide Zellen Abhöranlagen einbauen«, meinte ich.
    »Worauf Sie sich verlassen können«, fauchte Sellers. »Für wie dämlich halten Sie uns eigentlich?«
    »Darüber möchte ich midi lieber nicht äußern«, erklärte ich höflich.
    Sellers wandte sich an Calhoun. »Unter diesen Umständen werde ich Ihnen keine Handschellen anlegen. Aber Sie sind verhaftet, also machen Sie keine Dummheiten. Los, gehen wir!«
    Wir marschierten nacheinander hinaus, und Calhoun schloß das Zimmer ab. Ich begleitete sie bis in die Halle. Sellers schob Calhoun in einen Streifenwagen, in dem ein Kollege von der hiesigen Polizei wartete, und sie brausten los. Ich ging in eine der Telefonzellen in der Halle und rief Bertha an.
    »Ich bin noch hier in Calexico«, meldete ich, »und zwar immer noch in Bungalow 7 im MapleLeaf Motel. Wahrscheinlich bleibe ich noch eine Weile hier. Ich wollte dir nur sagen, daß ich gerade unserem Klienten noch ein paar Scheinchen aus der Nase gezogen habe, um den Auftrag weiterzuführen —«
    »Scheinchen? Unserem Klienten?« kreischte Bertha. »Wo ist er? Und wie, zum Kuckuck, hast du das angestellt?«
    »Er ist hier.«
    »Wie lange bleibt er?«
    »Wahrscheinlich noch geraume Zeit«, sagte ich. »Frank Sellers und ein Kollege aus Calexico haben ihn gerade verhaftet. Mordverdacht!«
    »Da treibt’s einem doch die Haare durch den Hut«, erklärte Bertha. »Ja, und so was ist schlecht für die Dauerwellen«, meinte ich und legte auf, ehe

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