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Nicht ganz sauber

Nicht ganz sauber

Titel: Nicht ganz sauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justyna Polanska
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in ihrer Münchner Agentur zu besuchen. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Nicht nur, dass ich gerne in München war, ich wollte sie endlich persönlich kennenlernen.
     
    Hier jedoch traten bereits die ersten Schwierigkeiten auf. Wie das nun mal so ist bei uns schwer beschäftigten Karrierefrauen: Einen Termin zu finden, an dem wir beide Zeit hätten, entpuppte sich als echte Herausforderung. Sie war die meiste Zeit drehenderweise irgendwo in der Welt unterwegs, und keiner meiner Kunden wollte in der Vorweihnachtszeit auf meine Putz- und Bügelkünste verzichten.
     
    Irgendwie schafften wir es dann aber doch, ein Datum festzulegen, und ich machte mich auf den Weg in die bayerische Landeshauptstadt. Ich flog bereits am Vortag, am späten Nachmittag, nach München, denn ich wollte unbedingt auf einen bestimmten Weihnachtsmarkt: den Christkindlmarkt am Chinesischen Turm. Dieser Ort im Englischen Garten ist im Sommer ein wunderschöner Biergarten. Ich war dort einmal vor geraumer Zeit im August. Als mir nun ein Bekannter erzählte, dass man in der Adventszeit statt Bier und Schweinshaxn Lebkuchen und Glühwein zu sich nehmen und von Stand zu Stand schlendern konnte, musste ich diesem Weihnachtsmarkt unbedingt einen Besuch abstatten.
    Und es war wunderbar.
    Ich ließ mich von der Stimmung bezaubern. Von den Massen des Sommers keine Spur. Nun hielt winterliche Stille und Beschaulichkeit Einzug. Paare, die Hand in Hand durchspazierten, um sich gemeinsam von der Atmosphäre des Marktes gefangen nehmen zu lassen. Und Eltern, die ihre kleinen Kinder auf dem Arm durch die verzauberte Winterkulisse trugen. All dies gepaart mit weihnachtlicher Musik und dem Duft von gebrannten Mandeln und Magenbrot. Ich war im Himmel. Der Umstand, dass ich am darauffolgenden Tag eines meiner Idole treffen würde, verstärkte meine positive Stimmung.
     
    Ich lief anschließend vom Chinesischen Turm zum südlichen Ende des Englischen Gartens, durch den Hofgarten bis zum Odeonsplatz und durch die Fußgängerzone bis zum Marienplatz, wo ich schließlich am Rindermarkt ankam.
    In der Stadt schien wirklich allerorts Weihnachtsmarkt zu sein. Überall Stände, Musik und gutgelaunte Menschen. Ich gönnte mir noch eine Tasse Feuerzangenbowle, bevor ich zum Hotel zurückging.
     
    Es war ein sehr schöner Abend.

Justyna auf Zelluloid – Teil IV
    Vor Handseife wird gewarnt!
    »Sind Sie sicher, dass Sie kein Taxi nehmen wollen? Oder die U-Bahn? Das ist nämlich ziemlich weit von hier.«
     
    Der Rezeptionist, der mir am nächsten Morgen den Weg zur Agentur der Schauspielerin und Produzentin erklärte, schien besorgt um mich zu sein.
     
    »Nein, nein, vielen Dank. Ich laufe gerne.«
     
    Ich war an diesem Morgen bereits früh aufgewacht und eine der Ersten im Frühstücksraum gewesen. Meine Nervosität schien sich mit dem Einnehmen von Nahrung und Kaffee proportional zu verstärken. Ich wollte in Bewegung bleiben, das würde mich ablenken. Daher war an ein zweites Schläfchen in meinem Hotelzimmer auch nicht mehr zu denken. Also wollte ich in aller Ruhe zu der Agentur laufen, in der ich den Vertrag zur Verfilmung meines Buches unterzeichnen würde. Auch wenn die Entfernung über drei Kilometer betrug. Die kalte Winterluft und die strahlende Sonne würden mir guttun und meinen Kopf freipusten. So, dass meine Nervosität sich legen würde.
    Kurz, nachdem ich mich auf den Weg gemacht hatte, rief ich Mr. Chaos an.
     
    »Hallo?«
     
    »Ich bin’s. Gleich unterschreibe ich den Vertrag.«
     
    »Ich bin stolz auf dich. Aber vermassle das jetzt nicht noch. Ach ja, das wollte ich dich noch fragen: Schreiben kannst du doch, oder? Wegen deines Namens und so …«
     
    Lachend verabschiedete ich mich von ihm:
     
    »Ich bin dann schon gespannt, was für einen Namen du auf das Blatt Papier geschrieben hattest.«
     
    Noch immer hatte Mr. Chaos den Umschlag mit dem Namen seines Favoriten in seiner Schublade liegen. Ich hatte ihm auch noch nicht gesagt, auf wen meine Wahl fiel.
     
    »Lass dich überraschen. Ich im Übrigen auch. Ich habe aber schon eine Vermutung, wo du gerade bist und bei wem du gleich unterzeichnen wirst …«
     
    »Du weißt gar nichts, du bluffst doch nur.«
     
    »He, he, wer weiß …«
     
    »Ciao, Herr Agent.«
     
    »Ciao, Frau Putzfrau.«
     
    Und mit einem Stadtplan bewaffnet, setzte ich meinen Spaziergang fort. Die Straßen waren belebt. Jeder schien auf dem Weg zur Arbeit zu sein. Ich war da keine Ausnahme. Nein,

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