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Nicht gekauft hat er schon

Nicht gekauft hat er schon

Titel: Nicht gekauft hat er schon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Limbeck
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bis es Ihnen in Fleisch und Blut übergegangen ist. Bis Sie sich sicher fühlen. Bis es ein Teil Ihres Wesens geworden ist. Und andere Ihnen das auch bestätigen. Das ist nämlich das zweite Zauberwort: Feedback.
    Sie brauchen die Rückmeldung anderer Menschen. Und wer sollen diese Menschen sein? Ein Kunde. Ein Kollege. Ein Familienmitglied. Ein Konkurrent, nein, ich meine natürlich ein Bewunderer. Der Beichtvater. Ihr Hund. Wichtig ist nur, dass es jemand ist, dem Sie vertrauen. Jemand, der sowohl fair als auch ehrlich ist. Und das, was Sie tun, auch beurteilen kann. Jemand, der es gut mit Ihnen meint.
    Feedback ist ein Geschenk. Ein wertvolles dazu.
    Früher habe ich immer alle gefragt, und bin damit vermutlich einigen gewaltig auf den Keks gegangen. Heute mache ich das anders. Ich halte mich an meine Freunde und Kollegen von den Sales Masters, Andreas Buhr und Dirk Kreuter – die sind fair und ehrlich. Wenn wir zusammen auftreten, dann notieren wir, was uns am Vortrag des anderen gut und was uns weniger gut gefallen hat. Allgemeine Urteile sind dabei nicht zielführend – du musst schon nachfragen und wissen wollen, was genau gefallen hat. Was genau genervt hat. Und nochmal nachfragen: Was genau? Wie genau?
    Feedback ist ein Geschenk. Ein äußerst wertvolles sogar. Wenn Sie erstmal die professionellen Nörgler aussortiert haben. Und irgendwann allen Neidern relativ cool gegenüberstehen. Dann kann auch das Feedback eines total Unbekannten ein Schritt sein, der einen nicht nur nach vorne, sondern auch weiter nach oben bringt.
    Ein Beispiel: Sales Night in Wiesbaden. Einer meiner geschätzten Kollegen hatte den besten Vortrag des Abends geliefert. Echt stark, mitreißend. Er war besser als ich an diesem Abend. Nach dem Vortrag stand ich an der Bar und eine Dame aus dem Publikum sprach mich an: »Herr Limbeck, darf ich Ihnen ein Feedback geben?«
    »Sicher, bitte gern.«
    »Ich habe Sie schon einmal erlebt. Damals waren Sie besser. Doch, doch. Sie waren heute gut. Aber irgendwie hat mir Ihre Frechheit gefehlt.«
    Die Dame hatte recht: Ich war gut gewesen, aber eben nicht spitze. Was daran lag, dass ich einen suboptimalen Tag gehabt hatte. Ich war zwar, wie immer, drei, vier Stunden vor dem Vortrag schon da gewesen, um ein Gefühl für die Stimmung des Raums und des Publikums zu bekommen. Aber ich hatte ein paar familiäre Probleme im Hinterkopf mit zum Vortrag gebracht. Und wer den Vergleich hatte, so wie die Dame offenbar, der hat das gemerkt.
    Die Dame war nicht neidisch. Sie war keine Nörglerin. Sie wollte sich keinen Vorteil verschaffen, sich nicht einschleimen. Nein, sie wollte mir ein Feedback schenken. Mit Schleife drumrum. Ich habe mich einfach bei ihr bedankt und habe das Geschenk angenommen, indem ich dazugelernt habe. Was ich daraus gelernt habe? Dass das Publikum, dass der Kunde nichts für deinen persönlichen Stress kann. Dass der Kunde den besten Verkäufer verdient hat, den du abrufen kannst. Ob du einen Scheißtag wie der siebte von sieben Tagen Regenwetter hattest, interessiert nicht. – Kein Grund zum Hadern. Seien Sie nett zu sich und analysieren Sie, was gelaufen ist, damit Sie besser werden.
    Die beiden mächtigen Gegenpole in diesem System sind Lockerheit und Perfektionismus. Lockerheit birgt die Gefahr in sich, zu gleichgültig oder zu sorglos zu werden. Perfektion dagegen erzeugt bei den Anderen Aggression. Gegenwind. Den Wunsch, das Perfekte zu zerstören. Das ist auch ungesund.
    Sorglosigkeit ist eine Illusion, Perfektion ist eine Illusion, beide sind gefährlich, beide sind Formen von Arroganz. Das Ziel ist, dazwischen die Balance zu finden, damit am Ende ein realistisches, ehrliches und aufrichtiges Selbstbild steht. Eines, das Ihnen gut zu Gesicht steht.
    Der Gencode des Top-Verkäufers
    Je weiter oben in der Hierarchie, desto größer sind die Entscheidungen, die dort gefällt werden. Je größer die Entscheidungen, desto größer ist das Budget, desto größer sind die Aufträge, desto mehr Umsatz und Gewinn sind zu erreichen. Und: Je teurer eine Sache oder eine Leistung ist, desto leichter ist sie zu verkaufen, weil weniger Menschen an der Entscheidungsfindung beteiligt sind. Deswegen ist ein erstklassiger Verkäufer kompromisslos kontaktfreudig: Er hat keine Angst vor Titeln und Hierarchien.
    Der Top-Verkäufer kennt alle Einwände: Keine Zeit, kein Interesse, jetzt schon zufrieden …
    Was ist er noch und was hat er noch, der Top-Verkäufer? Er hat im Schnitt jeden einzelnen

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