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Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition)

Titel: Nicht mein Märchen (spezieller Festtags-Preis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.M. Tippetts
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Relevanz.“
    „Euer Ehren,“ sagte Doug, „der Grund warum sie diese einstweilige Verfügung erwirken möchte, ist dass die ihr bezüglich gewalttätige Vergangenheit des Angeklagten so schwerwiegend ist, dass es besondere Vorsichtsmaßnahmen rechtfertigt.“
    „Mein Klient hat sich nichts zu Schulden kommen lassen. Nicht seitdem er seine Haftstrafe abgesessen hat. Diese gesamte Anfrage nach einer einstweiligen Verfügung ist ungerechtfertigt.“
    „Euer Ehren, sie haben unseren Strafantrag gelesen und diese Zeugenaussage legt den Grundstein für unsere jetzige Behauptung, dass Mr. Winters sowohl das Fahrzeug, als auch das Haus meiner Klienten und das ihrer Mutter beschädigt hat.“
    „Ich werde mir die Aussage anhören,“ sagte die Richterin.
    Die Anwältin von Chris setzte sich wieder – und sah nicht besonders überrascht von dieser Entscheidung aus.
    „Fahren sie fort, Miss Winters,“ sagte Doug.
    „Ich war elf Jahre alt,“ begann ich. „Ich spielte auf dem Spielplatz meiner Schule, als mein Bruder am Zaun vorgefahren kam.“ Ich sah Chris nicht an, aber während ich redete, schien er in meinem Augenwinkel größer und größer zu werden, bis er wieder weit über mir ragte.

 

     
     
    Ich war nie ein besonders geselliges Kind. Genau wie heute, hatte ich nie viele, nur eine Handvoll guter Freunde und in den Pausen an der Grundschule, spielte ich alleine.
    An diesem Tag spielte ich in der Nähe des Zauns. Dort wuchs ein Büschel Löwenzahn, den ich versuchte irgendwie in eine Blümchenkette zu weben, nur dass ich leider nicht wusste wie man das anstellte.
    Die Augenzeugen würden später aussagen, dass Chris Auto dreimal an mir vorbei gefahren sein, ich ihn aber nicht wahrnahm. Ich saß im Gras, umgeben von geköpften Blumen. Die Blüten brachen immer wieder ab, wenn ich sie zu sehr verbog. Im ersten Moment band ich zwei Blumenstängel zusammen, im nächsten presste mir jemand seine Hand auf den Mund und ich wurde in die Luft gehoben. 
    Ich sah zu, wie der Löwenzahn aus meinen Händen fiel und sich auf dem Bürgersteig verteilte, während ich so fest gedrückt wurde, dass ich dachte, ich müsste mich übergeben. Der Boden schien unter mir weg zu springen, erst später wurde mir klar, dass Chris mich über seine Schulter geworfen hatte und über den Zaun gesprungen war, aber damals nahm ich nur wahr, dass ich so fest gequetscht wurde, dass es weh tat, ich mich seekrank fühlte und im Hintergrund irgendwelche Leute schrien.
    Chris schwang sich in sein Auto, mit mir immer noch über seiner Schulter. Mein Kopf krachte gegen den Türrahmen, dunkle Flecken tauchten vor meinen Augen auf. Er schmiss mich in den Beifahrer-Fußraum, wo ich auf einer Schicht Müll landete. Leere Chipstüten, ein altes T-Shirt und einige zerbrochene CD-Hüllen.
    Bevor ich auf die Füße kommen konnte, schlug er seine Tür zu und trat aufs Gaspedal. Ich wurde gegen den Beifahrersitz geworfen.
    Eine Sirene ertönte hinter uns, aber sie wirkte wie ein kleines, weit entferntes Signal der Sicherheit - und es schwand schnell. Chris fuhr wie ein Wahnsinniger und fluchte einen nicht enden wollenden Strom von Schimpfnamen.
    Er sagte, dass er mich umbringen, er mir den Kopf einschlagen würde und dass ich gefälligst die Fresse halten sollte.
    Er nahm regelmäßig Steroide, und das hier war einer seiner Ausraster.
    Ich wurde gekidnapped, genau davor wurden wir noch bei der Schülerversammlung gewarnt. Aber keiner der Sicherheitstipps die sie uns mit auf den Weg gegeben hatten, nutzte in dieser Situation etwas. Ich konnte schreien, aber keiner würde es hören und Chris würde mir wahrscheinlich gegen den Kopf treten. Es war zu spät um wegzurennen, es war zu spät um irgendwas zu machen.
    Wir fuhren so schnell und er riss dermaßen am Lenkrad, dass ich ständig gegen Autotür, Armaturenbrett, Sitz und Schaltkonsole geschleudert wurde. Ich versuchte mich für die Aufschläge zu wappnen, und fing an zu heulen.
    „Halt’s Maul!“ schrie er. „Halt bloß das Maul!“
    Aber ich schrie weiter, sodass er mir so hart auf den Kopf schlug, dass ich für einen Moment ohnmächtig wurde. Ich wusste nicht, womit er mich geschlagen hatte, aber es ließ meinen  Kopf wummern wie einen Subwoofer. Ich legte meine Arme schützend über meinen Kopf und rollte mich zusammen.
    Der Boden seines Wagens war versifft. Er stank nach kaltem Zigarettenqualm und rote und schwarze Kabel baumelten aus der Unterseite des Armaturenbretts. Ich hörte mehrere

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